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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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den Tisch und schickte sich an, aufzustehen. »Dann sind wir also jetzt fertig, meine Herren.«
    »Nicht ganz«, hielt Lucky ihn auf. »Eine Kleinigkeit wäre noch zu klären. Bigman hat das vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt, aber er hat natürlich völlig recht. Er und ich werden an Bord des Nullgravschiffes sein.«
    Kommodore Donahue schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
    »Ist das zusätzliche Gewicht von zwei Männern für das Schiff vielleicht zu groß?«
    Panner lachte. »Wir könnten einen Berg bewegen.«
    »Haben Sie dann etwa zu wenig Platz?«
    Der Kommodore sah Lucky mißbilligend an. »Ich werde Ihnen keinen Grund angeben. Sie werden nicht mitkommen, weil ich entschieden habe, daß Sie nicht mitkommen. Ist das klar?«
    In seinen Augen war ein befriedigtes Blitzen zu sehen, und Lucky fiel es nicht schwer, sich vorzustellen, was in dem anderen jetzt vorging. Das war seine Rache für das, was Lucky ihm an Bord der Shooting Starr gesagt hatte.
    »Ich würde Ihnen trotzdem empfehlen, uns mitzunehmen, Kommodore«, entgegnete Lucky ruhig.
    Donahue lächelte. »Warum? Soll ich auf Befehl des Rates der Wissenschaften meines Amtes enthoben werden? Sie werden nicht mit der Erde in Verbindung treten können, bis ich zurückkehre, und nachher kann man mich ruhig versetzen.«
    »Ich glaube, Sie haben sich das nicht ganz durchdacht, Kommodore«, gab Lucky zu bedenken. »Man könnte Sie rückwirkend Ihres Amtes entheben. Ich kann Ihnen sogar versichern, daß das geschehen wird. Soweit es die Regierungsakten betrifft, wird es dann scheinen, daß das Nullgravschiff seinen ersten Flug nicht unter Ihrem Kommando, sondern unter dem Ihres Nachfolgers gemacht hat, ganz gleich, wer auch immer er sein mag. Es könnte sogar sein, daß man die Akten dann dahingehend ändert, um offiziell zu zeigen, daß Sie nicht an Bord waren.«
    Kommodore Donahue wurde weiß. Er erhob sich und schien einen Augenblick im Begriff zu sein, sich auf Lucky zu stürzen.
    »Ihre Entscheidung, Kommodore?« fragte dieser ruhig.
    Donahues Stimme klang gepreßt, als er schließlich sagte:
    »Sie kommen mit.«
     
    Den Rest des Tages verbrachte Lucky im Archiv, wo er die Personalakten verschiedener Mitarbeiter des Projekts überprüfte, während Bigman von Panner durch die Laboratorien geführt wurde.
    Erst nach dem Abendessen, als sie sich wieder in ihrem Zimmer befanden, waren sie allein. Luckys Schweigen war nicht besonders auffällig, da der junge Mann höchst selten in redseliger Stimmung war, aber als Bigman die kleine Falte zwischen seinen Augen sah, wußte er, daß Lucky sich Sorgen machte.
    »Wir kommen nicht von der Stelle, nicht wahr, Lucky?« sagte er.
    Lucky nickte. »Ja, das muß ich zugeben.«
    Er hatte sich einen Buchfilm aus der Bibliothek mitgebracht, und Bigman las den Titel: Fortgeschrittene Robotik.
    Lucky fädelte den Film in das Lesegerät.
    Bigman rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. »Du wirst mit diesem Film hier beschäftigt sein, Lucky?«
    »Ja, ich fürchte schon, Bigman.«
    »Macht es dir dann etwas aus, wenn ich zu Norrich hinübergehe und ihm Gesellschaft leiste?«
    »Nur zu.« Lucky hatte sich das Lesegerät vor die Augen geschoben und lehnte sich jetzt bequem zurück.
    Bigman schloß die Tür und blieb etwas nervös einen Augenblick stehen. Er hätte das zuerst mit Lucky besprechen sollen, das wußte er, und dennoch war die Versuchung groß ...
    Dann redete er sich selbst zu: »Ich werde ja nichts tun. Ich werde nur etwas überprüfen. Wenn ich mich irre, irre ich mich eben, und weshalb sollte ich Lucky damit belästigen. Aber wenn ich recht habe, dann hilft uns das weiter.«
    Als er klingelte, öffnete sich die Tür sofort, und er sah Norrich hinter seinem Schreibtisch sitzen. Vor sich hatte der Blinde einige seltsame Gegenstände auf einem Brett liegen, das an ein Schachspiel erinnerte.
    »Ja?« sagte er.
    »Hier ist Bigman«, erklärte der kleine Marsianer.
    »Bigman! Kommen Sie herein. Bitte, setzen Sie sich!«
    Die Tür schloß sich wieder, und Bigman sah sich in dem hellerleuchteten Zimmer um. »Ich habe heute genug über Nullgrav gehört. Dr. Panner hat mich überall herumgeführt, aber ich verstehe wirklich nichts davon.«
    Norrich lächelte. »Wenn man jetzt einmal von der Mathematik absieht, dann ist es gar nicht so schwer zu verstehen.«
    »Nicht? Würden Sie es mir dann erklären?« Bigman setzte sich in einen tiefen Lehnstuhl und sah dabei unter Norrichs Werkbank. Da lag Mutt, mit dem Kopf zwischen

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