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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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beliebte Tochter eines Unionsoffiziers gewesen - und nun hatte sie einen Rebellen geheiratet. Die Yankees beobachteten sie voller Argwohn, während die alte Brigade der Südstaatler Risas Heirat begrüßte.
    Eines Tages assistierte sie Dr. Cripped, der eine Kugel aus dem Bein eines Soldaten entfernte. Der junge Mann hatte sein Gewehr gereinigt und sich dabei versehentlich angeschossen. Verärgert über seine feindselige Haltung, teilte Risa ihm mit, sie sei weder die Tochter noch die Ehefrau dieses oder jenes Mannes, sondern einfach nur sie selbst und eine verdammt gute Krankenschwester. Thayer und der Soldat starrten sie an. Einen Tag später wurde Risas Äußerung in der Zeitung veröffentlicht. Das Leben in St. Augustine wurde immer unerträglicher.
    Da sie nichts von Jerome hörte, spielte sie mit dem Gedanken, nach Washington zurückzukehren. Aber sie fürchtete, ihr Mann würde es erfahren, wenn sie an Bord eines Schiffs ging, und ihr folgen. Dann würde sie alle anderen Passagiere und die Besatzung in Gefahr bringen. Es war leider nahezu unmöglich, den Landweg zu benutzen und einen Militärpaß für die Reise durch das Rebellenzentrum zu erhalten. Auf Captain McKenzies Einfluß konnte sie sich nicht berufen, wenn sie nach Norden fahren
    wollte.
    Ende November geschah etwas, das die Situation änderte. Zu Risas Verblüffung traf ihr Vater in St. Augustine ein. Sie faltete gerade Bandagen im Hospital, als Lieutenant Austin Sage und Finn zu ihr kamen.
    Trotz allem war Austin ihr Freund geblieben, ebenso wie Finn, der ihr oft Gesellschaft leistete und sie zum Lachen brachte. Bei einem seiner Besuche hatte er versichert, während jener verhängnisvollen Nacht im Sumpf sei nur sein Stolz verletzt worden, sonst nichts.
    »O Risa«, rief er nun, »Sie werden's nie erraten ...«
    »Ihr Vater!« fiel Austin ihm ins Wort.
    Besorgt legte sie das Verbandszeug beiseite. »Mein Vater?«
    »Er ist hier!« verkündete Finn.
    Sekundenlang schloß sie die Augen, und ihr Herz schlug wie rasend. Sie fürchtete ihren Vater nicht, und sie liebte ihn. Aber trotz der weiten Röcke sah man ihr die Schwangerschaft deutlich an. In drei Monaten würde sie das Baby zur Welt bringen. Und sie hatte einen Rebellen geheiratet. Nicht irgendeinen, sondern ausgerechnet Jerome McKenzie. »Kommen Sie, Risa!« drängte Austin
    »Gerade ist sein Schiff vor Anker gegangen«, ergänzte Finn. Nachdem er Magees Zorn über seine Rolle bei Risas Exkursion in den Süden überstanden hatte, schien er nun belustigt abzuwarten, wie der General auf den Zustand seiner Tochter reagieren würde. Um so heftiger war Finn über ihre Hochzeit erschrocken. »Ich hätte Sie geheiratet«, hatte er betrübt erklärt. »Mitsamt dem Baby.«
    Austin, der niemals einen Kommentar zu der heimlichen Trauung abgegeben hatte, ergriff ihre Hand. »Treten wir dem General tapfer gegenüber!«
    Zu dritt eilten sie durch die Straßen in die Richtung des Hafens. Plötzlich blieb Finn stehen.
    »Was ist los?« fragte Austin.
    »Risa dürfte nicht laufen. Hätte ich bloß eine Kutsche gemietet...«
    »Keine Bange«, unterbrach sie ihn errötend. Normalerweise spielte Finn fast nie auf ihre Schwangerschaft an. »Das schaffe ich schon. Gehen wir weiter, Gentlemen.«
    Schließlich erreichten sie den Kai, wo Angus Magee von Offizieren umringt und mit Fragen bestürmt wurde. Risa hörte ihn kategorisch erklären, die schreckliche Schlacht am Antietam sei ein außerordentlicher Erfolg für die Union gewesen, was immer die Rebellen auch behaupten würden, und der Beweis für deren Unfähigkeit, den Krieg nach Norden zu verlagern. Letzten Endes würden die United States siegen. Die Soldaten jubelten ihm zu.
    Als er seinen Blick über die Menschenmenge schweifen ließ, entdeckte er das Gesicht seiner Tochter.
    Beinahe brach sie in Tränen aus. Seine Augen verrieten soviel Schmerz und Enttäuschung - und soviel Liebe. »Vater!« Entschlossen bahnte sie sich einen Weg zwischen den Soldaten und unionstreuen Zivilisten. Zunächst dachte sie, er würde sie ignorieren oder ihr den Rücken kehren.
    Doch dann breitete er die Arme aus, und sie sank an seine Brust. »Mein liebes, liebes Kind«, seufzte er. »O Gott, wie ich dich vermißt habe! Ich dachte, du wärst in England, weit entfernt von Tod und Wahnsinn. Statt dessen bist du die Frau eines schurkischen Rebellen geworden.«
    »Bitte, Vater!« flüsterte sie. »Nicht vor all den Leuten.«
    »Natürlich, du hast recht. Reden wir später.«
    Es dauerte

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