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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hellen Mittagssonne, konnte man sie nur schwach erkennen, weil eine dunstige Hitzeglocke über dem Wasser lag. Es war vollkommen windstill, die kleinen Wellen schwappten träge ans Ufer. Oben am Himmel kreisten ein paar Möwen, die Augen starr auf das Wasser gerichtet.
    »Glaubst du, daß wir es mit dem Boot schaffen werden?« fragte Richard ängstlich. »Ich meine, es ist doch ziemlich weit, oder?«
    Julius zuckte mit den Achseln. »Wir werden abwarten, was wir heute bei dem Fischer erfahren. Auf jeden Fall müssen wir nachher einen Eimer mitbringen zum Boot.«
    »Einen Eimer?« fragte Richard verblüfft. Wozu denn das?«
    »Um das Wasser aus dem Boot zu schöpfen natürlich, du Trottel«, sagte Julius. »Hast du daran vielleicht nicht gedacht?«
    »Wie geht es Tim?« fragte Julius, als die Kinder sich mittags beim Essen in der großen Küche wiedertrafen.
    Georg strahlte. »Prima, es ist schon viel besser. Ich bin sicher, daß er uns heute nachmittag begleiten kann.«
    »So«, sagte Ellie Black neugierig, »habt ihr etwas Schönes vor heute nachmittag?«
    Richard nickte. »Ja, wir wollen zum Fischer unten an den Hafen gehen. Wir wollen uns einmal sein Boot ansehen.«
    Ellie Black nickte. »Das ist eine gute Idee. Vielleicht könnt ihr zum Abendbrot ein paar frische Fische mitbringen.«
    Georg schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Denn der Fischer geht ja gar nicht mehr auf Fischfang, haben die beiden Kinder erzählt.«
    »Er geht nicht mehr auf Fischfang? fragte Ellie Black höchst erstaunt. »Das kann ich mir aber gar nicht vorstellen! Wovon will er denn da leben?«
    Anne nickte eifrig. »Genau«, sagte sie, »das interessiert uns ja auch so brennend.«
    Julius warf seiner kleinen Schwester einen strafenden Blick zu. »Paß ja auf«, hieß der Blick, »daß dir nicht wieder etwas herausrutscht, was vorläufig noch geheim bleiben muß.«
    Aber Anne hatte es schon verstanden. »Wir möchten etwas mit Tommi und Willie spielen«, sagte sie mit hochrotem Kopf, »die beiden haben uns gestern auf unserem Fest so gut gefallen!«
    »So ist es recht!« lobte Ellie Black freundlich. Sie legte Anne noch ein großes Stück Schinken auf den Teller. »Und nimm dir noch Salat, Anne! Ich möchte, daß ihr ausseht wie die Rotbäckchen, wenn ihr zu euren Eltern zurückkommt.«
    Die Fischerhütte stand ganz einsam am Strand. Man konnte sie, wenn man auf den Klippen entlang ging, schon von weitem erkennen. Der Fischer hatte sich einen richtigen kleinen Hafen gebaut, eine Steinmauer, die sich an der Küste entlangzog und bei Flut die Wellen abschwächte. Dort lag sein großes Motorboot an einem schmalen Bootssteg aus alten Holzplanken.
    Die Nachmittagssonne schien auf das Fischerhäuschen, sie tauchte alles in ein warmes rötliches Licht, und mit den Blumen in dem kleinen Vorgarten sah es wirklich ganz romantisch aus.
    »Wie hübsch!« rief Anne. »Schaut mal, sie haben sogar einen kleinen Teich in ihrem Garten! Mit einem Springbrunnen! Wie niedlich!«
    »Und dahinten ist eine Wiese für die Kälber! Ich hab ja gar nicht gewußt, daß der Fischer auch Vieh hält. Paß auf Tim, daß du den kleinen niedlichen Kälbchen ja nichts tust!«
    »Wuff!« machte Tim und wedelte mit dem Schwanz. Äußerst interessiert betrachtete er die schwarz-weißen Tiere, die dicht aneinandergedrängt am Zaun standen und ihn aus großen Samtaugen unentwegt betrachteten. Als eines der Kälber plötzlich anfing zu blöken, ging die Tür der Fischerhütte auf.
    »Was ist …«, rief der Fischer. Dann klappte er den Mund wieder zu und betrachtete verwundert die vier Kinder. Georg packte schnell Tim am Halsband und hielt ihn fest.
    Der Fischer runzelte die Stirn. Er war ein großer Mann mit einem vollen Bart, der fast sein ganzes Gesicht bedeckte. Außerdem trug er trotz der Hitze einen Rollkragenpulli. Niemand konnte sich vorstellen, wie er es in dem warmen Pullover lange aushalten konnte. Im Mund hielt er eine Pfeife. Er sah aus wie ein alter Mann.
    »Ich verstehe gar nicht«, flüsterte Anne, »Wie ein so alter Mann noch so kleine Kinder haben kann!«
    »Still!« zischte Julius. Er trat einen Schritt vor und verbeugte sich höflich. »Guten Abend.«
    Der Fischer nahm die Pfeife aus dem Mund. Er klopfte sie an der Hauswand ab und betrachtete die Kinder unter den zusammengezogenen Augenbrauen. Er sagte kein einziges Wort.
    »Mein Name ist Julius«, sagte Julius höflich. »Wir kommen von Ellie Blacks Hühnerfarm, wir sind dort zu Besuch. Gestern waren

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