Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
sehr lange, bis die Aussprache stattfand, denn der General wurde von den Yankee-Offizieren und den Unionsanhängern unter den Stadtbewohnern zum Dinner eingeladen.
    Nervös ertrug Risa die gesellschaftlichen Pflichten an der Seite ihres Vaters und lächelte gezwungen, während die Damen hinter ihrem Rücken über sie tuschelten. Wie habe sie bloß diesen Rebellen heiraten können? Weil ihr nichts anderes übriggeblieben sei - in ihrem Zustand ...
    Seltsamerweise klagte man eher Risa an als den Captain. Immerhin war er ein Mann - und bekannt für die gute Behandlung der Yankees auf den Schiffen, die er kaperte. Und die Tochter des Generals hatte ihn schamlos verführt.
    Am schlimmsten benahm sich eine Miss Ivy Pendleton, eine dünne, unscheinbare Klatschbase in Risas Alter. Sie behauptete, sie sei stets eine Unionsanhängerin gewesen. Aber als St. Augustine von den Rebellen regiert worden war, hatte sie schallend >Dixie< gesungen.
    »Machen Sie sich nichts draus«, flüsterte Finn in Risas Ohr, während ihr Vater mit den Soldaten sprach, die gerade eine Waffenausstellung im Fort Marion organisiert hatten. »Diese vertrocknete alte Jungfer ist nur neidisch, weil kein Mann jemals auf den Gedanken käme, sie auf sein Schiff zu entführen.«
    »Und nach dem Krieg wird's zu wenig Männer geben«, fügte Austin hinzu. »Da kriegt sie keinen, und deshalb verunglimpft sie alle Frauen, die schon einen haben.«
    Risa schenkte den beiden ein dankbares Lächeln. Am späten Abend begleitete der Vater sie nach Hause. Sie war erleichtert, weil er beschlossen hatte, nicht bei ihr, sondern im Offiziersquartier zu wohnen.
    Aber sobald er die Tür ihres Salons hinter sich geschlossen hatte, schrie er sie an: »Verdammt, du bist die Frau dieses Schurken, dieses Bastards ...«
    »Vater, er ist Ians Vetter. Und in meiner Situation mußte ich ihn heiraten.«
    Bebend sank er in einen der bequemen Lehnstühle vor dem Kamin. »Und du hast damals behauptet, die Gerüchte würden nicht zutreffen - und er hätte dich nicht ...«
    »Er hat mich nicht vergewaltigt.«
    »O Gott, ich dachte, ich hätte eine ehrbare junge Frau großgezogen! Dieses Wort dürftest du nicht einmal kennen!«
    »Bitte, Vater ...«
    »Also bist du freiwillig mit ihm - intim geworden? Warum? Das verstehe ich nicht.«
    »Nun ja ...«
    »Nein, ich will's gar nicht hören, und ich glaube nach wie vor, daß er dich dazu gezwungen hat. So dumm bist du nicht - dich in einen Kerl zu verlieben, der dich auf niederträchtige Weise entführt hat...«
    »Moment mal, Vater, das war nicht niederträchtig. Ich bin in feindliches Gebiet vorgedrungen, und ich kannte seine Kriegspläne. Also blieb ihm gar nichts anderes übrig, als mich auf sein Schiff mitzunehmen.«
    »O Risa, weißt du denn nicht, wie mich das alles bekümmert? Allein schon der Gedanke, ein Mann könnte dich grausam behandelt haben ...«
    »Glaub mir, er hat mir nichts angetan.« Sie kniete vor ihm nieder und ergriff seine Hände. »Was geschehen ist, habe ich nicht beabsichtigt. Ich kann's auch nicht erklären. Dieser schreckliche Krieg macht uns das Leben so schwer, und ich dachte, vielleicht würde ich nie mehr eine Gelegenheit finden ... Jedenfalls ist's passiert, ich bin Jeromes Frau, und ich erwarte sein Kind. Deshalb bleibe ich nach wie vor eine Yankee - und deine Tochter, die dich innig liebt.«
    Bedrückt streichelte er ihre Wange. »Und dein Mann ist und bleibt ein Rebell - ein leichtfertiger Blockadebrecher, den unsere Soldaten eines Tages ganz sicher umbringen werden.«
    Über Risas Rücken lief ein kalter Schauer. Sie hatte seit der Hochzeit nichts mehr von Jerome gehört. Und sie mußte ihrem Vater recht geben. Unentwegt riskierte er sein Leben. Da sich die Konföderation in einer verzweifelten Lage befand, würde er die Unionsblockade auch weiterhin durchbrechen. »Jeden Abend bete ich auch um dein Leben Papa. Es ist das einzige, was wir Frauen in diesem Krieg tun können - wir beten um unsere Väter, Ehemänner, Brüder, Liebhaber, Söhne ... Wenigstens kann ich mich im Hospital nützlich machen, Dr. Cripped helfen, Freunde und Feinde zusammenzuflicken - und hoffen, eine Rebellin würde notfalls dich ebensogut betreuen.«
    »Nun, da dieser elende Rebell dein Mann ist, muß ich
    mir wohl oder übel wünschen, daß er alle Gefahren überlebt - und daß der Krieg bald ein Ende findet. Verzeih mir meinen Zorn, Risa. Aber ich bin nur so wütend, weil ich
    dich liebe.«
    »Und ich liebe dich, Papa.« Wie in ihrer

Weitere Kostenlose Bücher