Auf den Monden des Jupiter
denn?«
»Sie sind auch außer Verdacht«, sagte Lucky leise. »Ein Roboter hätte diesem Befehl sofort gehorchen müssen.«
Die Faust des Kommodores schlug krachend auf den Tisch. »Aufhören! Ich lasse nicht zu, daß Sie meine Männer einer Prüfung unterziehen oder sie in irgendeiner Weise stören. Ich muß auf diesem Satelliten arbeiten, Mr. Starr, ich muß ein Nullgravschiff in den Weltraum bringen, und ich werde das auch tun. Meine Leute sind eingehend untersucht worden und haben die Untersuchung bestanden. Was Sie hier von einem Roboter erzählen, ist lächerlich.
Ich habe Ihnen schon gestern gesagt, Starr, warum ich Sie nicht auf diesem Satelliten haben möchte. Sie haben es gestern für richtig befunden, mich zu beleidigen, und sagen jetzt, daß das nur dazu diente, Ihr Tier zu überprüfen, was an der Beleidigung nichts ändert. Eine Zusammenarbeit mit Ihnen halte ich für sinnlos.
Ich habe alle Verbindungen mit der Erde abgebrochen. Ich habe auf Jupiter Neun den Notstand erklärt und habe jetzt die Vollmachten eines Militärdiktators!«
Luckys Augen zogen sich zusammen. »Als Angehöriger des Rates der Wissenschaften stehe ich im Rang über Ihnen.«
»Und wie wollen Sie sich durchsetzen? Meine Männer werden nur mir gehorchen, denn sie haben ihre Anweisungen. Wenn Sie auf irgendeine Weise versuchen, sich meinen Befehlen zu widersetzen, wird man Sie gewaltsam daran hindern.«
»Und worin bestehen Ihre Befehle?«
»Morgen um sechs Uhr nachmittag Sonnenstandardzeit«, erklärte Kommodore Donahue, »wird das erste funktionsfähige Nullgravschiff seinen ersten Flug von Jupiter Neun nach Jupiter Eins, dem Satelliten Io, antreten. Sobald wir zurück sind, Mr. Starr, und keine Sekunde früher, können Sie Ihre Untersuchungen fortführen. Und wenn Sie dann mit der Erde in Verbindung treten und ein Kriegsgericht einberufen wollen, dann hindere ich Sie nicht daran.«
Kommodore Donahue verstummte und sah Lucky starr an.
»Ist das Schiff bereit?« fragte Lucky Panner.
»Ich glaube schon«, nickte dieser.
»Wir fliegen morgen ab«, erklärte Donahue. »Also, Mr. Starr, fügen Sie sich freiwillig, oder muß ich Sie arretieren lassen?«
Gespanntes Schweigen herrschte in dem Raum. Bigman hielt den Atem an. Der Kommodore spielte unruhig mit den Fingern.
Und dann lehnte Lucky sich langsam in seinen Stuhl zurück und sagte: »Ich werde mich Ihnen fügen, Kommodore.«
8.
Bigman wurde wütend. »Lucky, willst du dich von ihm so einfach kaltstellen lassen?«
»Das nicht, Bigman«, sagte Lucky ruhig. »Wir werden an Bord des Nullgravschiffes sein und unsere Untersuchungen dort fortsetzen.«
»Nein«, erklärte der Kommodore, »Sie werden nicht an Bord sein.«
»Wer wird dann an Bord sein, Kommodore?« fragte Lucky. »Sie, nehme ich an.«
»Ich. Und Panner als Chefingenieur. Zwei meiner Offiziere, fünf Ingenieure und fünf Mannschaftsmitglieder. Diese Männer wurden vor einiger Zeit ausgewählt. Ich und Panner als leitende Beamte des Projekts, die fünf Ingenieure zur Bedienung des Schiffes und die anderen als Belohnung für die Dienste, die sie dem Projekt geleistet haben.«
»Was für Dienste?« fragte Lucky nachdenklich.
Panner unterbrach ihn und sagte: »Das beste Beispiel dafür ist Harry Norrich, der ...«
Bigman zuckte überrascht zusammen. »Sie meinen den Blinden?«
»Sie kennen ihn?« staunte Panner.
»Ja, wir haben ihn gestern abend kennengelernt«, nickte Lucky.
»Nun«, meinte Panner, »Norrich war zu Beginn des Projekts schon hier. Er verlor sein Augenlicht, als er sich zwischen zwei Kontaktstellen warf, um ein Kraftfeld zu unterbrechen. Durch seine Tapferkeit hat er großes Unglück verhindert. Er hat das Leben von zweihundert Menschen gerettet und das Projekt auch, da ein größerer Zwischenfall zu Beginn des Projekts unter Garantie alle weiteren Zuwendungen von Staatsseite verhindert hätte. Auf diese Weise hat er sich das Recht erworben, an der Jungfernfahrt des Nullgravschiffes teilzunehmen.«
»Jammerschade, daß er Jupiter nicht aus der Nähe sehen kann«, bedauerte Bigman. Und dann: »Wie wird er an Bord des Schiffes zurechtkommen?«
»Wir nehmen Mutt natürlich mit«, erklärte Panner. »Er ist ein sehr gut abgerichteter Hund.«
»Das ist alles, was ich wissen möchte«, sagte Bigman hitzig. »Wenn Sie einen Hund mitnehmen, können Sie Lucky und mich auch mitnehmen.«
Kommodore Donahue sah ungeduldig auf seine Armbanduhr.
Jetzt legte er die Handflächen flach auf
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