Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
Vom Netzwerk:
nicht viel tun. Da ich nichts mehr von der Sache gehört habe, ist wohl genau das geschehen.« Allein schon darüber zu sprechen ließ erneut ein Gefühl der Traurigkeit in ihr aufsteigen. Sie schaltete das Radio ein und suchte einen guten Song, aber nachdem sie sich eine Weile vergeblichbemüht hatte, verlor sie das Interesse und schaltete es wieder aus.
    In der darauf folgenden Stille erhob Glenn die Stimme. »Ich weiß, dass du dir von dieser Reise mehr erhofft hast, als du bekommen hast, aber aus meiner Sicht finde ich es gut, dass du aufgebrochen bist«, meinte er nüchtern.
    »Wirklich?«
    »Unbedingt«, antwortete er. »Es hat dich aus deiner Gewohnheit aufgerüttelt. Du hast neue Freunde gewonnen und ein paar neue Erfahrungen gemacht.«
    »Ach ja?«, gab sie ein bisschen bedrückt zurück.
    »Und es hat dir Gelegenheit gegeben, mich zu vermissen.«
    Rita schenkte ihm ein Lächeln.
    »Und schau nur, wie all das endet«, meinte er und trommelte mit den Fingerspitzen auf dem Steuerrad herum. »Hier fahre ich an einem Wochentag nachmittags mit meinem Schatz durch die Lande, statt am Schreibtisch zu sitzen. Heute Abend gehen wir irgendwo schön essen und dann übernachten wir in einem netten Hotel.« Er grinste. »Du weißt ja, dass ich bei Hotels immer Glück habe.«
    Sie lachte. »Das werden wir noch sehen.« Aber eigentlich stand es außer Frage. Er hatte wirklich immer Glück mit Hotels.

47
    Jazzy beschloss, die Verantwortung für den letzten Abschnitt der Reise zu übernehmen. Sie wusste, dass Marnie und Laverne erst nach Mitternacht in Colorado eintreffen würden, viel zu spät, um bei Mike und Beth zu klingeln. Sie hatte sich eine Alternative überlegt, aber da ihr klar war, dass Marnie damit niemals einverstanden wäre, musste sie mit Hilfe von Laverne Ränke schmieden.
    Während das Trio auf einem Rastplatz in Utah hielt – Marnie war auf der Toilette und Troy holte sich Doritos aus einem Automaten –, heckten Laverne und Jazzy am Telefon eine Verschwörung aus.
    »Die Sache steht so«, erklärte Jazzy, »Ritas Mann ist heute Morgen hergeflogen und die beiden haben den Wagen genommen und sind nach Wisconsin zurückgefahren. Sie hat uns nicht im Stich gelassen. Ich habe ihr gesagt, dass sie das machen soll«, fügte Jazzy nur der Klarheit halber hinzu. »Sie wollte wirklich heim, also habe ich ihr gesagt, wir würden schon zurechtkommen.«
    »Und wie stellen wir das an?«
    Jazzy sah vor sich, wie Laverne das Gesicht verzog, wenn sie verwirrt war. Bei dem Gedanken musste sie lächeln. »Ichtreffe jetzt eine Entscheidung«, erklärte Jazzy. »Folgendes werden wir machen. Wir verabreden uns im Marriott-Hotel in der Nähe vom Flughafen in Denver. Das Marriott findest du mit dem Navi. Wir übernachten alle dort und fliegen morgen los. Ich habe nachgeguckt, es gibt freie Flüge. Hoffentlich sind sie auch noch verfügbar, wenn wir dann wirklich buchen.«
    »Wir fahren also nicht zurück?«
    Lavernes Stimme klang so ungläubig, dass Jazzy beinahe laut gelacht hätte. »Nein, wir fliegen heim. Mein Bruder hat gesagt, er kann uns am Flughafen abholen.«
    »Also, wenn das mal nichts ist«, sagte Laverne. »Ich bin noch nie geflogen, weißt du.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Marnie damit einverstanden sein wird. Du weißt ja, sie hat da so was – diese Flugangst.«
    »Ich weiß schon«, gab Jazzy zurück. »Aber das wird schon werden. Vertrau mir.«
    Einige Stunden später saßen Jazzy und Carson auf einer Couch in der Lobby des Marriott und warteten auf das Eintreffen der anderen drei. Jazzy hatte bereits zwei Zimmer gebucht und ihren Koffer in einem davon abgestellt. Beth und Mike hatten sie zum Hotel gefahren; geplant war, dass Carson seinen Wagen von den Frauen in Empfang nehmen und sich dann verabschieden würde, aber er schien es damit nicht eilig zu haben.
    »Ich kann gar nicht glauben, dass du morgen zurückfliegst«, sagte er unglücklich, den Arm hinter ihren Schultern auf die Rücklehne der Couch gelegt. Er war respektvoll, beinaheschüchtern, überraschenderweise, denn sie hatten bei seinen Eltern zu Hause auch schon ziemlich heftig geknutscht. Aber hier waren sie in der Lobby des Marriott und in Hör- und Sichtweite der beiden Empfangsangestellten und jedes Besuchers, der zur Tür hereinkam. Also hielt er sich zurück. »Da habe ich dich gerade erst gefunden und schon brichst du wieder auf.«
    Jazzy fühlte das Gleiche, eine Art magnetische Anziehung, die es

Weitere Kostenlose Bücher