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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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reparierte. Bei Mr. Fish war nichts unmöglich.
    Simons machte sich noch immer Sorgen wegen der Walther-Pistolen, die sie nach Teheran schmuggeln wollten, und als er hörte, wie Mr. Fish das Gepäck der Evakuierten durch den türkischen Zoll gebracht hatte, schlug er vor, ihn mit dem Waffenproblem zu betrauen.
    Sculley war am achten Januar nach Istanbul geflogen. Tags darauf traf er sich mit Mr. Fish in der Cafeteria des Sheraton. Mr. Fish war groß und dick, Ende Vierzig, seine Kleidung wenig ansprechend. Er war ein durchtriebener Bursche, und Sculley hatte keine Chance gegen ihn.
    EDS, erzählte ihm Sculley, hätte zwei Probleme, bei denen man seine Hilfe benötige. »Zum ersten brauchen wir ein Flugzeug nach Teheran und zurück. Zum zweiten müssen wir ein paar Gepäckstücke durch den Zoll bringen, ohne daß sie kontrolliert werden. Natürlich werden wir Ihnen Ihre Unterstützung entsprechend vergüten.«
    Mr. Fish sah ihn zweifelnd an. »Und wozu das Ganze?«
    »Nun ja, wir haben da ein paar Magnetbänder für Computer in Teheran«, sagte Sculley, »und wollen keinerlei Risiko damit eingehen. Wir wollen vermeiden, daß sie durchleuchtet werden oder irgend etwas anderes passiert, das sie zerstören könnte; und außerdem wollen wir sieuns nicht von irgendeinem subalternen Zöllner beschlagnahmen lassen.«
    »Und dazu brauchen Sie ein ganzes Flugzeug und wollen das Gepäck ungeöffnet durch den Zoll bringen?«
    »So ist es.« Sculley merkte, daß Mr. Fish ihm kein Wort glaubte.
    Mr. Fish schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Sculley. Ihren Freunden habe ich nur zu gerne geholfen, aber ich leite ein Reisebüro und keinen Schmugglerring. Auf so etwas lasse ich mich nicht ein.«
    »Und was ist mit dem Flugzeug – können Sie uns das besorgen?«
    Wiederum schüttelte Mr. Fish den Kopf. »Dafür gehen Sie am besten nach Jordanien. Von Amman aus gibt es Charterflüge der Arab Wings nach Teheran. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Sculley zuckte mit den Achseln. »Okay.«
    Ein paar Minuten später verabschiedete er sich von Mr. Fish und ging auf sein Zimmer, um mit Dallas zu telefonieren.
    Mit seiner ersten Aufgabe als Mitglied des Befreiungsteams hatte es nicht geklappt.
    Als Simons davon erfuhr, beschloß er, die Walthers in Dallas zu lassen. Er erklärte Coburn seine Gründe dafür: »Wir wollen nicht gleich zu Beginn die ganze Mission aufs Spiel setzen, wenn noch nicht einmal feststeht, ob wir die Waffen überhaupt brauchen. Das ist, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, ein unnötiges Risiko. Gehen wir erst einmal in den Iran und sehen uns an, auf was wir uns da einlassen. Wenn wir die Dinger doch noch brauchen, kann Schwebach ja immer noch nach Dallas fliegen und sie holen.«
    Die Waffen wurden zusammen mit dem Werkzeug, das Simons zum Abfeilen der Seriennummern bestellt hatte, im EDS-Tresor deponiert. (Da die Feilerei illegal war, sollte sie bis auf die allerletzte Minute aufgeschoben werden.)
    Da es jetzt sinnlos war, über Istanbul zu fliegen, schickte Simons Sculley nach Paris, um dort Hotelzimmer und ihren Weiterflug nach Teheran zu buchen.
    Der Rest des Teams brach am zehnten Januar um 11.05 Uhr vom Dallas/Fort Worth Regional Airport auf, flog mit der Braniff-Maschine 341 nach Miami und stieg dort in die National 4 nach Paris um.
    Am folgenden Morgen trafen sie sich mit Sculley auf dem Flughafen Orly in der Bildergalerie zwischen Restaurant und Cafeteria.
    Coburn merkte sofort, daß Sculley ziemlich fahrig war. Mittlerweile hatten sie sich von Simons’ Sicherheitsmanie anstecken lassen, stellte er fest. Auf dem Flug hierher waren sie, obwohl sie alle die gleiche Maschine benutzt hatten, wie Einzelpassagiere gereist, hatten getrennt voneinander gesessen und so getan, als kennten sie sich nicht.
    Das Personal im Orly Hilton hatte Sculley nervös gemacht und auf die Idee gebracht, seine Telefongespräche könnten belauscht werden, so daß Simons, der Hotels gegenüber ohnehin mißtrauisch war, entschieden hatte, ihr Gespräch in die Gemäldegalerie zu verlegen.
    Sculley hatte auch bei seiner zweiten Aufgabe, der Buchung der Flüge von Paris nach Teheran, versagt: »Die Hälfte der Fluggesellschaften fliegt den Iran wegen der politischen Unruhen und der Streiks auf dem Flughafen nicht mehr an«, berichtete er. »Die paar Flüge die es noch gibt, sind völlig ausgebucht von Iranern, die nach Hause wollen. Das einzige, was ich euch bieten kann, ist ein Gerücht, daß die Swissair von Zürich aus nach Teheran

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