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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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doch nicht so schwer sein.«
    Ich wünschte, es wäre so einfach. Aber sie konnte ja nicht ahnen, was in Wirklichkeit los war. Ich war ein göttliches Wesen, rein und unberührbar in Wills Augen. Ich war die linke Hand Gottes. Wenn ich Will verführen wollte, musste ich ihn dazu bringen, Michaels Drohung zu ignorieren. Aber ich wusste, dass Will mich als die liebte, die ich war, und daran musste ich ihn erinnern.
    Ich lächelte. »Ich glaub, ich hab da schon ein paar Ideen. Danke, Kate.«
    »Jetzt hast du’s kapiert. Meinst du, ich sollte meine eigene Dating-Hotline starten?«
    »Du rätst jedem dasselbe«, sagte ich lachend.
    »Na logo! Du weißt doch, mit wem du redest.«
    »Ja, schon«, begann ich und rutschte unbehaglich hin und her. »Ich denke nicht, dass ich dazu schon bereit bin. Selbst wenn wir wieder zusammen wären.«
    »Wenn du noch nicht bereit bist, dann ist das eben so«, sagte sie und zuckte die Achseln. »Du willst dich später schließlich nicht fragen: Oh mein Gott, wie konnte ich nur? Vor dem nächsten Schritt musst du dir sicher sein, dass es okay für dich ist. Es braucht nichts Besonderes zu sein. Du sollst es bloß nicht bereuen.«
    Ich bewunderte Kate und dachte über ihre Worte nach. Der Gedanke daran, mit Will zu schlafen, versetzte mein Inneres in Aufruhr. Aber wäre es okay für mich? Würde ich es später bereuen?
    Sie aß einen weiteren Happen, zwinkerte mir zu und schenkte mir ein verschwörerisches Lächeln. »Du weißt, dass es okay für dich wäre.«
    Das Blut schoss mir in die Wangen, und ich schüttelte lachend den Kopf. »Als ob ich je Gelegenheit bekommen würde, das herauszufinden.«
    Gab es Dinge, die ich bereute? Ich hatte Angst, meine Beziehung zu Will könnte traurig enden. Ich hatte unzählige Leben hinter mir und fragte mich, was in diesen Leben geschehen war – all die großen und kleinen Dinge, an die ich mich nicht erinnern konnte. War ich jemals verheiratet gewesen? Hatte ich Kinder gehabt? Hatte ich irgendwo auf der Welt Nachfahren? Mir brannten die Augen. Das war zu viel, um damit fertigzuwerden. Konzentrier dich auf die kleineren Dinge, Ell, ermahnte ich mich. Du darfst nicht so viel grübeln.

SIEBEN
    A uf Kates Party am Samstagabend stand ich mit Will am Buffet und belud meinen Teller mit Käse und Crackern. Außer uns war niemand in der Küche, aber die stampfenden Beats aus der Stereoanlage und der Lärm der Gäste drangen über die halbhohe Wand, sodass wir alles andere als ungestört waren. Der Keller in Kates Haus war eine komplette Wohnung mit Gästezimmern, wo sie in der Regel sturmfreie Bude hatte.
    Extra für die Party hatte ich mein Haar auf große Wickler gedreht und danach zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Nun fiel Will nichts Besseres ein, als eine der Locken glatt zu ziehen und wieder zurückschnellen zu lassen. »Du bist unmöglich«, stellte ich fest und steckte mir einen Käsewürfel in den Mund.
    »Warum hast du die Haare hochgesteckt?«, fragte er. Seine Stimme erinnerte mich an ein schmollendes Kleinkind, dem das zweite Stück Schokolade verweigert wurde.
    »Keine Ahnung. Weil ich mal was anderes ausprobieren wollte.«
    »Deine Haare sind wunderschön, und sie gefallen mir viel besser, wenn du sie offen trägst«, sagte er wehmütig.
    Ich musterte ihn verstohlen, und als ich seinen sehnsuchtsvollen Blick sah, schlug mein Magen Purzelbäume. Er betrachtete mich noch einen Augenblick, bevor er die Küche verließ. Was hatte er vor? Er war nicht der Typ, der zum Spaß herumflirtete. Will tat so etwas nicht mit Absicht. Aber wenn er dieses Spiel spielen wollte, konnte ich es zu meinem Vorteil nutzen.
    Sobald er fort war, sauste ich ins Bad, löste die Zopfspange und schüttelte mein Haar aus. Vielleicht hätte ich den Pferdeschwanz nicht losmachen sollen, nur weil er es so wollte, aber ich hätte es jederzeit wieder getan, nur für die Chance, ihm einen Kuss abzuringen. Wer jemals von ihm geküsst wurde, hätte mich verstanden.
    Als ich mit dem Teller in der Hand aus dem Bad trat, bahnte ich mir den Weg zwischen wild tanzenden Partygästen bis zu den Sofas, wo Kate, Landon und ein paar andere Zwölftklässler es sich bequem gemacht hatten und herumalberten. Vom lauten Gedröhne der Bässe fing mein linkes Augenlid an zu zucken.
    Ich ließ mich in einen Polstersessel fallen und aß, während die anderen sich anbrüllten, um die laute Musik zu übertönen. Will tauchte an meiner Seite auf, und als ich zu ihm aufschaute, entdeckte ich den

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