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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Aspekte dieser Expedition geheim bleiben sollten.«
    Lawless ließ den Blick zwischen den beiden Männern hin und her wandern. »Das ist alles schön und gut, aber wenn die Orpheus in Gefahr ist, habe ich das Recht zu erfahren, weshalb.«
    »Das stimmt«, sagte Burton. »Die Wahrheit, Sir, sieht so aus, dass ich hoffe, endlich den Ursprung des Nils zu finden, aber das ist zweitrangig. Wichtiger ist das Aufspüren und Bergen eines schwarzen, als Nāga-Auge bekannten Diamanten. Bei diesem Unterfangen muss ich mit großer Wahrscheinlichkeit mit Widerstand rechnen, und zwar von einem preußischen Spion namens Zeppelin.«
    Lawless’ Augen weiteten sich. »Wollen Sie damit sagen, dass unser Saboteur ein preußischer Agent ist?«
    »Ja, aller Wahrscheinlichkeit nach. Ich sollte hinzufügen, dass er von Zeppelin vermutlich damit beauftragt wurde, das Schiff zu sabotieren.«
    Lawless hob eine Hand und fuhr sich damit über den kurz gestutzten weißen Bart. Seine Augen blitzten. »Ich werde den Mistkerl kielholen lassen!«
    »Ich bin nicht sicher, ob das an Bord eines Rotorschiffes möglich ist«, murmelte Gooch.
    »Ich werde es verdammt noch mal möglich machen!«
    »Zuerst müssen wir ihn fassen«, merkte Burton an.
    »Aber es ist merkwürdig«, meinte Gooch. »Wenn der Saboteur vorhat, Ihre Expedition zu verzögern, finden Sie es dann nicht eigenartig, dass er eine Tat begangen hat, durch die das Schiff schneller fliegt   – zwar auf zerstörerische Weise, aber trotzdem? Eine Tat, die dafür sorgt, dass wir erheblich früher als geplant in Sansibar eintreffen?«
    Burton runzelte die Stirn. »Das ist ein sehr guter Einwand, Mr. Gooch. In der Tat, ein sehr guter Einwand!«
    *
    Burton sprach mit Swinburne, Trounce, Honesty, Krishnamurthy, Bhatti, Spencer, Miss Mayson sowie Schwester Raghavendra und vereinbarte mit ihnen, dass sie durch das Schiff patrouillierten, die Besatzung aufmerksam im Auge behielten und auf verdächtige Verhaltensweisen achteten. Anschließend kehrte er in sein Quartier zurück, um sein Tagebuch auf den neuesten Stand zu bringen. Er zog einen Schlüssel aus der Tasche, entriegelte die Tür, schob sie auf   … und erstarrte jäh.
    Auf dem Schreibtisch befand sich etwas.
    Er betrat den Raum und schaute sich um. Die Kabine war rechteckig und mittelgroß, mit Teppich ausgelegt, tapeziert und gut eingerichtet. Eines der dicken Lüftungsrohre verlief über die Decke; zu beiden Seiten hingen je zwei Öllampen herab. Es gab noch zwei weitere Türen   – eine zu einem kleinen Schlafzimmer, die andere zu einem winzigen Waschraum.
    Die Nachmittagssonne sandte einen Strahl mediterraner Helligkeit durch das Bullauge. Das weiße Gleißen wurde von dem Gegenstand reflektiert, der noch nicht auf dem Schreibtisch gelegen hatte, als Burton die Kabine vor ein paar Stunden verließ. Er hatte die Tür hinter sich abgeschlossen. Eine andere Zugangsmöglichkeit gab es nicht.
    Der Agent des Königs ergriff das Objekt und ging wieder hinaus auf den Gang. Er schloss und verriegelte die Tür, kniete sich hin und spähte durch das Schlüsselloch. Dann stand er wieder auf, setzte sich in Bewegung und hielt auf den Bug des Rotorschiffes zu. Doktor Quaint kam ihm entgegen.
    »Doktor«, sagte Burton. »Darf ich eine Minute Ihrer Zeit in Anspruch nehmen?«
    »Gewiss. Meine Güte, was haben Sie denn da?«
    Burton hielt den Gegenstand in die Höhe. »Ein Rätsel, Doktor. Es lag auf dem Schreibtisch in meiner Unterkunft. Sagen Sie, wer hat sonst noch einen Schlüssel?«
    »Für Ihre Kabine? Nur Schwester Raghavendra und ich.« Quaint griff in die Tasche und zog einen üppig bestückten Schlüsselring hervor. »Als Flugbegleiter haben wir Zugang zu allen Räumlichkeiten der Passagiere.« Er ging die Schlüssel nacheinander durch. »Hier ist er. Das ist der Schlüssel für Ihre Kabine.«
    »Haben Sie ihn heute benutzt?«
    »Nein, Sir.«
    »Könnten Sie das beweisen, falls nötig?«
    Quaint wirkte leicht irritiert. »Schwester Raghavendra kann bestätigen, dass ich den ganzen Vormittag, das Mittagessen hindurch und bis vor wenigen Minuten mit ihr zusammengearbeitet habe. Erst dann habe ich sie verlassen, um dem Kapitän Bericht zu erstatten. Ich komme gerade von der Brücke.«
    »Danke, Doktor. Tut mir leid, Sie behelligt zu haben. Ich denke, ich sollte selbst den Kapitän aufsuchen.«
    »Wie Sie meinen.« Quaint betrachtete den Gegenstand erneut.
    Burton verließ den Flugbegleiter und setzte den Weg zuerst den Korridor entlang und

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