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Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Auf der Suche nach Zach (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach Zach (German Edition)
Autoren: Rowan Speedwell
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an ein Sprichwort: „Besser das bekannte Übel...” aber Esteban war nicht besser. Nur... bekannt.
Nichts ist mehr bekannt und ich habe Angst.

R ICHARD T YLER nahm das klingelnde Telefon auf dem Schreibtisch in seiner Arbeitsnische ab. Die Nummer auf der Anzeige, war die von der Rezeption. „Tyler”, sagte er abwesend, seine Aufmerksamkeit noch auf den Computerbildschirm vor ihm geheftet.
„Rich, hier sind ein paar Leute vom Regierungsamt”, sagte Abby. Ihre Stimme zitterte.
Richards Magen verkrampfte sich. Das war das Ende: Die Nachricht, die er erwartet hatte, seitdem vor fünf Jahren das zehn Millionen Dollar Lösegeld im Dschungel von Zentralamerika verschwunden war. Betäubt erwiderte er: „Bring sie in den kleinen Konferenzraum. Ich bin gleich da.” Er legte den Hörer auf und starrte ihn einen Moment an.
Es könnte nur wieder eins von diesen endlosen Interviews sein, durch die er in den letzten fünf Jahren immer wieder durch musste. Regierungsanzugsleute, die nach irgendetwas suchten, das vielleicht zur Erfassung der Terroristen führen könnte, die Zach vom Flughafen in Costa Rica entführt hatten - angeblich einer der sichersten Orte in Mittelamerika. Die Entführung hatte die Geschäftswelt aufgerüttelt und die Sicherheitsmaßnahmen in dem kleinen gastfreundlichen Land verstärkt, aber all das kam zu spät für Zachary. Richard rieb sich die Stirn und atmete tief ein. Dieses Mal fühlte es sich anders an und Richard befürchtete, dass er wusste warum. Das war das Ende. Das Ende des Wartens. Nicht, dass er es nicht erwartet hätte. Besser, es hinter sich zu bringen. Er schloss das Programm, an dem er gerade arbeitete und verließ seine Arbeitsnische.
Barry Genelli, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, war in der Nische neben ihm und er sah auf, als Richard vorbei ging. Alle arbeiteten auf dieser Etage, es gab keine Eckbüros in dieser Firma, eine mit dem größten Profit in der Welt, aber eine der kleinsten, wenn es um Sozialleistungen für die Angestellten ging. –„Was ist los, Rich?”
„Schon wieder ein Besuch von der Regierung – wahrscheinlich geht es um Zach”, sagte Richard gedämpft.
„Vielleicht auch nicht. Vielleicht wollen sie nur so einen Ortungschip kaufen wie den, den Davey entwickelt, und den die holländische Firma gekauft hat. Es müssen doch mindestens dreißigtausend Regierungsbeamte im Ausland sein. Wär` doch ein Riesengeschäft.”
„Außer, dass die holländische Firma auch die Herstellungsrechte gekauft hat, Barry. Da müssen die mit denen verhandeln.”
Barry zuckte mit den Schultern. „Uns gehören noch die Patente. Wir würden immer noch einen großen Reibach machen, allein an den Lizenzgebühren.”
„Ja.” Richard nickte uninteressiert. Er fuhr mit seiner Hand durch sein ergrautes Haar und ging durch das Labyrinth von Arbeitsnischen rüber zur Rezeption und den Konferenzräumen.
Die beiden Männer, die auf ihn warteten, waren nicht die üblichen Regierungstypen. Einer von ihnen schon - der mit der obligatorischen Aktentasche - aber der andere Mann trug eine Armeeuniform mit Captain-Abzeichen. Richard hielt an der Tür inne, sein Magen schmerzte. Das war das Ende. „Meine Herren”, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich dagegen, seine Hände in den Taschen seiner Jeans.
„Herr Richard Tyler?”
„Ja. Was kann ich für sie tun?”
„Es geht um ihren Sohn Zachary.”
„Das hab ich mir beinah gedacht.” Richard ging durch den Raum zu den deckenhohen Fenstern. Sie rahmten einen spektakulären Ausblick auf die Colorado Rockys in der Ferne ein. „Sie haben ihn gefunden, nicht wahr?”
In der Fensterscheibe konnte er die Reflexion der beiden Männer sehen, als sie sich einen Blick zuwarfen. Der Anzug sagte: „Ja, Sir. Sie haben vielleicht letzte Woche von der gemeinsamen amerikanisch-niederländischen Rettung der zehn Geiseln aus einer venezolanischen paramilitärischen Gruppe gehört?”
„Ja, ja. Ist es dort, wo er am Ende war? Venezuela?”
„Ja, Sir.”
Richard atmete aus. Er konnte nicht damit umgehen, nicht jetzt. Er hatte gedacht, er könnte es - aber nein. Er sagte knapp: „Ich nehme an, dass er eindeutig identifiziert wurde?”
„Ja, Sir”, sagte der Captain. „Sie hatten vor einigen Jahren seine Fingerabdrücke in der Kinderschutz-Datenbank registriert....”
„Mein Gott”, sagte Richard über seine Schulter. „Nach fünf Jahren war noch genug von ihm übrig, um seine Fingerabdrücke zu identifizieren?
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