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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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kein Wort! Dein Vater ist dumm, er kann gar nichts anderes als Fische fangen!«
    Willie wurde blaß vor Zorn.
    Ängstlich sah Anne von einem zum anderen. »Bitte, streitet euch doch nicht! Und du, Susan, so etwas Gemeines darfst du nicht über Willies Vater sagen. Ich bin sicher, daß er überhaupt nicht dumm ist.«
    »Doch ist er dumm!« Susan stampfte mit dem Fuß auf.
    Er kann ja nicht einmal lesen! Und schreiben kann er auch nicht!«
    Willie ballte seine Fäuste. Er trat dicht an Susan heran und sagte wild: »Aber mein Papa hat ein großes Geheimnis, davon weißt du nichts! Ich könnte dir ja erzählen, was mein Papa macht, aber ich tue es nicht, weil du mir viel zu blöd bist. Sonst würde ich dir sagen, wohin mein Papa jeden Nachmittag mit seinem Boot fährt …«
    Die anderen sperrten Mund und Augen auf. Was war das? Was erzählte Willie da? Würden sie vielleicht jetzt gleich ein Geheimnis erfahren?
    Gerade, als Georg schnell noch etwas fragen wollte, klatschte Tommi wild in die Hände und rief: »Ich weiß etwas! Wir spielen Verstecken! Und wer zuerst gefunden wird, muß als nächster suchen. Das macht doch Spaß!«
    »Au ja!« rief Willie. »Prima! Ich weiß schon ein Versteck. Soll ich es dir verraten?«
    Georg lachte amüsiert. Das sollst du doch nicht erzählen, Willie! Sonst finde ich es doch sofort.«
    Willie machte ein zerknirschtes Gesicht. Seine großen braunen Augen blickten traurig.
    Anne nahm ihn schnell in den Arm. »Ist er nicht niedlich?« fragte sie gerührt. Sie nahm Willie an die Hand.
    »Komm mit mir Willie«, sagte sie, »wir verstecken uns zusammen.«
    Georg stellte sich an einen Baum. »Ich gucke als erste ab. Ich zähle bis hundert. Eins, zwei, drei, vier …«
    Zwei Minuten später waren die Kinder wieder in ihr Spiel vertieft, und niemand dachte mehr an den kleinen Streit und das Geheimnis, das Willie nicht verraten durfte.
    »Na Kinder, fragte Ellie Black am Abend, als die Besucher gegangen waren, »Wie hat euch das Fest gefallen?«
    Die Kinder halfen Ellie Black, vorsichtig die Lampions aus den Zweigen zu nehmen und sie in den Kartons zusammenzulegen. Die Glut des Lagerfeuers beleuchtete unregelmäßig ihre Gesichter. Manchmal knackte es in dem Feuer, und dann stob ein Feuerwerk von kleinen glühenden Kugeln durch die Luft.
    »Ach, Frau Black«, sagte Anne schwärmerisch, »es war ganz wunderbar! Und ihr Kirschkuchen war einfach herrlich!«
    Ellie Black lachte gutmütig. Sie bückte sich unter den Tisch und hob einen großen Knochen auf. Verwundert sagte sie: »Nun sieh einer das an! Da habe ich für Tim so einen großen Knochen aufbewahrt, und er hat ihn nicht einmal angerührt. Ich muß schon sagen, der Herr Hund ist wirklich ganz schön verwöhnt!«
    Georg wurde blaß. Erschrocken sah sie sich in der Dämmerung um.»Wo ist Tim eigentlich?« fragte sie, »ich habe ihn den ganzen Nachmittag nicht gesehen.«
    Julius nickte. »Das stimmt. Jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch auf. Zuletzt habe ich ihn bei den Arbeitern hinten auf dem Feld gesehen. Da hat er wie verrückt in der Erde herumgeschaufelt. Wahrscheinlich hat er Mäuse gesucht. Aber das ist bestimmt schon ein paar Stunden her.«
    »Ich hab ihn später noch hinter dem Haus gesehen, im Schatten bei der Veranda. Da hat er die Straße beobachtet. Und als ich ihn gerufen hab, hat er mit dem Schwanz gewedelt, ist aber ganz ruhig liegengeblieben.«
    Ellic Black nickte verständnisvoll. »Sicher war es ihm heute einfach zu viel Trubel. Da hat er sich lieber verkrochen.«
    Aber Georg war nicht beruhigt. Sie ließ sofort alles stehen und liegen und rannte im Garten herum, immerzu »Tim! Tim!« rufend.
    Die anderen brachten inzwischen das Geschirr in die Küche, wischten den Gartentisch ab und stellten die Kuchenreste in die Speisekammer. Nach einer endlosen Zeit tauchte Georg wieder auf, Tim am Halsband festhaltend. Sie wirkte ganz erschöpft und außer Atem.
    »Hier ist der Ausreißer«, sagte sie, »und seht mal, wie er aussieht!« Tim hatte den Kopf gesenkt. Seine Pfoten waren naß und schlammig. Die Zunge hing ihm raus, und er hechelte zum Erbarmen. Er ließ seinen Schwanz hängen und warf Georg einen flehenden schuldbewußten Blick zu.
    Richard lachte. »Der macht aber wirklich ein zerknirschtes Gesicht! Bestimmt hat er Kaninchen gejagt!«
    Ellie Black schüttelte den Kopf. »Hier gibt es in der ganzen Gegend keine Kaninchen.« Sie machte plötzlich ein erschrockenes Gesicht. »Hoffentlich war er nicht bei den Hühnern! Er

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