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Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition)

Titel: Auf dem langen Heimweg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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Lösung.«
    Aber Jazzy war nicht bereit, das Thema fallen zu lassen. »Hör mich einfach nur zu Ende an, Marnie, nur noch kurz, dann lasse ich dich in Ruhe. Vor morgen früh müssen wir gar nichts entscheiden, aber würdest du es wenigstens in Erwägung ziehen?« Bevor Marnie noch antworten konnte, machte Jazzy weiter. »Du gehst davon aus, dass du noch immer so bist wie früher, aber das stimmt nicht mehr!« Nun wurde sie leidenschaftlich. »Noch vor zwei Wochen war dein Karteikärtchenleer. Du wolltest noch nicht mal den Frauen im Volkshochschulkurs erzählen, was dir den Tag versüßt. Aber jetzt bist du mit drei wildfremden Frauen quer durchs Land gefahren, hast dich Kimberly gestellt und dir Troy zurückgeholt. Du bist nicht mehr die Frau, die ich vor Kurzem kennengelernt habe.«
    Marnie seufzte. »Worauf willst du hinaus?«
    »Schau mal«, sagte Jazzy. »Keiner kann dich zwingen, etwas zu tun, was du nicht möchtest, aber würdest du wenigstens über die
Möglichkeit
nachdenken heimzufliegen?«
    Marnie würde alles versprechen, um dieses Gespräch zu beenden, damit sie sich endlich waschen, sich die Zähne putzen und unter die Bettdecke kriechen konnte. »Okay, ich denke darüber nach«, sagte sie. Jazzy blickte triumphierend, aber Marnie wusste, dass das nur Worte waren.

49
    Als Glenn und Rita am nächsten Morgen nach einer Nacht im Hotel und einem leckeren Frühstück durch Iowa fuhren, drang plötzlich Beethovens Mondscheinsonate aus Ritas Handtasche. Sie holte ihr Handy heraus und hielt es ans Ohr. »Hallo?«
    Judy Wihr war am Apparat. Sie sagte: »Rita, leider habe ich wohl schlechte Nachrichten.«
    Rita hörte aufmerksam zu und antwortete dann: »O je.« Glenn warf einen Blick zu ihr hinüber, als er die Fahrbahn wechselte, und sie hielt einen Finger hoch zum Zeichen, dass er gleich alles erfahren würde.
    Als Judy mit ihrem Bericht zu Ende war, bedankte Rita sich für den Anruf und fügte hinzu: »Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn Sie sonst noch etwas hören.« Nachdem sie sich verabschiedet hatte, legte sie das Handy einen Moment lang in ihren Schoß, blickte aus dem Fenster und verarbeitete die Nachricht. Der Anblick der Maisfelder Iowas wirkte beruhigend in seiner Gleichförmigkeit.
    »Worum ging es denn?«, fragte Glenn schließlich.
    Rita steckte seufzend ihr Handy in die Handtasche zurück und antwortete dann: »Das war Judy Wihr. Du erinnerst dichdoch, dass ich dir von Officer Wihr erzählt habe, der Polizistin, deren Tochter Sophie mit Davis zusammenlebt?«
    »Was ist passiert?«
    Rita schaffte es nicht, ihm die ganze Geschichte zu erzählen – wie Davis aalglatt abgestritten hatte, irgendetwas mit Melindas Tod zu tun zu haben. Wie Sophie Wihr Davis nach seiner Rückkehr in die gemeinsame Wohnung mit einem der Plakate in der Hand zur Rede gestellt hatte und wie sich daraus eine gegenseitige Anbrüll-Orgie entwickelt hatte. Und dann die Fortsetzung – wie er geflohen war, der Feigling, und Sophie mit gebrochenem Herzen zurückgelassen hatte. Rita würde Glenn die Einzelheiten später erzählen, aber vorläufig sagte sie einfach nur: »Davis hat absolut nichts zugegeben, aber er ist verschwunden, und keiner weiß, wo er sich aufhält. Er ist einfach weg.«
    »Tatsächlich.« Glenns Stimme klang ruhig.
    »Es ist wohl gut, dass Judys Tochter jetzt außer Gefahr ist«, versuchte Rita, das Positive zu sehen.
    »Das ist immerhin etwas.« Aber beide wussten, dass es nicht reichte.
    »Ich bin froh, dass du bei mir bist«, sagte sie, die Augen voll Tränen. »Denn außer dir könnte niemand verstehen, wie ich mich gerade fühle.«
    »Ich liebe dich, Rita. Wir werden das durchstehen«, sagte er und das war genau das, was sie hören wollte.

50
    Marnie saß am Flughafen, die Bordkarte in der Hand, noch immer nicht ganz sicher, wie es dazu gekommen war, dass sie sich zu diesem Flug hatte überreden lassen. In der Nacht hatte sie tief und fest geschlafen und beim Aufwachen am Morgen hatte sie Troy am Fenster stehen sehen. Mit der einen Hand hielt er den Vorhang zur Seite und die andere hatte er an die Scheibe gelegt. Sie tastete nach ihrer Brille auf dem Nachttisch und setzte sie geblendet blinzelnd auf. Als ihre Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah sie, dass er auf etwas weiter unten blickte. »Wonach schaust du?«, meinte sie und fragte sich halb, ob er wohl die Berge bewunderte.
    »Da unten steht ein Typ mit einem Hund an der Leine und den lässt er mitten auf den Parkplatz scheißen. O

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