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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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erwartet.«
    Der Agent des Königs tippte zum Abschied an die Krempe seines Zylinders und ging den Rest des kurzen Weges nach Hause.
    Burke und Hare erwarteten ihn.
    »Einen Moment bitte, meine Herren. Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich mir etwas Passenderes anziehen.«
    Er ließ sie in der Diele warten, ging nach oben, legte seine geflickte Hose und seine fadenscheinige Jacke ab und schlüpfte in einen Anzug. Als er wieder auf dem Weg nach unten war, kam Mrs. Angell mit umgehängter Schürze aus der Küche herauf und zeigte sich empört.
    »Sie gehen nicht schon wieder aus, Sir Richard!«, protestierte sie und warf einen finsteren Blick zu Burke und Hare. »Und Sielassen ihn zufrieden, meine Herren! Es geht ihm nicht gut. Er ist noch aus Afrika infiziert!«
    Damien Burke verbeugte sich und erwiderte: »Ich versichere Ihnen, Ma’am, dass mir das Wohlbefinden des guten Captain sehr am Herzen liegt. Habe ich nicht recht, Mr. Hare?«
    »Das trifft uneingeschränkt zu, Mr. Burke. Ma’am, ginge es nicht um den letzten Wunsch eines zum Tode Verurteilten, fiele uns nicht im Traum ein, Captain Burton zu behelligen.«
    »Schon gut, Mrs. Angell«, mischte sich Burton ein. »Die stärkende Wirkung Ihrer unvergleichlichen Kochkunst hat mir neues Leben eingehaucht. Ich fühle mich blendend.«
    »Was für ein Verurteilter?«, fragte die Haushälterin.
    »Lieutenant John Speke«, antwortete Burton.
    »Oh«, gab die alte Dame zurück. »Der.«
    Missbilligend streckte sie das Kinn vor und stapfte zurück in die Küche.
    »Sie gibt Speke die Schuld an allen Missständen, die mich heimsuchen«, erklärte Burton, als er in seinen Mantel schlüpfte. Dann nahm er seinen Zylinder vom Haken und erinnerte sich plötzlich daran, dass vor über einem Jahr   – oder, aus seiner Sicht, vor über fünf Jahren   – eine Kugel darauf abgefeuert worden war. Eine eingehende Betrachtung brachte keine Spur der beiden Löcher zutage. Offensichtlich hatte Mrs. Angell in seiner Abwesenheit für die Reparatur bezahlt.
    Lächelnd setzte er den Zylinder auf und zog seinen Schwertstock mit dem Silbergriff aus dem Ständer mit dem Elefantenfuß neben der Tür.
    »Gehen wir.«
    Knapp zwei Stunden später trafen sie nach einer schwierigen Reise in einem pferdebetriebenen Growler am Tower von London ein.
    »Es wäre schneller gewesen, zu laufen«, merkte der Agent des Königs an.
    »Ja, Captain, tut mir leid«, erwiderte Burke. »Die neue Untergrundbahn wird viele der Missstände in der Hauptstadt beheben, hoffe ich, aber ich fürchte, bis zu ihrer Eröffnung dauert es noch eine Weile.«
    »Ist Mr. Brunel auf Probleme gestoßen?«
    »Nein, Sir, er bohrt immer noch die Tunnel. Es ist ein Projekt von gewaltigen Ausmaßen. So was braucht Zeit. Nicht wahr, Mr. Hare?«
    »Völlig richtig, Mr. Burke«, pflichtete Hare ihm bei.
    Sie stiegen am Ende der Tower Street aus und gingen entlang der Außenmauern zum flussseitigen Tor am Bloody Tower. Der Gestank der Themse erwies sich als beinah zu viel für Burton. Dankbar nahm er das ihm von Hare angebotene, parfümierte Taschentuch entgegen und drückte es sich auf die Nase. Palmerstons Männern schien der widerwärtige Geruch nichts auszumachen.
    Nach einigen geflüsterten Worten zu den Beefeater-Wachen geleiteten die beiden Männer für Allfälliges den Agenten des Königs durch das Tor, über einen Hof und in den Great Keep. Sie betraten die St. John’s Chapel, und Hare öffnete eine Tür in einem der schattigeren Winkel. Er bedeutete Burton, die Treppe dahinter hinabzusteigen. Der Entdecker tat, wie ihm geheißen.
    Öllampen erhellten die Steintreppe, die wesentlich weiter als erwartet in die Tiefe führte.
    »Ihnen ist doch klar, Sir Richard, dass die Existenz des Bereichs, den Sie gleich betreten, nicht gemeinhin bekannt ist und geheim bleiben muss, oder?«, fragte Damien Burke.
    »Sie können sich auf meine Diskretion verlassen.«
    Die Stufen endeten schließlich vor einem schweren Portal aus Metall. Hare holte einen Schlüssel hervor und entriegelte die Pforte. Die drei Männer betraten einen breiten Gang mit Türen zu beiden Seiten. Unterwegs bemerkte Burton kleine Schilder: Besprechungsräume 1 und 2; Büroräume A – F; Büroräume G – L; Verwaltungsräume; Laboratorien 1 – 5; Hellsehräume 1 – 4; Tre sorraum; Waffenarsenal; Überwachungsstation; Kantine; Schlafsäle.
    Am Ende des Korridors entriegelten und passierten sie eine Tür mit der Kennzeichnung Sicherheitsbereich . Die Kammer

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