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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nicht um uns. Und sprich nicht so viel. Das strengt dich zu sehr an.«
    »Wenn ich sterbe ...«
    »Nein, bitte ...«
    »Wenn ich sterbe, sollst du deine kleine Schwester großziehen, zusammen mit deiner Frau.«
    »Nein, ich ...«
    »Jetzt bist du verheiratet, Jerome, und du wirst bald in deinem eigenen Heim wohnen. Hoffentlich beginnt auch für Jennifer ein neues Leben, wenn der Krieg vorbei ist. Lawrence ist tot, und sie hat ihr eigenes Baby. Brent und Sydney müssen sich ihre Zukunft erst aufbauen. Und ich glaube, dein Vater wird keinen neuen Anfang wagen.«
    »O Gott, Mutter ...«
    »Versprich's mir, Jerome.«
    »Bitte, du darfst uns nicht verlassen. Du bist es, die unsere Familie zusammenhält...«
    »Versprich es mir, mein Sohn.«
    Schweren Herzens nickte er. »Ja, ich verspreche es.«
    Da lächelte sie und schloß die Augen.

19
    Drei Tage lang schwebte Teela zwischen Leben und Tod. Bei der Niederkunft hatte sie sehr viel Blut verloren. Nur mühsam war es Joshua Brandeis gelungen, die Blutung zum Stillstand zu bringen.
    Wie Jerome erleichtert feststellte, konnte er, von seinen Geschwistern unterstützt, dem Vater neue Kraft geben. James liebte alle seine Kinder. Aber Sydney war ihm ganz besonders ans Herz gewachsen. Stundenlang saß sie mit ihm an Teelas Bett.
    Manchmal schaukelte Jerome die Wiege des Babys, wenn es von der Amme gestillt worden war, und sagte sich, er dürfe seiner unschuldigen kleinen Schwester ihre Geburt nicht verübeln.
    Er bemerkte, daß sein Vater ihr kaum einen Blick gönnte. Auch Teela fragte nur selten nach dem Kind.
    Sogar die Sorge um den Krieg trat während dieser traurigen Tage in den Hintergrund. In der dritten Nacht saß Jerome allein am Bett seiner Mutter und beobachtete sie angstvoll.
    Wachsbleich und reglos lag sie da, und er fürchtete, ihr Leben würde sich dem Ende zuneigen. Aber als er sich zu ihr beugte, um sie in die Arme zu nehmen, öffnete sie die Augen. »Jerome ...«
    »Ja, Mutter?«
    »Jetzt hätte ich gern einen Teller Suppe.«
    In den nächsten Tagen erholte sie sich erstaunlich schnell. Sobald sie zu Kräften gekommen war, bat sie Jerome, er möge ihr das Baby bringen. Freudestrahlend betrachtete sie die kleine Mary, die in ihrem Arm lag, und er erinnerte sich beschämt, daß er sein Schwesterchen zunächst gehaßt hatte. Jetzt sah er das Kind mit den Augen seiner Mutter und begann es ebenso zu lieben wie seine anderen Geschwister.
    Teela bestand darauf, daß er sich möglichst oft mit Mary befaßte. »Bald wirst du Vater. Also solltest du schon mal ein bißchen üben.«
    »Das müßte Sydney auch tun. Eines Tages wird sie Mutter werden.«
    »Falls der Krieg genug Männer übrigläßt, die man heiraten kann«, warf Sydney trocken ein.
    Zwei Wochen später gesellte sich Teela zu ihrer Familie ins Speisezimmer. Das war ein großes Ereignis. Am selben Abend traf einer von Billys Vettern aus Tampa Bay ein, mit der Nachricht, Alaina sei auf Cimarron von einem kleinen Mädchen entbunden worden und ebenso wohlauf wie das Baby. Jerome fragte den Mann, ob Risa ihre Freundin nach Cimarron begleitet habe, und erfuhr, seine Frau sei in St. Augustine geblieben.
    Allmählich fühlte er sich rastlos. Seine Sehnsucht nach der Lady Varina wuchs. Und so verabschiedete er sich von seinen Eltern.
    Nachdem er Brent zu dessen Posten und Sydney nach Richmond zurückgebracht hatte, segelte er nach Nord-Florida. Wenn seine Frau auch betont hatte, er solle sich von ihr fernhalten, war er fest entschlossen, sie wiederzusehen.
    Für Risa verging die Zeit sehr langsam.
    In Florida herrschte trotz des Krieges eine fast unheimliche Stille, während der Winter näher rückte. Die Generäle im Landesinneren forderten Verstärkung an. Doch die Politiker wußten, der Krieg könnte nur rings um Richmond, Virginia, gewonnen werden, und erklärten, der Staat Florida müsse für sich selber sorgen. Früher hatte die Konföderation Wert auf die wichtigen Küstenpositionen gelegt. Nun verließ sie die Küste, die nicht zu verteidigen war, und bezog Stellungen im Innern des Landes.
    Während sich die Blockade verdichtete, ahnten Visionäre auf beiden Seiten, daß sich Florida zur Kornkammer entwickeln würde. Nach Alainas Abreise fühlte sich Risa immer einsamer. Sie mochte Dr. Thayer Cripped, einen klugen, interessanten Mann. Aber seit ihrer Hochzeit schien er ihr geflissentlich aus dem Weg zu gehen.
    Die Stadtbewohner begegneten Risa mit gemischten Gefühlen. Früher war sie die vertrauenswürdige,

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