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Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
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Spiel. Na ja, und hier kannst du dir allen möglichen unterschiedlichen Sirup dazu aussuchen.’
    Rosa guckt angewidert. ‘Sirup? Also wenn das nichts für Warmduscher ist.’
    Heiko kichert.
    Britta hat Interesse an dem Thema gewonnen. ‘Sag mal Heiko, was tut deine Ma denn da rein?’
    Heiko ringt mit sich – wenn er es jetzt preis gibt, ist es ja kein Geheimrezept mehr.
    ‘Komm schon,’ sagt Britta, ‘vielleicht heiraten du und ich ja irgendwann mal, dann gibt deine Mutter mir sowieso das Rezept, damit ich dich weiter damit versorgen kann.’
    ‘Es sei denn die zieht bei euch mit ein,’ murmelt Rosa.
    ‘Na gut,’ sagt Heiko, nachdem er eine Weile mit sich gerungen hat, ‘für richtig guten Kaffee tut man traditionell immer ein rohes Eigelb in den Kaffee, das macht den cremiger und nimmt auch etwas von der Säure weg.’
    Britta guckt angewidert. ‘Also, den kannst du dir dann aber selber machen, wenn es so weit ist. Und auch allein trinken,’ meint sie.
    Rosa guckt Heiko entsetzt an. ‘Nee, echt jetzt? Rohes Eigelb?’
    ‘Ja, natürlich. Hat deine Mutter das nicht so gemacht?’
    Rosa hält seinen Blick für einen Augenblick, guckt dann auf ihre Hände und anschließend zur Tür. ‘Nee, meine Mutter ist gestorben als ich acht war. Mein Vater war danach allein mit mir und meinen beiden Brüdern restlos überfordert. Ich bin dann zu Pflegeeltern gekommen, und das einzige wozu die rohe Eier verwendet haben, war um sich ihren Eierlikör zu machen.’
    Heiko guckt zerknirscht. ‘Tut mir leid,’ sagt er leise.
    ‘Nicht deine Schuld,’ sagt Rosa und guckt ihn an. ‘Können eben nicht alle von uns Mütter haben, die cremigen Kaffee aus rohem Eigelb machen.’
     
    Die Truckis haben unser Gespräch verfolgt. Als wir uns zum Gehen bereitmachen, tritt einer von ihnen an Heiko heran, nickt ihm zu und deutet an, dass er ihm nach draußen folgen soll. Heiko guckt etwas verwirrt und trottet dem Polen in seiner Gutmütigkeit schon hinterher. Rosa, Britta und ich folgen.
    Draußen bei den Autos zündet sich der Typ, ungefähr Anfang fünfzig mit Walrossschnurrbart, eine Zigarette an, nimmt einen langen Zug und hält sie dann zwischen Daumen und Zeigefinger. Er guckt sich über die Schulter.
    ‘Ihr wollt kaufen guten Kaffee?’ fragt er dann, ‘ich habe Kaffee, ist bei mein Kollege von Lkw gefallen. Kommt aus Brasilien,’ hierbei guckt er Rosa an. Die zieht die Augenbrauen hoch.
    ‘Ist auch von bekannte Firma Fehrtrehd,’ setzt er munter hinzu.
    Rosa rollt die Augen, unterlässt es aber, dem polnischen Schieber eine Nachhilfestunde in Sachen internationale Wirtschaftsbeziehungen und deren inhärente Ungerechtigkeit zu Gute kommen zu lassen.
    ‘Gemahlen oder ganze Bohnen?’ fragt Heiko. Ich schwöre, der lässt sich alles andrehen. Britta guckt ihn ungeduldig an.
    ‘Wir sind auf dem Weg in den Urlaub,’ meint sie und drängelt sich zwischen den Trucki und Heiko, ‘wir brauchen im Moment keinen Kaffee, weder Bohnen noch gemahlen, danke.’
    Der Typ, dessen Freund der Kaffee vom Laster gefallen ist, gibt nicht so schnell auf und zupft Britta am Ärmel.
    ‘Musst angucken und riechen. Ist bester Kaffee überhaupt, besser als Gesöff von CoffeeAllstars,’ und er winkt seinem Kompagnon zu, der mit einer Tüte voller Kaffeebohnen an seiner Seite auftaucht. Das Schild auf der Tüte sieht verdächtig Rumänisch aus. Rumänien ist ja nun für einiges bekannt: Graf Dracula, Zigeunermusik, vernachlässigte Waisenkinder, aber als Kaffeeanbaugebiet eher weniger.
    Der Trucki wendet sich nun an seinen Kompagnon, der ungefähr in unserem Alter ist. ‘Staszek, mach mal Tüte auf und lass junge Leute riechen.’
    Wir bekommen jeder ein paar Kaffeebohnen in die Hand gedrückt, an denen wir gehorsam schnüffeln. Das Zeug riecht widerlich nach einer Mischung aus Diesel und gekochtem Kohl.
    ‘Für euch, ich mach’ guten Preis, kriegt ihr für Hälfte,’ sagt Staszeks Kollege, ‘spezielles Angebot, nur für heute Abend.’ Er grinst dazu und entblößt zwei Metallzähne im Oberkiefer.
    In dem Moment kommt ein weißer Lieferwagen langsam auf uns zugefahren und parkt in der Nähe des Eingangs zur Raststätte. An der Seitentür prangt das bekannte Kaffeelogo, auf dem Dach wächst ein falscher Rasen. Die Fahrertür geht auf, ein junger Typ springt heraus, geht zur Heckklappe und wirft sich einen Sack über die Schulter. Damit zieht er ab in die Raststätte.
    Während Heiko noch mit sich selber debattiert, wie er den Polen

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