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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Hälfte der Strecke zurück zum Lager der Expedition zurückgelegt hatte. Sie waren nicht verfolgt worden. In der Ferne krachten Schüsse durch die Nacht.
    Der Mann von Scotland Yard manövrierte eines der Spinnenbeine nach innen, bis es sich in Burtons Reichweite befand. DerAgent des Königs kletterte an dem Bein bis zur Einmannkabine hinauf und setzte sich auf deren Rand, die Beine drinnen, die Füße unter den Sitz gehakt.
    »Alles klar«, sagte er. Trounce setzte das Fahrzeug wieder in Bewegung.
    Sie kamen nur langsam voran. Es war schwierig, den Weberknecht zu lenken, zumal die spitzen Enden seiner Beine immer wieder tief in die weiche Erde sanken. Als sie die Sandbank erreichten, war die Sonne aufgegangen. Die Vegetation ringsum triefte vor Tau, und das Land dampfte.
    Die sandige Lichtung, auf der sie gelagert hatten, war völlig leer.
    »Gut«, sagte Burton. »Sie sind unterwegs. Vielleicht holen wir sie noch ein, bevor sie Nzasa erreichen.«
    Pox schwebte herab und landete auf Trounce’ Kopf.
    »He! Runter von mir!«, protestierte der Ermittler, doch der Vogel schenkte ihm keine Beachtung.
    »Nachricht von Isabel Arundell. Wir ziehen uns zurück, um unsere Verluste in Grenzen zu halten. Elf meiner Frauen wurden getötet, drei sind verwundet. Wir führen in den nächsten Tagen einen schwachsinnigen Guerillafeldzug gegen sie, um zu verhindern, dass sie euch folgen. Danach werden wir euch rasch einholen. Fahr vorsichtig, Schwabbelbauch! Ende der Nachricht.«
    »Einen schwachsinnigen Guerillafeldzug?«, fragte Trounce verwirrt.
    »Ich glaube, da hat der Sittich etwas eingefügt«, erwiderte Burton.
    »Oh. Könntest du den verflixten Vogel bitte von meinem Kopf nehmen?«
    »Nachricht für Isabel Arundell«, sagte Burton. »Vielen Dank, aber geht keine Risiken ein. Brecht auf, sobald ihr könnt. Ende der Nachricht.«
    Der Sittich krächzte zur Bestätigung und erhob sich in die Lüfte.
    Während Burton navigierte, lenkte Trounce den Weberknecht den Hügel auf der Westseite der Lichtung hinauf. Es ging über sandigen Boden voller Dornensträucher hinweg und über eine Abfolge sanfter Erhebungen in eine von Mangobäumen geprägte üppige Parklandschaft. Hinter ihnen stieg die Sonne höher. Der morgendliche Dunst verflüchtigte sich, und die Luft heizte sich auf.
    Ein wenig später gesellte Pox sich wieder zu ihnen.
    Sie gelangten in einen Sumpf und wateten mit dem Weberknecht hindurch. Flusspferde wichen hastig zur Seite.
    »Das hätte Speke in einen Rausch versetzt«, sagte Burton.
    »Wie meinst du das?«
    »Er ist Jäger durch und durch. Der Mann schießt auf alles, was sich bewegt, und ergötzt sich am Töten. Als wir 1857 hier waren, hat er mehr Flusspferde abgeschlachtet, als ich zählen konnte.«
    Das riesige mechanische Spinnentier stampfte und schaukelte, als es sich durch den stinkenden Morast mühte. Dann gelangte es endlich auf festeren Boden und konnte sich mit größerer Geschwindigkeit fortbewegen.
    Ein paar Bienenkorbhütten gerieten in Sicht. Als die Bewohner die gigantische Spinne erblickten, die sich näherte, nahmen sie Reißaus.
    Burton und Trounce überquerten bestelltes Land, kamen am Dorf Kuingani vorbei, dessen Bewohner die Flucht ergriffen, und gelangten auf eine weitläufige Grassavanne, gesprenkelt von kleinen Wäldchen und einzelnen Affenbrotbäumen mit dicken Stämmen und vom Wind geneigten Ästen. Trounce war erstaunt über die augenscheinliche Unberührtheit des Landes. In der Ferne zu seiner Rechten zogen Giraffen vorüber; weitab zu seiner Linken grasten zwei Antilopenherden; Adler schwebten hoch am Himmel, und am Horizont erstreckte sich von Norden nach Süden eine lange, niedrige Gebirgskette. Es hätte ein Garten Eden sein können, wären die Luft nicht so schwül und die Insekten nicht so aggressiv gewesen. Trounce wurde immer wieder gestochen. Sein Handrücken, seine Unterarme und sein Hals waren von winzigen Schwellungen überzogen.
    Nach weiteren zwei Reisestunden deutete Burton mit dem Arm voraus und rief: »Schau! Ich sehe sie!«
    Vor ihnen lag ein Dorf, um das sich etliche Menschen versammelt hatten. An den Gepäckstücken auf dem Boden erkannte Burton, dass es sich um seine Expedition handelte.
    »Diese kleine Ansammlung von Hütten ist Bomani«, teilte er Trounce mit.
    Als der Weberknecht sich näherte, reagierten die Eingeborenen wie alle anderen Dorfbewohner vor ihnen und ergriffen scharenweise die Flucht.
    »Seid gegrüßt!«, rief Maneesh Krishnamurthy, als der

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