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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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einer dicken Akte beweisen, daß er jede Spur verfolgt hatte, um sich im voraus gegen mögliche Kritik zu wappnen, wenn er sie schließlich laufenließ. Im schlimmsten Fall konnte er sie noch eine Weile im Iran festhalten. Wie auch immer: Es war lediglich eine Frage der Zeit.
    Sowohl Dadgar als auch Mrs. Nurbasch wirkten feindselig. Die Befragung wurde einem Kreuzverhör vor Gericht immer ähnlicher. Dadgar behauptete, die Tätigkeitsberichte von EDS ans Ministerium seien gefälscht, und EDS hätte das Ministerium für nicht ausgeführte Arbeiten bezahlen lassen. Bill wies darauf hin, daß die Ministerialbeamten, die es eigentlich hätten wissen müssen, niemals auch nur den leisesten Verdacht in dieser Richtung geäußert hatten. Wenn EDS also schlampig gearbeitet hatte, wo waren dann die Beschwerden? Dadgar konnte jederzeit die Akten des Ministeriums einsehen.
    Dadgar fragte nach Dr. Towliati, und nachdem Bill dessen Rolle erklärt hatte, antwortete Mrs. Nurbasch – noch bevor Dadgar auch nur ein Wort sagen konnte –, Bills Erklärung entspreche nicht der Wahrheit.
    Es folgte eine Reihe zusammenhangloser Fragen; die absurdeste war, ob EDS auch griechische Mitarbeiter beschäftige. Bill verneinte und fragte sich, was um alles in der Welt das eigentlich sollte. Dadgar wirkte ungeduldig. Vielleicht hatte er gehofft, Bills und Pauls Antworten würden sich widersprechen, und spulte nun enttäuscht nur noch sein Programm ab. Er stellte seine Fragen interesselos und hastig. Bei keiner von Bills Antwortenhakte er nach oder bat um genauere Erklärung, und eine Stunde später beendete er das Verhör.
    Mrs. Nurbasch sagte: »Sie werden jetzt bitte Ihre Unterschriften unter jede Frage und Antwort in Mr. Dadgars Notizbuch setzen.«
    »Aber davon verstehen wir doch kein Wort – die sind doch auf Farsi geschrieben!« protestierte Bill. Das ist eine Falle, dachte er; wir sollen ein Geständnis unterzeichnen, mit dem wir einen Mord, Spionage oder irgendein anderes Verbrechen zugeben, das Dadgar sich aus den Fingern gesogen hat.
    »Ich sehe mir die Notizen an und prüfe sie nach«, sagte Abolhasan.
    Paul und Bill warteten, bis Abolhasan die Aufzeichnungen durchgelesen hatte. Die Prüfung kam ihnen sehr oberflächlich vor. Dann legte er das Buch auf den Schreibtisch.
    »Ich empfehle Ihnen zu unterschreiben.«
    Bill war sicher, daß es besser wäre, sich zu weigern, aber ihm blieb keine Wahl: Wenn er nach Hause wollte, mußte er unterschreiben.
    Er sah Paul an. Der zuckte mit der Schulter. »Ich denke, wir tun’s besser.«
    Einer nach dem anderen gingen sie das Notizbuch durch und schrieben ihre Namen neben das unverständliche Gekritzel.
    Die Atmosphäre war gespannt. Dadgar schichtete seine Unterlagen ordentlich übereinander und sprach währenddessen mehrere Minuten lang auf Abolhasan ein. Dann ging er aus dem Zimmer. Abolhasan wandte sich mit ernster Miene an Paul und Bill.
    »Sie sind verhaftet«, sagte er.
    Bill sank das Herz in die Hosen. Kein Heimflug, kein Washington, keine Emily, keine Silvesterparty ...
    »Die Kaution ist auf neunzig Millionen Toman festgesetzt, sechzig Millionen für Paul, dreißig Millionen für Bill.«
    »Jesusmaria!« sagte Paul. »Neunzig Millionen Toman, das sind ...«
    Abolhasan rechnete es auf einem Papierfetzen aus. »Knapp dreizehn Millionen Dollar.«
    »Sie machen Witze!« sagte Bill. »Dreizehn Millionen? Die Kaution für einen Mörder beträgt nur zwanzig tausend! «
    Abolhasan sagte: »Er will wissen, ob Sie bereit sind, die Kaution zu stellen.«
    Paul lachte. »Sagen Sie ihm, ich bin gerade etwas knapp bei Kasse und muß erst zur Bank gehen.«
    Abolhasan gab keine Antwort.
    »Das kann doch nicht sein Ernst sein!« sagte Paul.
    »Es ist sein Ernst«, sagte Abolhasan.
    Urplötzlich wurde Bill vom Zorn gepackt – Zorn auf Dadgar, Zorn auf Lou Goelz, Zorn auf die ganze verfluchte Welt. Sie waren von A bis Z angeschmiert worden und auch prompt darauf hereingefallen! Schließlich waren sie aus freien Stücken hierhergekommen, um einen Termin einzuhalten, den die amerikanische Botschaft vereinbart hatte. Sie hatten nichts auf dem Kerbholz, und niemand hatte auch nur den geringsten Beweis gegen sie. Trotzdem mußten sie ins Gefängnis. Schlimmer noch: in ein iranisches Gefängnis!
    »Jeder von Ihnen darf ein Telefongespräch führen«, sagte Abolhasan.
    Wie in den Krimis im Fernsehen – jeder darf noch mal telefonieren, und dann ab ins Kittchen.
    Paul nahm den Hörer ab und wählte. »Lloyd

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