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Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
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interessantes Ende.
    Auf der Raststätte ist nicht viel los. Jede Menge Lkws, einige schon für die Nacht geparkt. Ich fahre zuerst an die Tankstelle. Harrys alter Mercedes schluckt ganz schön, unser ökologischer Fußabdruck dürfte ein paar Nummern gewachsen sein, seitdem wir das Ortsschild von H. passiert haben. Heiko verwaltet das Geld und drückt mir zwei 50-Euro-Scheine zum Bezahlen in die Hand. Dann fahre ich weiter an die eigentliche Raststätte und parke. Britta wacht auf und will wissen wo wir sind.
    ‘Zwischen Bremen und dem Ruhrgebiet. Wir wollen erstmal einen Kaffee holen,’ sage ich, ‘und dann fährt Rosa weiter.’
    Wir steigen alle aus und strecken uns. Obwohl es noch Februar ist, ist die Luft mild, man kann fast den Frühling riechen.
    Als wir die Raststätte betreten, entfährt Heiko ein ‘Oh-oh’.
    Vor uns, ordentlich nebeneinander angeordnet, befinden sich drei Läden: eine Art Kiosk, ein trostlos aussehendes Restaurant und CoffeeAllstars.
    ‘Na super,’ sagt Britta leicht ironisch zu Rosa gewandt, ‘da mussten wir ja gar nicht ganz bis nach Neumünster fahren,’ und stiefelt direkt durch die Tür.
    Wir anderen gucken uns an – Kaffee oder Prinzipien, das ist hier die Frage.

In der Höhle des Löwen
     
    Der Laden ist leer, abgesehen von ein paar Truckis, die vereinzelt vor ihren Kaffeebechern dumpfen.
    Britta steht schon am Tresen, hat einen Cappuccino bestellt und macht jetzt Smalltalk mit dem Typen, der den Kaffee macht. Er scheint der einzige zu sein, der den Laden schmeißt, was nicht weiter überrascht, denn es ist nichts los, und dass eine Busladung Rentner zu dieser Tageszeit über die Raststätte herfällt, ist eher unwahrscheinlich.
    Rosa ist widerwillig mitgekommen, nachdem ich sie am Ärmel durch die Tür gezerrt habe. Nun steht sie mit gerunzelter Stirn da und starrt abwechselnd die Tafel mit den Angeboten und den Typen hinter der Theke böse an. Das Namensschild an seinem CoffeeAllstars-Poloshirt weist ihn als James aus.
    ‘Einen Mokka, zwei Schuss,’ sagt Heiko zu James.
    ‘Kommt sofort,’ antwortet der, gießt Cappuccino in einen vorbereiteten Becher mit aufgeschäumter Milch, reicht ihn mit einem nervösen Lächeln zu Britta hinüber und nimmt Heiko dann das Geld für seinen Mokka ab.
    Rosa guckt Heiko misstrauisch an. ‘Du kennst dich ja aus.’
    ‘Betriebsausflug nach Hamburg letzten Sommer,’ sagt er und guckt James über die Schulter.
    Rosa zieht die Mundwinkel nach unten und nickt einmal.
    Heikos Mokka wird herübergereicht, ich bestelle ebenfalls einen Cappuccino und dann ist Rosa an der Reihe. Britta und Heiko haben sich mittlerweile an einen freien Tisch in die Nähe von zwei polnischen Truckis gesetzt, die Britta interessiert angucken, während ich lieber bei Rosa bleibe für den Fall, dass sie wieder so eine Nummer wie auf der Post abzieht.
    Nicht nur nickt sie immer noch mit heruntergezogenen Mundwinkeln vor sich hin, sie hat zudem die Augen zu kleinen Schlitzen zusammengezogenen und fixiert jetzt den armen James, der sich mit meinem Cappuccino abmüht.
    ‘James,’ sagt Rosa laut und legt den Kopf nachdenklich zur Seite.
    ‘Ja, bitte?’ erwidert der.
    ‘James,’ sagt Rosa noch mal, macht eine Pause und sagt dann, ‘so heißt hier doch keiner. Ist das dein richtiger Name?’
    James guckt ertappt. Er stößt mit dem Ellenbogen einen Metallpott voll Milch herunter und verschwindet dann erstmal hinter der Theke, um das Malheur aufzuwischen. Als er wieder auftaucht steht Rosa immer noch mit schiefem Kopf da. ‘Also?’
    ‘Ähm, nee, wir kriegen alle einen englischen Namen, wenn wir anfangen hier zu arbeiten.’
    Rosa guckt mich triumphierend an, so als ob sie dies schon immer gesagt und ich es jedes Mal bestritten hätte.
    ‘Und wie heißt du wirklich?’
    James guckt über seine Schulter in Richtung des Büros hinter sich, wo jemand an einem Tisch über einige Akten gebeugt sitzt.
    ‘Andreas,’ flüstert-nuschelt James nun.
    Rosa guckt ihn entnervt an. ‘Natürlich heißt du anders, aber ich will wissen, wie du richtig heißt. Ich will diesen Scheiß hier nicht mitmachen,’ ihre Tonlage wird etwas höher und der Mensch über den Akten guckt durch die Tür, ‘wenn ich hier schon Kaffee trinken muss, und ich betone das Wort ‘muss’, denn freiwillig bin ich nicht hier, ja mein Hiersein ist einzig das Resultat von Gruppenzwang, also wenn ich schon euren Kaffee trinken muss, dann möchte ich den auch von jemandem bekommen, der sich nicht

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