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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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prüfenden Blick zu. Ihre Kleidung, ein Schulsweatshirt über einem T-Shirt, war schmutzig und zerrissen. »Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst, bevor du hier aufgewacht bist?«
    Sie schüttelte den Kopf und hing schlaff an ihrer Kette. »Ich war joggen. Ich gehe samstags immer zum Lauftreff. Welcher Tag ist heute? Was hast du als Letztes gemacht?«
    Will und Nathaniel sterben sehen. »Nur so rumgesessen.«
    Sie sah mich verwirrt an, und ich schaute zu Boden.
    »Die schlafende Prinzessin ist erwacht«, ertönte Kelaenos Stimme. »Was für ein Getöse machst du hier unten! Willst du die Toten aufwecken?«
    Ich hob den Kopf und sah die dämonische Reaper-Frau die Treppe herunterkommen. Ihr boshaftes Lachen hallte von den Wänden wider, während ich wieder heftig an den Ketten zerrte.
    »Schrei, so viel du willst. Das ist Musik in meinen Ohren.«
    »Wenn ich hier rauskomme«, knurrte ich, »gibt es keine Worte für das, was ich dir und diesem Dreckskerl Merodach antun werde.«
    »Du kennst sie?«, fragte Emma entgeistert.
    Ein ekelhaftes, zufriedenes Lächeln trat auf Kelaenos Gesicht. »Wir haben ihren Freund getötet.«
    »Er ist nicht tot.« Ich riss erneut an den Ketten.
    Sie leckte sich die Lippen und trat auf mich zu. »Wie sicher du dir bist! Sah aber doch so aus, als hättest du die Besinnung verloren, als wir anfingen, ihn in Stücke zu reißen. Was war das für ein Schreihals …«
    Ich schrie auf und schleuderte meine Macht in alle Richtungen. Sie prallte gegen eine unsichtbare Wand und erschütterte die Decke, aber die Druckwelle war nicht annähernd so stark, wie ich es beabsichtigt hatte. Das machte mir Angst. Was war geschehen? Was war mit mir los?
    Kelaeno wackelte drohend mit dem Zeigefinger. »Nun hör schon auf mit dem Theater!« Dann deutete sie auf den Boden zu meinen Füßen.
    Ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, und erkannte eine Art Schrift, die mit weißer Farbe auf die Steinfliesen gemalt war. Sie war blass, doch je länger ich hinschaute, desto mehr Schriftzeichen entdeckte ich. Ein Pentagramm umfing mich, in dem ein henochisches Gebet geschrieben stand. Ich wusste, was das war. Ich hatte es schon einmal gesehen. Es war ein Kreis, um meine Macht zu bannen – eine Falle.
    »Kein Entkommen für dich«, spottete die dämonische Reaper-Frau.
    »Wer bist du?«, schrie Emma und starrte mich mit aufgerissenen Augen an. »Bist du etwa eine von ihnen? Wie hast du das eben gemacht?«
    Ich warf Kelaeno einen bösen Blick zu. »Was hast du mit uns vor?«
    Sie lachte. »Ich werde doch das Ende dieses kleinen Dramas noch nicht verraten. Wir haben eine Überraschung für dich. Eine alte Freundin. Bin gespannt, ob du sie wiedererkennst.«
    Sie? Scharrende Schritte waren auf der Treppe zu hören, und Bastian kam nach unten. Sein gutaussehendes, beunruhigend vertrautes Gesicht wirkte kühl und gelassen. Gefolgt wurde er von Merodach und einigen weiteren Reapern, die ich noch nie gesehen hatte. Hass strömte wie ein reißender Fluss durch meinen Körper, auf der verzweifelten Suche nach einer Möglichkeit, sich zu entladen. Meine Macht begann zu summen, stieg wie eine Hitzewelle um mich herum vom Boden auf, und je näher die dämonischen Reaper mir kamen, desto heftiger drängte meine Macht gegen die henochische Barriere an, die mich gefangen hielt.
    »Was ist mit dem Beschützer?«, fragte Bastian.
    Kelaeno gab ein hässliches, triumphierendes Geräusch von sich und entblößte ihre Zähne.
    Bastian blieb abrupt stehen und warf ihr einen strafenden Blick zu. »Ihr solltet ihn doch am Leben lassen. Er ist wertvoll für mich. Stimmt das Gerücht, dass Rikken euch begleitet hat? Du wagst es, dich über meine Befehle hinwegzusetzen?«
    Kelaeno fauchte und schnappte nach Bastian. »Ich mach, was mir gefällt.«
    »Kelaeno«, sagte Merodach warnend.
    Bastian warf Kelaeno und Merodach einen kühlen Blick zu. Als er mich ansah, lächelte er freundlich. »Freut mich, dich wiederzusehen, Preliatin.«
    Erneut riss ich an meinen Ketten. »Ich erwidere dein Kompliment, wenn du tot zu meinen Füßen liegst.«
    »Sehr heldenhaft«, spottete er. »Aber du kannst mir nicht entkommen, es sei denn, ich würde dich befreien. Und das wird nicht geschehen.«
    »Hast du Angst vor mir?«, stichelte ich, während ich Merodach und Kelaeno im Auge behielt.
    Er sah mich nachdenklich an. »Ja, das kann schon sein. Nachdem dein Freund und dein Beschützer getötet wurden, wirst du garantiert alles tun, um sie

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