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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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bestaunte seine Tätowierungen.
    »Ich freue mich auch, Ihre Bekanntschaft zu machen«, erwiderte er höflich. »Ellie hat mir schon so viel von Ihnen erzählt.«
    Sie lächelte. »Entschuldigen Sie, dass ich so aufgeregt bin. Mein Leben lang habe ich von Ihnen gehört – von Ihnen und Ellie, beziehungsweise von ihren früheren Inkarnationen. Zuerst wollte ich gar nicht glauben, dass meine wunderschöne Enkeltochter Gabriels menschliche Daseinsform sein sollte. Aber Frank Meyer hat sie auf Anhieb wiedererkannt.«
    Will nickte und presste die Lippen zusammen. »Frank Meyer war ein großartiger Mensch und ein guter Freund.«
    Nanas Gesicht wurde ernst. »Tut mir leid, dass er Ihnen nicht früher Bescheid geben konnte, dass er Ellie gefunden hatte. Niemand wusste, wo Sie waren. Wir alle wussten von Ihrer Existenz, aber kaum jemand hatte Sie je zu Gesicht bekommen. Wie ich gehört habe, mussten Sie sehr lange nach ihr suchen.«
    Er schluckte. »Ja.«
    Ich spürte, dass meine lange Abwesenheit noch immer ein schwieriges Thema für ihn war. Meine Grandma ahnte es vielleicht, aber sie wusste nicht, wie qualvoll diese Zeit für ihn gewesen war. »Aber Will hat mich doch gefunden. Er findet mich immer.« Ich drückte seine Hand, und seine Finger schlossen sich fester um meine.
    Sie musterte ihn prüfend, und ihr Blick fiel auf unsere verschlungenen Hände. »Sie lieben sie.«
    Mein Herz zog sich zusammen, als er nickte. »Ja, ich liebe sie.«
    »Dann tun Sie alles, was Sie können, um sie zu beschützen.«
    Er hob den Kopf. »Das habe ich immer getan.«
    Sie lächelte und nickte, während ihr prüfender Blick sanfter wurde. »Ich würde Ihnen gern so viele Fragen stellen, aber das kann warten. Ihr habt heute Abend ja noch Pläne.«
    Ich zog Will zur Tür. »Bis später, Nana.«
    »Ja. Viel Spaß euch beiden. Es hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen, Will.«
    »Einen schönen Abend noch«, erwiderte er und nickte ihr zu.
    Wir stiegen in meinen Wagen und fuhren los. Sobald wir Kates Souterrain betraten, wurde mir klar, dass ihr »kleines Treffen« alles andere als klein war, denn alle meine Freunde sprangen aus ihrem Versteck, um mich zu überraschen und in die Arme zu schließen. Weinend fiel ich einem nach dem anderen um den Hals und war ganz überwältigt, wie viel Liebe sie mir entgegenbrachten und wie sehr ich sie vermisst hatte. Warum hatte ich nur solche Angst gehabt, ihnen wieder gegenüberzutreten? Meine Freunde verurteilten mich nie und machten mir auch jetzt keine Vorwürfe, weil ich so lange verschwunden war.
    Ich verzichtete auf Alkohol und ließ Kate wissen, dass ich nach dem Treffen gleich nach Haus wollte, um mich auszuschlafen, damit ich morgen wieder fit war, da ich noch so viel nachzuarbeiten hatte. Sie schenkte mir ein verständnisvolles Lächeln und gab mir einen Kuss auf die Wange. Auch Marcus war zu dem Treffen erschienen und hatte sich zu meiner Überraschung nicht die Mühe gemacht, seine Narben an Wange und Hals zu kaschieren. Er und Kate waren mittlerweile mehr oder weniger offiziell zusammen, und ich hatte keine Einwände. Will war gut zu mir; Nathaniel war gut zu Lauren gewesen. Wieso sollte die Beziehung zwischen Marcus und Kate nicht auch funktionieren? Der einzige Unterschied war, dass Kate keine Ahnung hatte, dass Marcus kein Mensch war, und ich war mir nicht sicher, wann – oder ob – er sie über seine wahre Identität aufklären würde. Aber das ging nur die beiden etwas an, und ich würde es ihnen überlassen. Er behandelte sie sehr liebevoll und verhielt sich mir gegenüber äußerst höflich.
    Jetzt kam er lässig auf uns zugeschlendert, und statt mir die Hand zu geben, deutete er einen galanten Handkuss an. »Dürfte ich Ellie kurz entführen, Will?«, fragte er.
    Will lächelte mich an und warf Marcus einen schnellen Seitenblick zu. »Nur wenn du sie wieder zurückbringst und deinen Mund auf Abstand hältst.«
    Es fiel mir schwer, ernst zu bleiben, als Marcus Will zuzwinkerte und mich in eine ruhige Ecke führte. Wobei die Bezeichnung »ruhig« eher relativ zu verstehen war, da Chris mal wieder den DJ spielte und die Anlage bis zum Anschlag aufgedreht hatte. Wie Kates Eltern bei dem Lärm ein Auge zukriegen sollten, war mir ein Rätsel.
    Marcus lehnte sich an die Wand und grinste mich an. »Hallo, Süße. Wie geht’s dir so?«
    Ohne es zu wollen, erwiderte ich sein Lächeln. »Ganz gut. Schlag mich so durch. Versuche, mein Leben zu leben.«
    »Wie geht’s deinem Will?«
    Meinem

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