Auf dem Holzweg durchs Universum: Warum sich die Physik verlaufen hat (German Edition)
unantastbar erklärt.
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Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. – Seneca
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Vielleicht sind es gerade die selbstverständlichen Annahmen, die unser Denken blockieren: Beim Betrachten der internen Bewegungen in Galaxien glaubt man fest daran, sie verhielten sich wie kleine Sonnensysteme unveränderlicher Größe. Und doch können wir nur Geschwindigkeiten in unserer Blickrichtung messen, aber nicht senkrecht dazu. Womöglich sind die merkwürdigen Scheiben auch Momentaufnahmen eines dynamischen Prozesses. Wir wissen es nicht, denn es existiert nicht einmal eine annähernd konsistente Vorstellung davon, wie Galaxien zu ihrer Form gekommen sind. Damit verbinden sich weitere kosmologische Rätsel, bei denen sich die Dunkle Materie ebenfalls als Scheinerklärung herausstellt.
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Die Kosmologen versuchen aus einem einzigen Bild den Ablauf und die Akteure des ganzen Films zu erfahren. – David Lindley, Wissenschaftshistoriker
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Eines scheint mir daher an MOND wertvoll zu sein: Es hatte schon Galileo und Newton zum Erfolg geführt, die Beschleunigung zu betrachten. Dass der besondere Wert a 0 mit dem Alter des Universums zu tun hat, ist ein Hinweis darauf, dass das Gravitationsgesetz einer kosmischen Evolution unterliegt, deren extrem langsame Dynamik uns vielleicht bisher entgangen ist. Wissenschaftsphilosophisch betrachtet liegt es nahe, dass die enorme Veränderung des Universums seit dem Urknall sich auch in Naturgesetzen und Naturkonstanten niederschlägt, die bisher als unveränderlich gelten.
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Und sie bewegt sich doch. – Galilei zugeschrieben
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DER DUNKLE HEILIGENSCHEIN: WIE GALAXIEN DIE COMPUTER ÄRGERN
Spiralgalaxien behalten ihre ästhetische Scheibenform nur dann, wenn sich die Dunkle Materie kugelförmig um das Galaxienzentrum verteilt – das ist das Resultat von Computermodellen, die das konventionelle Gravitationsgesetz zu Grunde legen. So geht man davon aus, dass alle Galaxien mit so einem dunklen ‚Halo‘ umgeben sind. Eigentlich ist das schon wenig glaubwürdig, denn es gibt für wie auch immer geartete Elementarteilchen keinen Grund, sich in der Galaxie so eigentümlich zu sortieren: Warum ordnet sich die sichtbare Materie in der Scheibe an, wenn die Dunkle es nicht tut? Jene Computersimulationen waren der Anfang einer Entwicklung, bei der unerklärte Beobachtungen und theoretische Wunschvorstellungen Hand in Hand zu einer immer größeren Komplizierung führten. Um die Daten zu beschreiben, muss die kugelförmige Haloumgebung etwa zehnmal so groß wie die leuchtende Galaxie sein. Die Geschwindigkeit der Gaswolken sollte außerhalb des Halos dann wieder abnehmen. Auch in den Fällen, in denen man so weit sehen kann, tut sie dies aber nicht 130 – eine von vielen Ungereimtheiten.
Daneben gibt es auch Computersimulationen zur Galaxienentstehung. Diese kämpfen seit Langem mit einem Ergebnis, das nicht mit den Beobachtungen übereinstimmen will: Spiralgalaxien wie die unsere müssten in Hunderte von kleinen Begleitgalaxien eingebettet sein, die sich gleichmäßig im Halo verteilen. Leider gibt es im Falle der Milchstraße nur etwa dreißig Stück davon. Dieser Misserfolg wird kaschiert, indem man neue Parameter ins Computerprogramm einbaut, zum Beispiel einen, der angeblich Auswirkungen von Supernova-Explosionen beschreibt. Da man nicht die geringste Ahnung hat, wie stark dieser Effekt im frühen Universum war, probiert der Computer so lange an diesen Zahlen herum, bis das Ergebnis passt.
An Transparenz fehlt es solchem Vorgehen ohnehin. Ergebnisse wie dieses 131 erscheinen dann in der Zeitschrift Nature, und das Forscherteam kommentiert, die Probleme der Dunklen Materie seien nun endlich durch eine Erklärung beseitigt. Man weiß nicht recht, wodurch sich die Gruppe mehr disqualifiziert, durch die fragwürdige Methodik oder durch die vollmundige Behauptung, das Standardmodell sei damit ‚endgültig‘ bestätigt. Von den etlichen weiteren Widersprüchlichkeiten der Dunklen Materie hat man offenbar noch nicht viel gehört. Andere Baustelle.
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Künstliche Intelligenz hat noch einen langen Weg vor sich, aber künstliche Torheit ist schon ziemlich fortgeschritten. – Unbekannt
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WEITERE SOFTWARELÖSUNGEN FÜR DEN KOSMOS
Wohl nicht zufällig haben solche Simulationen den größten Erfolg in jenen Epochen, in denen die Kosmologie von Beobachtungen ungestört ist. Leider ist diese Art von Wissenschaft in der
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