Auf der Jacht des griechischen Millionaers
wohl eine Person, um die du dir Gedanken machen solltest.“
Er sah ihre Augen aufblitzen und nickte. „Man hat mir berichtet, wie sehr dir deine Pflegemutter Kyria Papadimos am Herzen liegt. Willst du wirklich zulassen, dass eine gesundheitlich angeschlagene Frau in ihrem Alter aus dem Haus geworfen wird, in das sie als Braut kam und in dem sie ihre Kinder geboren hat? Glaubst du, sie würde einen solchen Schock verkraften?“
„Das würden Sie nicht tun … Das können Sie nicht tun …“, stieß Natasha mit bebender Stimme hervor.
„Ich meine immer, was ich sage“, erwiderte Alex Mandrakis hart. „Das müsstest du inzwischen wissen, Natasha mou . Aber unter gewissen Bedingungen wäre ich bereit, Kyria Papadimos diesen schrecklichen Schlag zu ersparen.“ Jetzt lächelte er, und sein Blick blieb an ihren vor Entsetzen geöffneten Lippen haften. „Das jedoch, meine Mondscheingöttin, hängt allein von dir ab, du hast die Wahl. Du kannst nach England zurückkehren und versuchen, alles hinter dir zu lassen – was dir schwerlich gelingen wird.“
Er stand auf und kam um den Tisch herum. „Oder du bleibst bei mir, bis mein Interesse an dir verebbt – was sicherlich nicht lange dauern wird – und du frei bist zu gehen.“ Schwer legte er seine Hand auf ihre Schulter. „Lass mich deine Entscheidung wissen, damit ich meine entsprechend treffen kann.“
„Du beehrst uns also doch noch mit deiner Anwesenheit, Schwesterherz“, begrüßte Stavros sie verstimmt, als Natasha am Nachmittag die Büros der Anwälte von „Bucephalus Holding“ betrat. „Wir hatten schon daran gezweifelt.“
„Seltsam, das habe ich auch getan – gezweifelt“, erwiderte sie abweisend. Sie sah sich um. „Wo sind die anderen?“
„Man hat uns ein Privatzimmer angeboten, in dem wir warten können. Komm, ich bringe dich hin.“ Stavros führte sie den Korridor entlang. „Meine arme Christina.“ Er seufzte schwer. „Sie wird die Schande nie verwinden.“
„Ich würde behaupten, sie ist ziemlich glimpflich davongekommen.“ Ironisch hob Natasha die Brauen. „Mag sein, dass ich voreingenommen bin.“
Stavros warf theatralisch die Hände in die Luft. „Wie kannst du so etwas sagen, wenn dieser Mann, dieser Mandrakis, uns alles genommen hat? Sogar das Dach über unserem Kopf ist nicht mehr sicher. Unsere arme Mutter! Wie sollen Andonis und ich ihr nur je wieder unter die Augen treten?“
„Die Frage ist doch wohl eher, wieso habt ihr euch eingebildet, gegen Alex Mandrakis gewinnen zu können?“, hielt sie bitter dagegen.
„Es war ein guter Plan“, verteidigte er sich. „Der Heiratsvorschlag hat ihn interessiert. Und uns hat das Zeit verschafft.“
Zeit wofür? Um alles nur noch schlimmer zu machen? „Hast du deshalb den zweiten Brief geschrieben? Um sein Interesse wachzuhalten und eine profitablere Möglichkeit zu finden, ihn auszutricksen? Ich weiß auch, wie es dir gelungen ist, meine Unterschrift zu ergattern.“
Stavros starrte sie mit offenem Mund an. Unter anderen Umständen hätte Natasha diese Kombination von Schuld und Erstaunen vielleicht sogar amüsant gefunden. „Wie hast du es herausgefunden? Ich verlange eine Antwort von dir!“
„Du bist nicht in der Position, irgendetwas zu verlangen, Bruderherz. Weder von mir noch von irgendjemandem sonst“, erwiderte sie und schob die Tür zum Wartezimmer auf.
Als Erstes sah Natasha Andonis. Er saß da und ließ die schrillen Klagen von Frau, Schwägerin und Schwester mit hängendem Kopf über sich ergehen. Dann fiel ihr Blick auf Kyria Papadimos, die steif auf einem Stuhl beim Fenster saß und auf die Straße hinunterstarrte. Die Unruhe um sich herum schien sie gar nicht wahrzunehmen.
Natasha fuhr entrüstet zu Stavros herum. „Ihr habt eure Mutter hergebracht?“
„Sie wollte es so. Ich schwöre, Natasha, wir wollten sie schützen. Aber Hara hat ihr die Zeitungen gezeigt und ihr den Klatsch der Dienstboten zugetragen. Sie weiß über alles Bescheid, nur nicht, dass Mandrakis ihr auch ihr Zuhause nehmen kann, wenn er will. Das haben wir ihr verschwiegen, für den Fall, dass er es sich doch noch überlegt und Gnade walten lässt.“
„Ich glaube nicht, dass Gnade Teil seines Plans ist.“ Natasha ging zu Kyria Papadimos hinüber. Vor Thia Theodosias Stuhl ging sie in die Hocke und umfasste die schmale Hand der Älteren. „Das tut mir alles so leid, Thia Theodosia. Dem Himmel sei Dank, dass Thio Vasili das nicht mehr miterleben muss.“
„Die Saat
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