Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)
dazwischen und schob seinen zierlichen Gehilfen beiseite. Er lenkte die Unterhaltung zurück auf das eigentliche Thema. »Liegen wir im Zeitplan, Isambard?«
»Ja. Wir müssen noch die Lüftung und die Beiz… äh … Spreiz… äh … Heiz anlage massakrieren … äh, reparieren , aber die Kaminkehrervereinigung hat uns die Lesung … Lieferung eines neuen Rohrs bis heute um sechs Uhr versprochen, und die Arbeit selbst trauert … dauert nur etwa eine Runde … Stunde .«
Swinburne, der sich wieder im Griff hatte, erkundigte sich: »Warum können Sie das Rohr nicht selbst herstellen?«
»Vor… pliep …schriften«, antwortete Brunel.
Burton erklärte: »Der Käfer hat sich unlängst die alleinigen Herstellungs- und Handelsrechte an Rohren gesichert, durch die seine Leute für Reinigungs- oder Wartungsarbeiten kriechen müssen.«
»Der Junge ist ein Genie«, befand Swinburne.
»In der Tat«, pflichtete Burton ihm bei. »Na schön, dann überlassen wir Sie Ihrer Arbeit, Isambard. Die Besatzung des Schiffes wird Ihren Leuten beim Verladen der Lieferung helfen. Die Passagiere finden sich morgen um neun hier wieder ein.«
»Möchten Sie die Fahrzeuge infiltrieren … inspizieren , bevor Sie gehen?«
»Keine Zeit. Wir stecken mitten in einer laufenden Mordermittlung. Ich muss los.«
»Kann ich einen Moment unter vier Laugen … Augen mit Ihnen brechen … sprechen , bevor Sie gehen?«
»Gewiss.«
Burton folgte Brunel und blieb ein Stück abseits bei ihm stehen. Sie unterhielten sich ein paar Minuten, dann klapperte der Dampfmann davon und schloss sich wieder der Gruppe der Technokraten an.
Burton kehrte zu den anderen zurück.
»Worum ging es denn?«, fragte Swinburne.
»Er hat mir ein paar Dinge über die Babbage-Vorrichtung erzählt, die an John Spekes Kopf angebracht ist. Gehen wir.«
»Soll ich mitkommen, Chef?«, fragte Spencer.
»Nein, Herbert. Ich möchte, dass du bleibst und die Inventarlisten mit der verladenen Lieferung abgleichst.«
»Geht klar.«
Burton und Swinburne verließen den Uhrwerkmann, gingen durch die Tür hinaus, überquerten den Hof und stießen am Fuß der Landungsbrücke des Rotorschiffes zu Detective Inspector Trounce, Detective Inspector Honesty, Commander Krishnamurthy, Constable Bhatti, Isabella Mayson, Mrs. Angell und Fidget sowie verschiedenen anderen Passagieren. Auch die Besatzungsmitglieder D’Aubigny, Bingham und Butler, die ein paar Stunden Landurlaub bekommen hatten, befanden sich unter ihnen.
Die dichte Nebelbrühe kräuselte sich rings um sie alle, bestäubte ihre Kleider und ihre Haut mit Schadstoffen und verstopfte ihre Nasen mit Ruß.
»Sind wir alle bereit?«, fragte Burton seine Freunde. »Ja? Gut, dann gehen wir und verabschieden uns von der Zivilisation – abgesehen von Ihnen, Mütterchen Angell. Von Ihnen erwarte ich, dass Sie deren Fahne hochhalten, solange wir weg sind.«
Die Gruppe ging durch das Tor des Elektrizitätswerks und kam entlang der Außenmauer neben einem Streifen Ödland vorbei, der sich bis zur nahen Bahntrasse erstreckte – ein Ort übler Erinnerungen für den Agenten des Königs und dessen Gehilfen, denn vor zwei Jahren waren sie über die Trasse hinweg von Wolfsmenschen verfolgt worden und hatten nur mit Mühe und Not verhindern können, von einer Lokomotive erfasst zu werden.
Sie folgten einem Pfad zur Kirtling Street hinunter, über die sie nach kurzem Fußmarsch zur Battersea Park Road gelangten. Dort winkten sie sich Beförderungsmittel herbei. Nach und nach verschwanden Monckton Milnes’ Gäste, als sie in Droschken stiegen und nach Hause fuhren. Mrs. Angell und Fidget stiegen in ein Hansom, um die Montagu Place Nummer 14 anzusteuern. Auch Isabella Mayson ließ sich von einem Hansom in die Orange Street bringen. Für Detective Inspector Honesty, Commander Krishnamurthy und Constable Bhatti hielt ein Growler, der sie zu ihren jeweiligen Heimstätten brachte. Ein viertes Fahrzeug – einen dampfrossgezogenen Growler – rief Burton für sich selbst, Swinburne und Trounce herbei.
»Zu Scotland Yard, Fahrer!«, befahl Trounce.
»Nicht zu Otto Steinrücks Haus?«, fragte Burton, als er in die Kutsche stieg und Platz nahm.
»Das ist draußen in Ilford«, lautete die Antwort. »Zu weit mit der Kutsche, deshalb dachte ich, wir borgen uns jeder einen der Rotorstühle von Scotland Yard aus.«
Der Growler rollte auf die Nine Elms Lane hinaus und tuckerte neben der Themse entlang. Die
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