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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Sonderbares erfahren«, sagte Bastian. »Über dich. Du bist Madeleines Sohn.«
    Will lachte kurz auf. Selbst von weitem konnte ich sehen, dass er nichts lieber wollte, als das Gerede zu beenden und zu kämpfen. »Na und? Was hat meine Mutter damit zu tun? Woher weißt du überhaupt, wer sie ist?«
    »Es bedeutet, dass du auch mein Sohn bist.«
    Ich starrte Will an, der vollkommen fassungslos zu Bastian aufblickte. Es war unmöglich. Bastian war dämonisch. Wenn Bastian Wills Vater war, dann musste Cadan …
    »Du lügst!« , brüllte Will.
    Zum allerersten Mal sah ich, wie Bastians kühler Gesichtsausdruck aufbrach wie Eis und wahre Emotionen zum Vorschein kommen ließ. »Ich habe deine Mutter geliebt!«, rief er, wirkte jedoch eher beleidigt als erzürnt.
    Will stemmte sich gegen Merodachs und Kelaenos Umklammerung. » Lügner! Du bist unfähig zu lieben!«
    Während ich mich fragte, ob es tatsächlich so war, bekam ich mehr und mehr Angst um Will. Die Vererbungslinie eines Reapers wurde von der Abstammung der Mutter bestimmt, nicht von der des Vaters. Madeleine war engelhaft gewesen, also hätte Will rein genetisch betrachtet einen dämonischen Vater haben können, so abwegig es auch erscheinen mochte. Ich hatte mich schon immer gefragt, warum Bastians Gesicht mir so vertraut erschien und warum ich mich in Cadans Nähe so wohlfühlte. Jetzt kannte ich den Grund: Sie waren Wills Vater und Bruder.
    »William …«, flüsterte Bastian sanft.
    »Nein!«, schrie Will. »Sprich nicht mit mir! Du bist nicht mein Vater! Sie hätte dich niemals angerührt! Niemals! «
    Bastian räusperte sich. »Sie lebt, William.«
    Will öffnete den Mund, ohne etwas zu sagen. Es sah aus, als würde er den Atem anhalten. »Was?«, sagte er schließlich.
    »Deine Mutter. Sie ist am Leben.«
    Will senkte den Blick und sackte zusammen. »Lügner«, sagte er mit bebender Stimme und schüttelte den Kopf. »Tu mir das nicht an. Sag mir nicht so was.«
    »Ich lüge nicht«, entgegnete Bastian geduldig. »Sie lebt.«
    »Meine Mutter ist tot«, krächzte Will. »Ich habe sie seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen. Wenn sie noch leben würde, wäre sie zu mir gekommen und hätte mir gesagt, dass sie noch am Leben ist. Sie würde mich nicht glauben lassen, ich hätte sie verloren.«
    In Bastians Blick spiegelte sich Mitgefühl, und seine Stimme klang freundlich. »Sie beschützt eine Reliquie, William, genau wie du. Sie musste alles aufgeben für ihre Mission, so wie du. Sie wäre genauso stolz auf dich wie ich – auf deine Macht. Die Nachfahren meiner Linie sind alle außergewöhnlich mächtig, weil wir alle unglaublich alt sind und das reinste Blut unserer Art haben. Es steht dem göttlichen Ursprung, von dem wir abstammen, am nächsten. Es gibt nicht viele von uns. Du solltest dankbar sein.«
    »Du bist nicht mein Vater«, murmelte Will. »Du kannst nicht mein Vater sein. Ich könnte niemals für irgendetwas dankbar sein, das von dir kommt.«
    »Wieso weist du die Erkenntnis zurück?«, fragte Bastian eindringlich. »Willst du nicht glauben, dass Michael einen halbdämonischen Reaper als Beschützer für den sterblichen Gabriel auserwählt hat? Fürchtest du dich davor, dass es weitere Möglichkeiten geben könnte, als entweder engelhaft oder dämonisch zu sein – dass das Geburtsrecht nicht alles ist?«
    »Du hast mich gequält !«, schrie Will mit schmerzerfüllter Stimme. »Du hast mich tagelang eingesperrt und fast totgeschlagen. Dann hast du gewartet, bis meine Wunden verheilt waren, nur um mich wieder halb totzuschlagen! Wieder und wieder, tagelang! Und dann hast du diesen grauenvollen Ragnuk beauftragt, sie zu töten und mir vor die Füße zu werfen! Wie könntest du mir das antun, wenn ich dein Sohn wäre?«
    Bastians Miene drückte tiefes Bedauern aus. »Da wusste ich noch nicht, dass du mein Sohn bist.«
    Angewidert schüttelte Will den Kopf. »Dann ist es also völlig in Ordnung, jemanden zu peinigen, der nicht dein Sohn ist? Was du getan hast, tut dir doch nur leid, weil du glaubst, dass du mein Vater bist?«
    »Das mag schon sein.« In Bastians Gesicht spiegelte sich keinerlei Scham.
    »Dann wäre das also geklärt«, sagte Will. »Du könntest niemals mein Vater sein. Du sagst, es gibt keinen Unterschied zwischen den Engelhaften und den Dämonischen, aber da irrst du dich gewaltig. Ich hätte niemals jemandem so etwas angetan – nicht einmal meinem schlimmsten Feind – nicht einmal dir. Ich wäre niemals zu einer der Gräueltaten

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