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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Donahue, ich bin ein Mitglied des Rates der Wissenschaften«, sagte er mit schneidender Stimme. »Ich bin nur dem Leiter des Rates und dem Präsidenten der Sonnenföderation verantwortlich. Ich stehe im Rang also über Ihnen, und Sie werden meine Befehl ausführen müssen.
    Die Warnung, die Sie mir gerade gegeben haben, betrachte ich als ein Zeichen für Ihre eigene Unfähigkeit. Sie haben offensichtlich die Kontrolle über Ihre Männer verloren und sind nicht imstande, Menschen zu leiten. Jetzt will ich Ihnen etwas sagen: Ich werde auf Jupiter Neun landen und werde dort meine Untersuchungen anstellen. Ich werde mit Ihren Männern zurechtkommen, wenn Sie das nicht können.«
    Er hielt inne, während der andere vergeblich versuchte, ein Wort herauszubekommen. Und dann herrschte Lucky ihn an:
    »Haben Sie mich verstanden, Kommodore?«
    Kommodore Donahue, dessen Gesicht sich verzerrt hatte, stieß hervor: »Ich werde mich beim Rat der Wissenschaften beschweren. Ich lasse mich von einem arroganten jungen Schnösel nicht so behandeln, ob er nun Ratsmann ist oder nicht. Und daß ich Sie gewarnt habe, werde ich auch schriftlich niederlegen, und wenn Sie auf Jupiter Neun zu Schaden kommen, dann ist das Ihre Sache. Ich hoffe, daß die Männer Ihnen Manieren beibringen werden, Sie ...« Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging auf die offene Luftschleuse zu, die mittels der Raumröhre immer noch mit seinem eigenen Schiff verbunden war.
    Bigman sah Lucky erstaunt an, als der Kommodore in der Röhre verschwunden war. Der Ärger des anderen war so intensiv gewesen, daß der kleine Marsianer ihn förmlich als Hitzewelle empfunden hatte.
    »Den hast du ja hübsch fertig gemacht!« sagte er.
    »Ja, ärgerlich war er«, nickte Lucky, »daran besteht kein Zweifel.«
    »Hör zu, vielleicht ist er der Spion«, meinte Bigman. »Er würde am meisten wissen. Er hätte auch die beste Chance.«
    »Dafür würde man ihn auch am gründlichsten überprüfen, also ist deine Theorie höchst zweifelhaft. Aber er hat uns immerhin bei einem kleinen Experiment geholfen, und ich werde mich deshalb, wenn wir ihn beim nächsten Mal sehen, bei ihm entschuldigen müssen.«
    »Entschuldigen?« Bigman war sprachlos. Er war fest davon überzeugt, daß Entschuldigungen etwas waren, das nur andere Leute betraf. »Warum?«
    »Aber Bigman, du nimmst doch nicht etwa an, daß alles, was ich gesagt habe, mein Ernst war?«
    »Du warst also nicht ärgerlich?«
    »Nein.«
    »Dann war das alles nur Theater?«
    »So könnte man es nennen. Ich wollte ihn in Wut bringen, wirklich in Wut, und das ist mir gelungen. Das habe ich sofort bemerkt.«
    »Sofort?«
    »Du nicht? Hast du denn nicht gespürt, wie dieser Ärger dich förmlich überflutete?«
    »Bei den Sandteufeln des Mars! Der V-Frosch!«
    »Natürlich. Er fing den Ärger des Kommodores auf und strahlte ihn auf uns ab. Ich mußte wissen, ob ein V-Frosch das kann. Jetzt weiß ich es.«
    »Ja, der Kleine hat seine Sache gut gemacht.«
    »Ich weiß. Das beweist, daß wir wenigstens eine Waffe haben.«

 
3.
     
    »Das wär's also«, sagte Bigman. »Jetzt geht's los!«
    »Augenblick mal!« sagte Lucky schnell. »Augenblick, mein Freund! Diese Waffe ist völlig unspezifisch. Wir werden starke Gefühle aufnehmen können, aber dabei vielleicht überhaupt keine Hinweise finden. Es ist genau wie mit den Augen. Man sieht damit, sieht aber nicht unbedingt immer das Richtige.«
    » Du ganz bestimmt«, sagte Bigman zuversichtlich.
    Das Landemanöver auf Jupiter Neun erinnerte Bigman stark an ähnliche Manöver im Asteroidengürtel. Wie Lucky schon auf dem Flug zum Jupitersystem erklärt hatte, betrachteten die meisten Astronomen Jupiter Neun als einen Asteroiden, den das ungeheure Schwerefeld des Jupiter vor vielen Millionen Jahren eingefangen hatte.
    In der Tat hatte Jupiter so viele Asteroiden eingefangen, daß es hier draußen, fünfzehn Millionen Meilen von dem Riesenplaneten entfernt, eine Art Miniatur-Asteroidengürtel gab, der Jupiter ganz allein gehörte. Die vier größten dieser Asteroiden-Satelliten, jeder zwischen vierzig und hundert Meilen durchmessend, waren Jupiter Zwölf, Elf, Acht und Neun. Außerdem gab es wenigstens hundert weitere Satelliten von mehr als einer Meile Durchmesser, aber diese Satelliten trugen keine Nummern, und man beachtete sie auch weiter nicht. Erst in den letzten zehn Jahren hatte man ihre Bahnen vermessen, seit der Zeit nämlich, als man Jupiter Neun als Forschungszentrum für

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