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Auf den Schwingen der Hölle - [ein Norwegen-Krimi]

Auf den Schwingen der Hölle - [ein Norwegen-Krimi]

Titel: Auf den Schwingen der Hölle - [ein Norwegen-Krimi] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: fhl Verlag Leipzig UG
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die Norwegerin? War das Polizeiauto zu seinem Schutz hier?
    »Lassen Sie sich nur die Fischsuppe schmecken«, sagte Emmerlein lächelnd, »wenn Sie der Knoblauch nicht stört. Hier kann jeder so viel nehmen, bis sie alle ist. Dieses Angebot gilt für jeden Abend.«
    »Gern«, versicherte Sarah und erwiderte das Lächeln. »Sie sind hier ja der große Angler, haben wir gehört?«
    »Ja, ja«, gestand Emmerlein stolz. »Ich könnte das gar nicht alles allein essen, was ich fange. An manchen Stellen hier kocht das Wasser förmlich vor Fischen. Vom Boot aus setze ich am liebsten den ›Stingsild‹ ein, das ist eine stählerne Nachbildung des Herings. Andere Blinker gehen natürlich auch. Ein Norweger hat mir geraten, es sollten als Zusatz über dem Blinker drei Gummiwürmer angeknotet werden, am besten in den Farben grün und rot. «
    »Und was für Fische«, wollte Sarah wissen, »kann man fangen?«
    »Irrsinnig viel«, meinte Emmerlein, »am häufigsten den Dorsch, den man hier torsk nennt, den Kabeljau, den Seelachs, die Makrele, den Schellfisch. Ich will Sie mit einer weiteren Aufzählung nicht ermüden. Heute habe ich eine Seeforelle an der Angel gehabt, die über einen Meter zwanzig lang und sicher über achtzehn Jahre alt ist. Ein Prachtstück! Einmalig! Und dieses Prachtstück finden Sie heute in der Suppe. Sehr lecker! Sie reicht für uns alle, drei Tage lang. Was wir heute nicht schaffen, landet in der Kühltruhe.«
    Sarah nickt so verständnisvoll, dachte Bachmann ungehalten und konnte seinen Hass nur mit Mühe verbergen. Er ist wieder frei, dieser Emmerlein, er kann es sich gut gehen lassen und den großen Angler und Menschenfreund spielen, er könnte nun noch viele Jahre leben, obwohl er ein anderes, viel jüngeres Leben einfach ausgelöscht hat wie eine Kerze. Und er hat eine Ausbildung bekommen im Gefängnis und kann sich so eine teure Reise leisten. Die Gesellschaft sorgte sich um ihn und Heerscharen von Psychologen. Nur, wer sorgt sich um uns? Er dachte an Sarahs Worte im Zelt.
    Zwing dich zur Ruhe, riet die Stimme in ihm, täusche Interesse vor, warte auf deine Chance, du bist ihr sehr nahe, denn dieser Emmerlein hegt noch keinen Verdacht, aber sei vorsichtig, vielleicht verstellt er sich auch nur und tötet dich, wenn er ahnt, was du vorhast.
    »Wollen Sie mal mit aufs Meer mit dem Boot?«, hörte er Emmerlein Sarah fragen, die ihm nun einen raschen Blick zuwarf und seine Zustimmung mit den Augen erbat.
    Einen Augenblick lang zögerte er, nickte aber dann, denn die Täuschung Emmerleins war tatsächlich vollkommen, da er offensichtlich keinen, ja nicht einmal den geringsten Argwohn verspürte. Die großen schönen Augen Sarahs mussten ihn wohl beeindruckt haben, und offenbar spielte Sarah ihre Rolle doch so, wie er es sich gewünscht hatte, das war gut, sehr gut sogar. Die Minuten nach dem Erwachen hatten sie doch wieder näher zueinander geführt.
    »Nun, dann wollen wir mal von dieser Suppe essen«, beendete er abrupt das Gespräch, wobei er einen missbilligenden Blick Sarahs erntete.
    »Bis morgen«, verabschiedete sich Emmerlein ein wenig enttäuscht, konnte er die Unterhaltung nicht weiterführen.
    »Wir haben ja noch viele Tage«, sagte Bachmann ruhig. Die Lüge ging ihm so leicht von den Lippen und sogar ein Lächeln ließ er ihr folgen.
    Nur Sarah wusste, dass es ein falsches war.

    Nebel wäre angesagt am nächsten Tag, wie der Wirt versicherte, der dann aber, im weiteren Verlauf, wieder aufreißen würde.
    Ich werde sehen, dachte er, ob Emmerlein auch bei diesem Wetter joggt, denn wenn er es tut, betreibt er diesen Sport an jedem Tag. Ich werde früh an meinem Auto stehen, die Motorhaube öffnen und eine Durchsicht vortäuschen. Da muss er an mir vorbeilaufen und, wenn man dem Wirt Glauben schenken darf, genau um sieben Uhr, da man ja nach ihm eine Uhr stellen könne.
    So stellte er sich den Wecker für den nächsten Tag und ging, noch bevor er gefrühstückt hatte, zu seinem Auto. Als er die Motorhaube öffnete, war es fünf Minuten vor sieben und so hoffte er, nicht lange warten zu müssen. Da sah er das Polizeiauto. Es war unbesetzt, und es stand wieder am gleichen Platz, wo sie es auch bei ihrer Ankunft gesehen hatten.
    Der Nebel kam herangezogen wie eine nasse graue Wand, die alles zu verschlingen schien und bedrohlich wirkte in ihrer gewaltigen Ausdehnung, sie legte sich über die Berge, die Häuser, das Land, war überall, füllte die Lungen.
    Heute wird Emmerlein nicht kommen, dachte

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