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Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach Zach (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Speedwell
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traumatisiert, Captain. Er ist ein Fall fürs Irrenhaus. Er ist verprügelt worden, ein paar seiner Rippen waren gebrochen und sind schlecht verheilt. Soweit ich das sagen kann, sieht's so aus, als ob er ohne Schmerzen nicht tief einatmen könnte. Er hat ein paar gebrochene Finger, ein gebrochenes Handgelenk und wer weiß, was sonst noch. Und”, sagt er, und holte tief Luft, „er ist vergewaltigt worden. Ich weiß nicht wie oft, aber da das letzte Mal etwa eine Stunde her ist, nehme ich an, dass es verdammt regelmäßig war. Er hat Narben über seine Beine und den Hintern verteilt, von dem verdammten Draht in dem beschissenen Käfig, und sie können selbst sehen, dass er kaum stehen kann.”
    „Also war er wohl so gut wie die gesamten letzten fünf Jahre in dem Käfig. Scheiße.” Rogers schüttelte den Kopf. „Wir bringen ihn erst mal zurück nach Bragg und geben ihn in die Hände von den Ärzten dort. Lass die Holländer die Aufräumarbeiten von dem übrigen Personal erledigen. Sie wissen, was läuft und haben bessere Kontakte als wir, hier in der Gegend. Lad' den Jungen mit den Geiseln, dem Computer und dem Zeug, das wir aus dem Büro geholt haben, in den ersten Hubschrauber der hier rausgeht.”
    „Jawohl, Sir”, sagte Randy. Und dann: „Was ist?” als er Rogers plötzlich erstarrten Gesichtsausdruck sah.
    „Da war doch was”, sagte Rogers. „Irgendwas mit Computern. Sagten sie fünf Jahre?”
    „Ja, das war zumindest, was Camillo gesagt hat.”
    Rogers schritt über den Hof zu dem Jungen. Er hockte sich vor ihn hin und hob dessen Gesicht an, um es besser sehen zu können, die Augen zusammengekniffen. Jetzt, außerhalb des Zwielichts des Gebäudes, in dem er gefangen gehalten wurde, waren die Augen, die zurück blickten ein kaltes Kristallblau, ihr Ausdruck hart und argwöhnisch. „Zach?” fragte er.
    „Was?” Randy war ihm gefolgt. „Wissen sie, wer er ist?”
    „Zach? Bist du das?” fragte Rogers den Jungen erneut. „Zach Tyler?”
    Der Junge... bellte. „Scheiße”, sagte Rogers. „Er ist es. Zach Tyler.”
    „Verdammter Mist”, sagte Randy. „Tyler Technologies? Aber Tylers Junge wurde in Costa Rica entführt. Wir sind in Ost-Venezuela – tausende Kilometer weit weg!”
    „Und Charlie kann nicht reisen?” fragte Rogers sarkastisch. „Aber er ist es. Ich erinnere mich an die Beschreibung, die Bilder – es war dauernd im Fernsehen zu sehen, erst recht, als sie das Lösegeld bezahlt hatten, ihn aber nicht zurück gekriegt haben. Verflucht!”
    Zach winselte. Rogers sah zu ihm runter und ließ sein Kinn los. „Du sagst es, Junge. Du hast verdammt recht.”

    I CH habe vergessen, was Freundlichkeit ist. Ich warte immer noch darauf, dass etwas passiert, das mich aus diesem ach-so-wunderbaren Traum weckt, aber ich wache nicht auf. Das hier kann nicht wahr sein, ich kenne die Realität – sie ist ein Käfig und Essensreste und Prügel und Schmerz und Vergewaltigung und Hunger. Die längste Zeit wusste ich genau, was ich zu erwarten habe. Ich hab meinen Verstand bewahrt, indem ich mich innerlich gestählt habe, Grausamkeit mit Gleichgültigkeit gekontert, wo ich es konnte und mit Hass, wo ich es nicht konnte. Ich hatte in meinem Leben nicht viel, auf das ich stolz sein konnte, aber jeder Tag, an dem ich noch am Leben war, nach fünf Jahren Esteban, gab mir die Kraft weiterzumachen. Hass kann dich stark machen. Ich weiß, dass er mich stark gemacht hat.
Aber Leute, die mir Essen und Wasser geben, die sanft sind, wenn sie mich in Kleidung hüllen, die mich hochheben und zu gepolsterten Sitzen tragen und mich sogar in dem Sitz anschnallen, verwirren mich und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Dies ist nicht die Realität. Es macht mir Angst, auch wenn es irgendwie angenehm ist.
Als sie mir die Jogginghose anziehen, berühre ich ständig den Stoff und reibe meine Wangen an meinem Knie. Er ist so weich, so sauber. Er riecht so gut, wie er sich anfühlt.
Ich mag den Helikopterflug nicht. Ich mag weder den Lärm, noch die Vibration oder das wiederkehrende, plötzliche Absacken. Es macht mir Angst und habe ich seit sehr langer Zeit keine Angst mehr gehabt. Ich bin außer Übung. Da sind noch andere Leute im Helikopter, die anderen befreiten Geiseln und die Soldaten, die sie beschützen, aber sie sind fast alle aufgeregt und froh. Ich weiß nicht, was ich von ihnen halten soll. Und sie wissen nicht, was sie von mir halten sollen. Ein paar von ihnen starren mich an, als ob sie mich

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