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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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Schatz sie in ihrem Besitz hatten.« Sein Blick wurde nun durchdringender.
    »Schmeckt er Ihnen?«
    »Ich ...« Langsam und sehr bedächtig nippte sie erneut an ihrem Glas. Anschließend fuhr sie sich genüsslich mit der Zunge über die Lippen, um jeden einzelnen Tropfen zu kosten. Ein Seufzer entwich ihr. »Es ist, als ströme warmer Honig durch meine Adern.« Ihre Augen trafen sich, und fast wäre sie gestrauchelt. Er sah aus, als hätte er ... Feuer gefangen.
    Was zum Teufel hatte sie nur getan? Dominique wandte sich geschwind um und ließ sich in den nächsten Sessel fallen, in der Hoffnung, er würde es ihr gleichtun. Sie rutschte nach vorne auf die Sitzkante und betrachtete die züngelnden Flammen im Kamin, während sie ihr Glas erneut ansetzte. Es war jedoch bereits leer.
    »Kommen wir nun zum geschäftlichen Teil«, murmelte Hawksmoor und beugte sich vor, um ihr nachzuschenken. Nachdem er auch sich selbst versorgt und die Karaffe beiseite gestellt hatte, ließ er sich schwerfällig in dem Sessel ihr gegenüber nieder. Dominique starrte auf die randvoll mit reifen Erdbeeren gefüllte Silberschüssel. Das Wasser lief ihr im Munde zusammen, und sie lehnte sich vor, um die schönste aller Beeren auszuwählen. Dabei ließ sie ihren Blick erneut zu Hawksmoor schweifen.
    Wie wundervoll er anzuschauen war, breitbeinig mit wirrem Haar und gelöster Krawatte in seinem Sessel sitzend. Und wie er sie aus seinen halb geschlossenen Augen anschaute! Hawksmoor hatte etwas unglaublich Rätselhaftes, wenn er so entspannt wie jetzt vor ihr saß, hier, in seiner gewohnten Umgebung. Er wirkte dann ... leichter zugänglich. In der Tat, sie verspürte nicht den geringsten Drang, vor ihm wegzulaufen. Im Gegenteil, sie wollte hier bei ihm bleiben, sich stundenlang tief in den gemütlichen Sessel kuscheln, während draußen der Regen gegen das Haus prasselte, drinnen das Feuer im Kamin knisterte und sie beide Erdbeeren mit fünfzig Jahre altem portugiesischen Madeira genossen, der edel genug war, bei Hofe serviert zu werden.
    Sie fischte eine Erdbeere aus der Schale und kostete sie. Fruchtige Süße explodierte in ihrem Mund. »O Gott, Sie sollten unbedingt eine dieser Beeren probieren ...«
    Von ihm beobachtet zu werden, während sie sich genüsslich der Frucht widmete, war ihr so unangenehm, dass sie den Rest der Erdbeere hastig herunterschluckte. In der Hoffnung, er möge ihr Mut einflößen, nahm Dominique einen weiteren Schluck und richtete sich anschließend so gut es ging erhobenen Hauptes auf, um Nicholas unverwandt in die Augen zu blicken. Ihr war, als hätte der Wein ihre Zunge schwer werden lassen. Nun hoffte sie inständig, er würde dem, was sie ihm mitzuteilen gedachte, Glauben schenken. »Es könnte für Sie von Interesse sein, dass ich eine persönliche Freundin des Bey von Tunis und des Bashwa von Tripolis bin.«
    Ein Schatten huschte über seine stoischen Gesichtszüge und verlieh ihm einen grimmigen Ausdruck, aber er erwiderte nichts. Dominique versuchte es also mit einer neuen Taktik.
    »Bei einem unserer Besuche überreichte mir der Bey - das heißt eigentlich Drew und mir - einen Beweis für seine Freundschaft. Es ist eine Art Talisman, den ich Tag und Nacht bei mir trage.« Dominiques Finger glitten tief in die Taschen ihres Rockes und umschlossen einen harten, kalten Gegenstand, der genau in die Innenfläche ihrer zarten Hände passte. Bei der ersten Berührung fühlte sich ihr Talisman immer kühl an, aber es dauerte nie lange, bis er sich erwärmte. Dominique stellte die kleine kostbare Figur auf den Tisch neben das silberne Tablett. Sofort fingen die Edelsteine das Lodern des Feuers ein.
    »Er sagte mir damals, die Juwelen würden mich unverwundbar machen.«
    »Das sagt man Rubinen im Allgemeinen nach, ja.« Hawksmoor lehnte sich vor, ergriff die Figur und drehte sie im Schein des flackernden Feuers hin und her, um die sorgfältig geschliffenen Facetten studieren zu können. Seine riesigen Hände waren zu einer Sanftheit fähig, die alle Frauen der Welt neidisch gemacht hätte - mit Ausnahme von Dominique. Sie empfand keinen Neid, als sie seine Finger die kleine Katze streicheln sah, hatte vielmehr das Gefühl, seine Fingerspitzen würden auf unsichtbare Weise und über die Grenzen von Zeit und Raum hinweg ihre eigene Haut berühren.
    »Ein Splitter des Sterns von Bethlehem«, murmelte er, während seine Finger anmutig über die Augen aus Saphir glitten. Dominique setzte an, um etwas zu sagen. »Und diese

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