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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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flog auf die Armlehne des Sessels, hinter dem Dominique kauerte. Sie blickte nach oben und sah dicht über ihrem Kopf den Ärmel eines weißen Männerhemdes aus Leinen.
    »Na ja, vielleicht. Jede Frau, mit der Sie in Verbindung gebracht werden, ist blond, jung und verheiratet, und ich wäre gekränkt, wenn ich nicht dazugehör - beziehungsweise nicht einmal in die engere Auswahl käme. Ich denke, ich stehe Lady Natwicks Schönheit und Reichtum in nichts nach.«
    »Edward weiß überhaupt nicht, was er an Ihnen hat, liebste Marguerite.« Unterschiedlichste, seltsame Geräusche drangen an Dominiques Ohr. Sie verzog angewidert das Gesicht. Was zum Teufel trieben die beiden nur?
    »Marguerite ...« Durch das sinnliche Schaudern in seiner Stimme wurde Dominique mit einem Mal warm, sehr warm, und tief in ihrem Bauch regte sich ein seltsames Gefühl, das sich langsam seinen Weg in die unteren Körperregionen suchte. Dominique wurde von dem Wunsch, sich zu krümmen, gepackt. »Sie haben die erlesensten weißen Brüste und die seidigsten und prallsten Schenkel, die ich je gesehen habe. Und jetzt wünsche ich, dass Sie sich genau hier hinlegen.«
    Dominique verschlug es den Atem.
    »Oh, Liebster ... Hier auf dem' Pult? Oh!«
    Krachend flog das Tablett zu Boden, Dominique nahm an, es war von einem kräftigen Männerarm vom Tisch gefegt worden. Einen Moment später kamen sämtliche Dokumente hinterhergeflogen. Mit einem Mal war der Raum von heftigem Stöhnen und qualvollem Atmen erfüllt, und Dominique hatte das Gefühl, ihr Herz würde gleich in ihrer Brust zerspringen. Sie lauschte angestrengt, obgleich ihr klar war, dass sie das lieber nicht hätte tun sollen. Sie wusste, nein, sie spürte förmlich, dass etwas Schreckliches im Gange war, das sie schon einmal fast hatte miterleben müssen. Damals hatte sie es ihrer kindlichen Unschuld und ihrem scharfen Verstand zu verdanken gehabt, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte, bevor es zu spät war. Damals war es eine spanische Wand gewesen, die ihr Schutz geboten hatte, heute nur dieser Sessel. Aber sie war ja auch keine dreizehn mehr, sondern hatte sich zu einer erwachsenen Frau von fünfundzwanzig Jahren entwickelt. Zwar hatte sie weder ihre Unschuld noch ihren Verstand oder ihre Neugier seit damals eingebüßt, aber dieses Mal wurde ihr Impuls, wegzulaufen von etwas anderem überlagert... etwas, das jenseits reiner Neugierde lag. Etwas, das ihr das Gefühl gab, sie würde mit dem nächsten Atemzug explodieren.
    Schweißperlen bildeten sich auf Dominiques Stirn. Sie konnte hören, wie die Hände des Mannes über den Körper der Frau fuhren, und sie nahm auch seinen gedämpften und heiseren Atem wahr, der sie an das Rauschen des Winterwindes, wenn er sich in der Takelage verfangen hatte, erinnerte. Seine Stimme hingegen glich dem Grollen eines nahenden Donners, der das wohlige Seufzen der Frau übertönte. Vor Dominiques geistigem Auge tauchte eine wahre Bilderflut ineinander verschlungener Leiber, entblößter Brüste und Lenden sowie ekstatischer Bewegungen auf, die von animalischem Hecheln begleitet wurde.
    Aber nichts von alledem geschah in diesem Moment, nicht hier und jetzt. Es gab nur stumme, heisere Laute, die aufreizender auf sie wirkten, als sie sollten. Dominique schloss die Augen und sah den wunderschönen Spanier vor sich, so wie er ihr immer in ihren Jugendträumen erschienen war.
    »Meine Süße«, flüsterte er ihr zu.
    Dominiques Lippen teilten sich, ihr Atem wurde schneller.
    »Du wirst dich mir hingeben.«
    Dominique wurde von einem Zittern gepackt, das seinen Ursprung in ihrem Unterleib hatte, von wo aus es weiter ausstrahlte und ihr rhythmisch in die Glieder fuhr. Sie presste eine Hand auf ihr Herz. Unter dem Musselin begannen ihre Brüste anzuschwellen. Dominique riss die Augen weit auf. Flucht! Sie muss-te irgendwie fliehen. Seitlich lugte sie am Sessel vorbei.
    Auf dem Weg lagen Kleidungsstücke verstreut, darunter ein pinkfarbenes Abendkleid, die Innenseite nach außen gekehrt und in die dazugehörigen Unterröcke verstrickt. Unter einem schwarzen Frack lugte ein ebenfalls pinkfarbenes Seidenschüh-chen hervor.
    »Jetzt...«, raunte die Frau.
    »Noch nicht.« In seiner Stimme lag jene Kontrolle, die der Frau fehlte.
    »Bitte, Liebster ...« Jetzt flehte sie ihn wirklich und wahrhaftig an. »Sie sind der Teufel in Person. Was tun Sie mir nur an?« Sie atmete heftig keuchend aus. »Mein Gott!«, sie schrie nun fast. »Wenn Sie sich nur sehen

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