Auf der Suche nach Zach (German Edition)

die Küche.

    E R HINTERLIE ß Stille. Annie stand auf, holte die Kaffeekanne und füllte ihren Becher nach, dann stellte die die Kanne wieder auf den Herd und setzte sich.
    Nach einer langen Weile sagte Jane: „Glaubst du es stimmt? Dass er Zach liebt, meine ich?”
    „Ich weiß es nicht”, gab Annie zu. „David ist so anders dieser Tage. Weniger spröde. Immer noch angespannt, aber eher, als ob er auf etwas wartet. Ich meine, die letzten sieben Jahre schien er auf etwas zu warten, aber es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Oder der weltweiten Apokalypse. Oder dem nuklearem Winter. Er schien nichts Gutes zu erwarten. Aber seit er zurück ist, ist er so… wachsam. Nicht wirklich hoffnungsvoll – nur wachsam.”
    „Er beobachtet Zach”, sagte Jane.
    „Wirklich? Ich sehe die beiden nicht sehr oft zusammen. Zach kommt morgens nie mit David hierher, nachdem sie Laufen waren. Er wartet, bis David geht. Oder wie heute – er hat alleine in seiner Wohnung gefrühstückt, kam dann runter und traf David im Spielraum. Ich glaube, er fühlt sich unwohl mit mir und David zusammen. Alleine ist es ok. Aber nicht zusammen. Ich weiß nicht warum.” Sie runzelte die Stirn. „Ich hab nur so ein Gefühl.”
    „Ich vertraue deinem Gefühl mehr, als den Fakten der meisten anderen Leute”, sagte Jane. „Also erzähl mal - sagt dein Gefühl, dass er in Zach verliebt ist?”
    Annie seufzte. „Da ist auf jeden Fall etwas zwischen den beiden. Wie ist es mit Zach? Ist er überhaupt fähig dazu?”
    „Wenn ich das bloß wüsste”, sagte Jane. Sie stemmte die Ellbogen auf den Tisch und stützte ihr Kinn in die Hand. „Er redet mehr, aber er sagt nicht viel, wenn du verstehst, was ich meine. Er redet über Dinge, nicht Gefühle. Er redet über Maggie und Alexs` Annabel oder das Auto an dem er arbeitet oder das Buch, das er liest oder die Spiele. Wenn er David erwähnt, ist es nur in Beziehung zu etwas, das sie zusammen unternehmen, wenn sie an dem Tag etwas vorhaben oder ihre Unternehmungen den Tag vorher oder was für den nächsten Tag geplant ist. Du weißt schon, 'wir gehen morgen angeln', und so weiter.”
    „Er hat nie gesagt, dass sie angeln gehen!” protestierte Annie lachend.
    „Na gut, nein, nicht angeln. Aber du weißt, was ich meine.”
    „Ja”, sagte Annie seufzend. „Ich weiß, was du meinst.”
    Jane saß eine Minute lang still und sagte dann: „Richard und ich haben uns gestritten. Er sagt, ich sei besessen von Zach, aber das bin ich nicht, ehrlich. Ich meine, er ist mein einziges Kind und ich hab ihn gerade erst wieder zurückbekommen und er ist nicht mal wirklich ganz wieder da. Es ist wie eine Geburt, nur, dass es Monate dauert, anstatt ein paar Stunden. Aber Richard sagt, ich müsse mich zurückhalten und es einfach passieren lassen, dass mein Bemuttern nicht helfen würde. Ich bemuttere ihn nicht!”
    „Männer sind da anders”, sagte Annie.
    „Das kannst du laut sagen”, sagte Jane. „Aber ich bemuttere ihn nicht, nicht wirklich. Ich will nur sicher gehen, dass Zach alles hat, was er braucht.”
    „Einiges kannst du ihm nicht geben, Jane. Einiges muss er sich selbst erarbeiten.”
    „Wenn David zu haben, ihm helfen würde, würdest du ihm David geben?”
    „Ich kann David niemandem 'geben'”, sagte Annie bestimmt..
    „Du weißt, was ich meine!”
    „Ok, ja. Wenn es beide glücklich machen würde, wäre ich auch glücklich David mit Zach zusammen zu sehen. Aber ich möchte nicht, dass einer von beiden verletzt wird, Jane. Sie sind beide meine Jungs. Also, wenn eine Beziehung einem von ihnen weh tut, dann will ich das nicht. Und ich bin mir nicht sicher, ob sie sich jetzt, zu diesem Zeitpunkt, nicht gegenseitig verletzen würden. David ist gerade erst aus einer ernsten Beziehung gekommen und Zach …. Zach ist nie in einer gewesen. Gib ihnen einfach Zeit. Wenn es sein soll, wird es passieren.”
    „Ich will nicht warten”, sagte Jane stur.
    „Oh, das 'Gott schenke mir Geduld und zwar sofort' - Syndrom?” Annie schüttelte den Kopf. „Geh arbeiten, Jane. Lass die Jungs einen Tag lang in Ruhe.”
    „Du und Richard, ihr steckt beide unter einem Hut”, grummelte Jane.
    „Ja, wir und die CIA. Dussel.”
    Jane streckte ihre Zunge raus und verließ die Küche. Annie schüttelte den Kopf und fing an aufzuräumen.

    „M IST ”, schimpfte Zach, als sein Charakter einen blutigen, brutalen Tod starb. Er und David spielten sowohl gegeneinander als auch gegen den Computer, und der Computer hatte es