Auf den Wogen des Glücks
der Wanne!«
Er warf die Kleider zur Seite und schritt auf Dominique zu. Mit beiden Armen auf den Rand der Wanne gelehnt, beugte er sich zu ihr hinunter. Das Kerzenlicht spiegelte sich in seinen Augen, die wie Sterne funkelten. In seinem breiten Lächeln lag weder Wärme noch Geborgenheit. Dennoch überkam Dominique das starke Bedürfnis, ihre Arme um seinen Hals zu legen.
»Dann bleiben Sie nur hier«, schnurrte er mit süßer, aber falscher Stimme, die tief in Dominique etwas in Bewegung setzte. »Wenn Sie mir so wenig vertrauen, wenn Sie mich wahrhaftig für so niederträchtig halten und mir zutrauen, dass ich mir eine solch dumme Geschichte ausdenke, um Ihnen beim Baden zugucken zu können, wenn Sie mich wirklich für einen derart schlechten Menschen halten, der nichts Gutes zu vollbringen imstande ist - und Ihr Verhalten zeigt mir, dass Sie anscheinend wirklich so denken dann haben Sie alles Recht der Welt, in diesem Raum zu bleiben. Und ich werde Ihnen keinen Vorwurf machen! Morgen können Sie sich damit brüsten, die Frau dieses großkotzigen Ersten Offiziers geworden zu sein, während ich den Sohn des Bey allein, aber begleitet von dem Wissen, ein edler Narr gewesen zu sein, retten werde. Wenn ich den Abend Revue passieren lasse, an Ihr betörendes Lächeln und das kokettierende Geplänkel bei Tisch zurückdenke, dann fällt es mir nicht schwer zu glauben, dass es das ist, was Sie wirklich wollten. Verzeihen Sie mein Eindringen.«
Dominique richtete sich ruckartig auf und ergriff seine Hände, bevor er sich umdrehen und sie allein zurücklassen konnte. Das Handtuch rutschte, was Nicholas nicht entging. »Warten Sie ...« Dominiques Stimme klang merkwürdig belegt. »Der Sohn des Bey ... ?« Ungläubig riss sie ihre Augen weit auf. »Er ist das Katzenauge? Und Sie machen sich auf die Suche nach ihm und opfern sich? Sie werden der Held eines kleinen Jungen sein.«
Seine Gesichtszüge waren so hart, als wären sie aus Eis gemeißelt und warteten nur auf eine weiche Hand, die sie wärmte. Auch sein Blick, mit dem er ihre Lippen anvisierte, war von unerbittlicher Härte geprägt. Damals auf der Mischief, als er in kaltem Zorn mit ihr gesprochen hatte, hatte er fast genauso ausgesehen; nur dass dieses Mal sein Gesicht zudem noch müde und ausgezehrt wirkte. Dominique spürte seinen Schmerz so stark, dass sie das Bedürfnis verspürte aufzuschreien. Sie ließ ihre Finger an seinen Unterarmen hochwandern. Sein Körper wurde seltsam starr.
Sie musste schlucken. »Ich vertraue Ihnen, Sie sind einer der ehrenwertesten Männer, die ich je kennen gelernt habe.«
»Sie kennen doch so gut wie keine Männer.« Seine Stimme war eisig. In seinen Augen aber nahm sie etwas Weiches, Menschliches wahr, entdeckte sie seine Verletzbarkeit, was tief in ihr eine Saite zum Schwingen brachte, von deren Existenz sie bis jetzt noch nichts gewusst hatte.
Dominiques Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. »Was ich damals im Frachtraum gesagt habe ...«
»Vergessen Sie es.«
»Nein, denn nichts davon stimmte. Meine Worte waren Worte der Enttäuschung, die ich ohne nachzudenken geplappert habe. Das mache ich oft, ich weiß ...«
»Verdammt, ich sollte derjenige sein, der Entschuldigungen hervorzubringen hat. Sie haben nichts anderes getan, als mir die traurige Wahrheit ins Gesicht zu schleudern. Eine Wahrheit, die ich, bis ich Sie traf, immer verleugnet habe. Ich ...« Zischend atmete er aus und dachte einen Moment nach. »Ich verhalte mich wie ein unmoralischer und dummer Trottel, der Sie und Ihre ehrenwerte Jungfräulichkeit - und die sollte Ihnen wichtig sein - ständig angreift.« Sein Blick, der noch immer an ihren Lippen verweilte, glitt zu ihren Brüsten. »Sie frieren ja.«
»Nicholas ...« Ihr Flüstern schwebte zwischen ihnen, ihr beider Atem hatte denselben Rhythmus, ging kurz und heiß. Simultan bewegten sie sich aufeinander zu, Dominique richtete sich auf, Nicholas beugte sich zu ihr herunter. Er umfing sie stürmisch mit all seiner Stärke und Hitze und drückte ihre Brüste gegen seinen Oberkörper, presste seine Lippen fordernd auf die ihren, holte ihr Becken zu sich heran, indem er seine Hand unter ihr nacktes Gesäß legte. Seine Unersättlichkeit hinterließ auf jedem Fleckchen Haut, das er berührte, seine Spuren und seine Lust entfachte die ihre wie ein Funke trockenen Zunder. Seine zügellose, unablässige Begierde sprang auf sie über, machte sie ebenso unbändig und wild.
Mit Schwindel erregender
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