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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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könnten!«
    Ihn sehen können ...
    Ja, Dominique musste ihn genauer betrachten. Sie konnte einfach nicht anders und krallte sich am Sessel fest. Ihr Mund war so schrecklich trocken, dass sie sich nicht einmal mit der Zunge über die Lippen fahren, geschweige denn schlucken konnte. An klare Gedanken war erst gar nicht zu denken. Sie schien sich außerhalb ihres Körpers zu befinden, als würde sie sich selbst von außen beobachten, als wäre sie in einem Traum gefangen. Oder in Trance.
    Vielleicht wollte sie endlich herausfinden, was damals auf dem Schiff passiert war, sie sich aber nicht getraut hatte, hinzuschauen.
    Langsam richtete sie sich auf und spähte an der Ecke des Sessels vorbei.
    Ihr stockte der Atem. Vor sich sah sie nicht den anmutigen spanischen Sänger - einen Mann voller Charme, Finesse und Leidenschaft. Die Bilder von damals lösten sich blitzschnell in Luft auf, denn dieser Mann ähnelte eher einem Ungeheuer, einem Teufel, animalisch und durchtrieben.
    Der Fremde war sehr groß, dunkel und stand - mit einem Arm auf der Tischkante abgestützt - vor der sich windenden Marguerite, deren Haut weiß schimmerte. Er beugte sich über sie, und sein von schwarzen Locken umrahmtes Gesicht war bis auf seine markante Kinnpartie kaum zu erkennen. Dominique starrte auf seinen Mund und merkte, wie ihre eigenen Lippen zu beben begannen. Trotz des Dämmerlichtes barg der Anblick nicht einmal einen Anflug von Sanftheit oder Leidenschaft. Dieser Liebesakt gründete sich ausschließlich auf seiner Boshaftigkeit. Dominique vermisste jegliches Anzeichen von vergnüglichem und zügellosem Miteinander. Stattdessen sah sie ein böses Spiel, bei dem es ihm um die pure Kontrolle ging. Auf den vollen Lippen des Mannes schien ein Lächeln zu liegen, ganz so, als würden ihm seine Gedanken große Freude bereiten. Dominique war überzeugt davon, dass er im Geiste nicht in diesem Räume zugegen war, sondern irgendwo jenseits dieser Gemäuer, fernab von der Frau, die sich vor ihm nackt auf dem Tisch räkelte.
    Der Fremde trug kein Hemd. Im Schein der Kerzen schimmerte seine Haut tief golden. Seine Brust war mit seidig-schwarzem Haar bedeckt, das in erotischer V-Form bis zum Bauch - und weit darüber hinaus - auslief. Jener Teil seiner Lenden, dessen Einzelheiten im Schatten verborgen blieben, zog ihren Blick magisch an, faszinierte sie - mehr als dies eine Jungfer eigentlich in den Bann ziehen sollte.
    Selbst die kleinste Bewegung ließ das Spiel seiner Muskeln deutlich erkennen, was wunderschön anzuschauen war. Er legte seinen Arm unter den Rücken der Frau und hob ihren Oberkörper an. Sie bot sich ihm wie ein Opferlamm dar. Ihr glänzendes blondes Haar ergoss sich über das Pult, als sie ihren Kopf nach hinten fallen ließ. Mit leicht geöffneten Lippen begann sie heftiger zu keuchen. Aber sie war nicht die einzige Frau im Raum, die keuchte, Dominique tat es ihr gleich. Der Mann drehte seinen Kopf und mit offensichtlicher Gleichgültigkeit beschaute er sich aus halb geschlossenen Augen die Herrlichkeit ihrer nach oben gestreckten Brüste.
    Dominique konnte Marguerites lechzende Bitte kaum verstehen, es klang wie ein Gnadengesuch. Was konnte dieser Schurke der armen Frau noch alles antun?
    Wieder bewegte sich der Mann. Dieses Mal manövrierte er sich mit den grazilen Bewegungen eines Panthers um die Ecke des Tisches herum. Erst jetzt erkannte Dominique, dass ihm seine Hosen bis auf die Knöchel heruntergerutscht waren. Eine unsichtbare Faust traf sie in der Brust: Die stählernen Muskeln seiner Flanken und seines Gesäßes arbeiteten kräftig und rhythmisch, zeichneten sich wie aus Stein gemeißelt unter seiner Haut ab. Dominique konnte kaum atmen, als der Mann sich wie ein riesiger brünftiger Bulle nach hinten lehnte.
    Nicht die Fremdartigkeit des Aktes versetzte Dominique in diesem Moment in Verwirrung, sondern der Ausdruck in seinem Gesicht, diese unüberwindbare Entfernung, die er zwischen sich und Marguerite gebracht hatte. Das und ... Plötzlich zog es ihren Blick wieder zu seiner Körpermitte hin, wo sie im Schein der flackernden Kerze nun alles haargenau erkennen konnte.
    Von irgendwoher kam ein erstickter Aufschrei.
    Schnell schloss Dominique den Mund und blinzelte. Sie war wie gelähmt. War sie es gewesen, die ... ?
    Marguerite stieß einen schrillen Schrei aus und begann, sich wild hin und her zu wälzen, bis sich seine kräftige Hand auf ihren Bauch legte und sie durch diese Geste sofort zur Ruhe zwang. Der Mann

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