Auf den ersten Blick
einen Blick zu mir herüber. Guck mal, was ich mache! , schien sein Blick zu sagen.
»Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte Damien halbwegs lächelnd, während er zwischen uns hin und her sah. »Aber ich bin in einer Beziehung, ja.«
Und als er sich abwandte und ging, merkte Dev, wie Damien ihn verstanden hatte.
»Nein, nein, nicht für mich! «, rief er ihm hinterher. »Hey, Damien! Nicht für mich!«
Er zeigte dorthin, wo ich saß.
»Für ihn! «
Aber es war mir eigentlich egal. Denn ich wusste, wie groß Forest Laskin war und was sie machten.
Und ich wusste: Wie diese Geschichte auch ausgehen mochte, ich stand auf der Liste. Ich empfand eine seltsame Wärme für Damien Laskin.
»Um dorthin zu gelangen, wo die Frau ist, die man liebt, wird man keine Mühe scheuen, bis zum Tod.«
Altes Sprichwort der Shona, Simbabwe
Danke für Eure Kommentare zu meinem Blog. Inzwischen seid Ihr zehn an der Zahl, und wenn ich mich auch leider kryptisch geben muss, versuche ich doch gleichzeitig, ehrlich zu sein.
Martin – nein, ich kann Dir nicht sagen, wie er heißt, aber der Spitzname, den Du ihm gegeben hast, passt ganz gut.
Maureen – ja, ich glaube, ich hätte die Fotos in der Kamera ganz gern gesehen.
Aber ich glaube, deshalb habe ich mit diesem Blog überhaupt angefangen. Als Möglichkeit, mich an diese Momente zu erinnern, für die ich keine Beweise habe. Damit ich vielleicht daraus lernen kann.
Als wir zum Beispiel das erste Mal in seiner Wohnung waren, von der ich nur sagen möchte, dass sie so groß war wie Alaska, da habe ich ihm gesagt, ich hätte so eine Liste.
Hier ist sie: alle Orte, von denen ich jemals eine Postkarte geschrieben habe, und an wen. Es ist mein Leben in Kurzform. Fixpunkte, bei denen es ebenso darum geht, an wen sie gegangen sind, als auch, an wen nicht.
Aberystwyth – Erdkunde-Exkursion (an Mum und Dad, Oma)
Dieppe – Schüleraustausch (an Mum und Dad, Oma)
Glasgow – Take That, »The Pops«-Tour im SECC (Mum, Oma)
Stirling – erste Woche an der Uni (Mum und Dad, Oma)
London – Vorstellungsgespräch (Mum, Oma)
Whitby – um Dads Grab zu besuchen. Er hat immer gesagt, er wollte dahin zurück, wo alles angefangen hat. Ich habe sein Auto genommen, aber die Postkarte für Mum aufgehoben.
Und ich schätze, da ist er wohl auf die Idee gekommen, dieser Ideen-Mann. Vielleicht habe ich es ihm damit leicht gemacht.
Und ich wünschte mir, ich hätte es nicht getan, denn es hat zur Folge, dass ich niemanden mehr so leicht an mich heranlasse.
Das klärt auch deine Frage, Captain Stinkjet, warum es für mich besser ist, vorerst anonym zu bleiben.
Sx
sechzehn
Oder: › › Goodnight & Goodmorning ‹ ‹
Ich schätze, wenn ich immer noch irgendein anonymer Lehrer wäre, vielleicht einer, der hin und wieder eine Vertretungsstunde in Naturwissenschaft gibt, weil Mr. Dodd sich mal wieder krankgemeldet hat (wenn man ihn um die Mittagszeit sucht, um ihm eine Karte mit Genesungswünschen und ein paar Blumen vorbeizubringen, wird er sie gern in seiner Ecke beim Buchmacher entgegennehmen), würde ich meine momentane Situation folgendermaßen beschreiben:
Problem: Hab ich.
Methode: Vor Gericht nennt man es Stalking.
Ergebnis: Wäre schön.
Fazit: Immer mit der Ruhe. Die Liste ist schon mal ein Fortschritt.
Denn Sie müssen wissen, dass ich über Listen wie die von Damien Bescheid wusste.
Auf dieser Liste zu stehen, bedeutete, dass man auserwählt war. Jemand, der als wertvoll erachtet wurde. Jemand, den die PR -Leute als »befreundeten Journalisten« bezeichnen würden, nicht nur als »Journalisten«. Man gehörte zum inneren Zirkel, wurde zu extravaganten Events eingeladen, zu Ausflügen, mit Speisen und Getränken überhäuft und eingeweiht, wenn über andere, niedere Journalisten hergezogen wurde, die »nicht so sind wie du«.
Es ist wunderbar. Man kann Beziehungen knüpfen. Es stehen einem alle Türen offen. Und genau das konnte ich brauchen. Wenn ich über London Now hinausdachte, an GQ oder Esquire oder ShortList oder alle möglichen Zeit schriften und Tageszeitungen, die scharf darauf waren, jemanden einzustellen, der eher ihren Ansprüchen genügte.
Auf Forest Laskins Liste zu stehen, bedeutete, dass ich bald schon auch auf anderen Listen stünde.
Durch ihn würde ich mehr über das Mädchen herausfinden. Als Dev klar wurde, dass er höchstwahrscheinlich meine Begleitung auf der Gästeliste sein würde, fand er kaum noch Schlaf.
»Sie werden uns zum Grand Prix
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