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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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der prekären Lage, in der er sich gerade befand, war es schon gar nicht angebracht. Dominique hatte anscheinend trotz ihrer zahlreichen Reisen diese Lektion noch nicht erlernen müssen.
    »Um Gottes willen, nein!«, kreischte sie und huschte, die Decke um ihren Körper geschlungen, zu Hassan. Ihr Anblick und der schrille Ton ihrer Stimme, den Nicholas bis dahin noch nie vernommen hatte, verrieten, wie verzweifelt sie sein musste. Ihre Haut glühte rosig, die Leidenschaft hatte ihre Lippen voller werden lassen, ihre Wangen waren offensichtlich durch die Berührungen mit seinen Bartstoppeln in Mitleidenschaft gezogen worden.
    »Ich bin die Schuldige!«, schrie sie hysterisch. »Die Strafe gebührt einzig und allein mir. Gebt mir Peitschenhiebe, fesselt mich an einen Pfahl, aber Hassan, ich bitte - nein ich flehe dich an - tu mir das nicht an! Ich kann ihn unmöglich heiraten! Das kann ich einfach nicht!«
    Hassan zeigte keinerlei Regung. »In shaa al-ahh. Das wäre geregelt.« Er machte eine Kopfbewegung in Zainabs Richtung. »Bereitet sie vor.«
    Dominique erstarrte vom Kopf bis zu den Zehen, wirkte so stolz wie eine Königin samt Insignien. »Fass mich nicht an«, wies sie Zainab fauchend in ihre Grenzen. »Hassan, bitte, leih mir dein Ohr für eine Sekunde. Zainab hat mich gegen meinen Willen in Farouds Gemächer bringen lassen, in der bösen Absicht, mich in einen Rauschzustand zu versetzen. Und dich hat sie hierher gebracht, damit du mich und Faroud vorfindest. Das alles hier war ihr Plan, nicht meiner.«
    Hassan bedachte Dominique mit einem kühlen Blick. »Nur Narren bewerfen andere mit Vorwürfen, um von ihrem eigenen Vergehen abzulenken.«
    »Mir ist klar, was sich hier für ein Bild bietet, aber wir ...« Die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht belastete sie zusätzlich.
    Hassan legte seine Fingerspitzen auf Dominiques Lippen. »Die Gesetze des Bey zwingen einen Mann, der eine Frau ohne Schleier sieht, sie zu heiraten. Und dein Freund Hawksmoor hat noch viel mehr gesehen als nur dein Gesicht, Dominique. Ich fürchte, er hat sich mehr genommen, als er von einer unverheirateten Frau in diesem Land verlangen darf, und deshalb muss er büßen. Genau wie du.
    »O Gott!« Dominique stöhnte auf und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. Nicholas stellte sich hinter sie und legte ihr sein Hemd um die Schultern. Als sie zusammenzuckte und die Lippen fest aufeinander presste, ließ er von ihr ab. Zainab packte sie, und dieses Mal leistete Dominique keinen Widerstand. »Is-say-yid Hawksmoor, ich erwarte Sie in einer halben Stunde in der Haupthalle«, teilte Hassan ihm kurz angebunden mit. »Falls Sie versuchen sollten, dem Palast zu entfliehen, werden wir Sie finden und hinrichten. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Nicholas fletschte die Zähne zu einem grimmigen Lächeln. »Haben Sie«, zischte er und folgte einem Eunuchen in seine Gemächer, wo eine Karaffe mit Brandy und eine Schale mit Wasser auf dem Waschstand auf ihn warteten. Er schenkte sich großzügig ein, stürzte den Alkohol mit einem Schluck hinunter und setzte das Glas unsanft wieder ab. Mit ausgebreiteten Armen atmete er tief aus und tauchte seinen Kopf in das eiskalte, belebende Wasser. Nachdem er ein Handtuch genommen und sein Gesicht trocken genibbelt hatte, hielt er inne und stierte auf sein Ebenbild im Spiegel über dem Waschstand. Er gab in der Tat einen verwegenen Bräutigam ab. Keine Frau, die Herrin ihrer Vernunft war, würde ihn ehelichen. Nicht einmal Dominique. Mit einer Hand rieb er sich über seinen Bart.
    »May-yasukh-na«, murmelte er und warf dem Eunuchen, der die Tür bewachte, einen flüchtigen Blick zu. Er breitete seine Arme aus, als umfasste er einen riesigen Ballon. »Ban-yoo.« Und wieder rieb er sich grob über den Bart. »Am-wehs Hi-leh-a. Auf der Stelle.«
    Frisch gebadet, mit seinem letzten sauberen weißen Hemd und einem Paar dunkler Kniehosen bekleidet, verließ er zwanzig Minuten später sein Gemach. Seine mit Speichel polierten Stiefel glänzten, genau wie sein unbändiges Haar, das ihm in wilden Wellen auf die Schulter fiel. Nicholas nestelte an seinem offenen Hemd und wünschte sich nichts sehnlicher als eine gestärkte Krawatte und einen ungemütlichen, aber eleganten Gehrock, der seine Bewegungen unterstrich. Müßig fuhr er sich mit der Hand über das frisch rasierte Kinn und nickte dem vor der Tür positionierten Eunuchen freundlich zu.
    Während sie den Flur hinuntergingen, lauschte Nicholas dem

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