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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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was willst du hier?«
    »Nun ja, es ist ja wohl klar, daß die EDS-Belegschaft nicht so schnell hierher zurückkommt, und da will ich eben die Sachen von unseren Leuten so weit in Ordnung bringen, daß sie in die Staaten geschickt werden können.«
    Taylor sah ihn belustigt an, enthielt sich jedoch jeglichen Kommentars. »Und wo willst du wohnen? Wir sind alle ins Hyatt Crown Regency umgezogen, da ist es sicherer.«
    »Wie wär’s mit deinem alten Haus?«
    »Wie du willst.«
    »Und jetzt zu dem anderen Kram. Hast du noch die Umschläge mit den Haus- und Autoschlüsseln und den Anweisungen, was mit den Haushaltsgegenständen geschehen soll?«
    »Klar doch, mit denen arbeite ich die ganze Zeit. Alles, was nicht in die Staaten soll, verkaufe ich:Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke – ich habe hier einen regelrechten Flohmarkt aufgezogen.«
    »Kann ich die Umschläge haben?«
    »Na klar.«
    »Wie steht’s mit den Autos?«
    »Die meisten von ihnen stehen auf einem Schulhof, und ein paar Iraner spielen Parkwächter, wenn sie sie nicht gerade verscheuern.«
    »Und wie sieht’s mit Benzin aus?«
    »Rich hat bei der Air Force vier 200-Liter-Behälter aufgetrieben. Sie sind voll und stehen im Keller.«
    »Dachte ich mir doch, daß es nach Benzin riecht, als ich reinkam.«
    »Mach ja kein Streichholz da unten im Dunkeln an, sonst fliegen wir alle in die Luft.«
    »Und wie kommt ihr an Nachschub ran?«
    »Wir nehmen zwei Autos als Tankwagen – einen Buick und einen Chevy, die große, amerikanische Tanks haben. Zwei von unseren Fahrern stehen den ganzen Tag lang an diversen Tankstellen Schlange. Sobald sie ihre Karren voll haben, kommen sie hierher, wir füllen das Benzin in die Behälter um und schicken sie wieder los. Manchmal kann man auch jemandem vorne in der Schlange sein Benzin abkaufen. Man schnappt sich einen, der gerade bedient worden ist, und bietet ihm das Zehnfache von dem, was er gerade bezahlt hat. Um diese Tankstellen herum entsteht gerade ein ganz neuer Wirtschaftszweig ...«
    »Wie steht’s mit dem Heizöl für die Häuser?«
    »Da hab’ ich eine Quelle, aber der Typ verlangt das Zehnfache des alten Preises. Ich schmeiße hier mit Geld um mich wie ein Seemann auf Landgang.«
    »Ich werde zwölf Autos brauchen.«
    »Zwölf Autos, Jay?«
    »Richtig.«
    »Mein Haus hat einen großen Hof mit Mauern drumrum, da kannst du sie einstellen. Willst du die Autos etwaaufgetankt haben, ohne daß einer von unseren Iranern Wind davon kriegt?«
    »Genau.«
    »Dann brauchst du bloß einen Wagen mit leerem Tank zum Hyatt zu bringen und ich tausche ihn dir gegen einen vollgetankten aus.«
    »Wie viele Iraner beschäftigen wir denn noch?«
    »Die zehn besten, dazu vier Fahrer.«
    »Mach mir doch eine Namensliste, bitte.«
    »Weißt du eigentlich, daß Ross auf dem Weg hierher ist?«
    »Nicht möglich!« Coburn war fassungslos.
    »Ich habe es gerade erst erfahren. Er bringt Bob Young aus Kuwait mit, der meinen Verwaltungskram übernehmen soll, und John Howell, der sich mit den juristischen Dingen befaßt. Mit John zusammen soll ich mich um die Verhandlungen und die Kaution kümmern.«
    »Sieh mal einer an!« Coburn fragte sich, was Perot im Schilde führte. »Okay«, sagte er dann, »ich fahr’ jetzt erst einmal zu dir nach Hause.«
    »Jay, willst du mir nicht erzählen, was da im Busch ist?« fragte Taylor.
    »Da gibt’s nichts zu erzählen.«
    »Du kannst mich mal, Coburn. Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird.«
    »Hab’ ich dir nicht schon alles gesagt?«
    »Du kannst mich gleich noch einmal, Jay. Aber wart’s ab, was ich dir für alte Schlitten hinstelle! Du kannst von Glück reden, wenn du an denen wenigstens noch Lenkräder findest ...«
    »Tut mir leid.«
    »Jay ...«
    »Jaa-aa?«
    »So ’n komischen Koffer hab’ ich überhaupt noch nie gesehen.«
    »Möglich, möglich.«
    »Ich weiß genau , was ihr vorhabt.«
    Coburn seufzte. »Geh’n wir ein Stück.«
    Sie gingen auf die Straße hinaus, und Coburn informierte Taylor ausführlich über das Team und seine Aufgabe.
    *
    Am nächsten Tag kümmerten sich Coburn und Taylor um die konspirativen Unterkünfte.
    Taylors Haus in der Aftab Street Nr. 2 war geradezu ideal. Nicht nur, daß von dort aus das Hyatt für den Autoaustausch bequem zu erreichen war; es lag außerdem im armenischen Viertel, und wenn es hart auf hart kam, waren dessen Bewohner Amerikanern gegenüber vermutlich weniger feindlich gesonnen, als Iraner. In Taylors Haus gab es ausreichend

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