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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ausgegangen. Auf Sirius werden lediglich mehr Roboter fabriziert, und man hat dort einige Einzelheiten dazugebaut.«
    »Das habe ich auf dem Merkur auch festgestellt«, sagte Lucky grimmig.
    »Ja, ich weiß, Lucky. Das war sehr gefährlich.«
    »Ja, aber es ist vorbei. Wollen wir doch lieber an das denken, was uns jetzt bevorsteht. Die Situation ist also die: Sirius führt erfolgreiche Spionageaktionen durch, und wir können nichts dagegen unternehmen.«
    »Ja.«
    »Und am stärksten ist das Nullgrav-Projekt davon betroffen.«
    »Ja.«
    »Ich nehme also an, Onkel Hector, du willst, daß ich nach Jupiter Neun fliege und feststelle, ob ich dort irgend etwas darüber in Erfahrung bringen kann.«
    Conway nickte. »Ja, darum möchte ich dich bitten. Das ist dir gegenüber nicht ganz fair. Ich habe mir angewöhnt, in dir immer meine Trumpfkarte zu sehen, einen Mann, dem ich jedes Problem übertragen und bei dem ich völlig sicher sein kann, daß er es lösen wird. Und doch, was kannst du hier ausrichten? Es gibt nichts, was der Rat noch nicht versucht hätte, und trotzdem haben wir keinen Spion und auch keine Spionagemethode ausfindig machen können. Was können wir von dir mehr erwarten?«
    »Nicht nur von mir allein. Ich werde Unterstützung haben.«
    »Bigman?« Der alte Mann mußte unwillkürlich lächeln.
    »Nicht nur Bigman. Ich will dir eine Frage stellen: Ist dir etwas darüber bekannt, daß irgendwelche Informationen über unsere V-Frosch-Forschung auf der Venus zu den Sirianern durchgesickert wäre?«
    »Nein«, sagte Conway. »Meines Wissens nicht.«
    »Dann werde ich darum bitten, daß man mir einen V-Frosch zuteilt.«
    »Einen V-Frosch! Einen venusianischen V-Frosch?«
    »Ganz richtig.«
    »Aber was wird dir das nützen? Das Telepathiefeld eines einzigen V-Frosches ist schrecklich schwach. Du wirst damit keine Gedanken lesen können.«
    »Richtig, aber vielleicht gelingt es mir, starke Gefühle aufzufangen.«
    Conway nickte nachdenklich. »Ja, das könnte sein. Aber was würde dir das nützen?«
    »Das weiß ich auch noch nicht genau. Aber es wird ein Vorteil für mich sein, den meine Vorgänger nicht hatten. Wenn irgend jemand dort einen unerwarteten Gefühlsausbruch hat, so könnte mir das helfen, könnte mir Verdachtsgründe geben, könnte die Richtung für weitere Untersuchungen weisen. Und dann ...«
    »Ja?«
    »Wenn jemand telephatische Kräfte besitzt, seien es nun natürlich entwickelte oder durch künstliche Mittel erzeugte, so besteht durchaus die Möglichkeit, daß ich sogar etwas mehr als nur Gefühle entdecke. Ich könnte Gedanken feststellen, einen ausgeprägten Gedanken, und zwar bevor der Betreffende genügend aus meinem Geist lesen kann, um seine Gedanken abzuschirmen. Verstehst du, was ich meine?«
    »Er könnte deine Gefühle ebenfalls entdecken.«
    »Theoretisch schon, aber ich würde ja sozusagen auf Gefühle lauern. Und er nicht.«
    Conways Augen leuchteten auf. »Es ist zwar nur eine schwache Hoffnung, aber immerhin besser als gar keine! Ich werde dir deinen V-Frosch besorgen ... Aber eines noch, David«, – nur in Augenblicken tiefster Besorgnis benutzte er Luckys wirklichen Namen, den Namen, unter dem man das junge Ratsmitglied während seiner Kindheit gekannt hatte – »ich möchte, daß du dir darüber im klaren bist, wie wichtig das ist. Wenn wir nicht ausfindig machen, was die Sirianer tun, bedeutet das, daß sie endlich einen Vorsprung uns gegenüber errungen haben. Und das wiederum bedeutet, daß der Krieg sich nicht mehr viel länger aufschieben läßt. Krieg oder Frieden hängen davon ab.«
    »Ich weiß«, sagte Lucky mit leiser Stimme.

 
2.
     
    Und so kam es, daß Lucky Starr und sein kleiner Freund, Bigman Jones, ein auf dem Mars aufgewachsener Mensch, über den Asteroidengürtel hinausflogen und in die äußeren Bereiche des Sonnensystems eindrangen, begleitet von einem kleinen Tier mit telepathisch suggestiven Gaben.
     
    Jetzt schwebten sie tausend Meilen über Jupiter Neun und warteten, während eine flexible Röhre zwischen der Shooting Starr und dem Schiff des Kommodores befestigt wurde. Die Röhre verband Luftschleuse mit Luftschleuse und bildete einen Tunnel, durch den man von einem Schiff ins andere gelangen konnte, ohne einen Raumanzug anlegen zu müssen. Die Luft beider Schiffe vermischte sich, und ein mit dem Leben im Weltraum Vertrauter konnte das Fehlen von Schwerkraft dahingehend ausnutzen, daß er sich nach einem einzigen leichten Abstoß schwebend durch

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