Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
dich nie wieder anrühren, Danku Re Darquel, bei den Klauen Res …!«
    »Sie geht zu den Glasspinnern! Dort wird es ihr gut ergehen!«
    »Nein! Wenn du das zulässt …!«
    »Nimm Vernunft an, Weib! Sie ist alt genug. Es wird ihr dort gut gehen, sie wird besser essen als wir! Sie sind jetzt reich, die Glasspinner!«
    »Sie ist mein Baby!«
    »Ein Baby ist sie wohl kaum!«
    »Darquel, unternimm, was nötig ist, um zu verhindern, dass Waisi dorthin geschickt wird, verstehst du? Du weißt, wie sie jemand wie Waisi behandeln werden, vor allem unter den Umständen, unter denen sie getauscht wurde!«
    »Du machst zu viel Lärm, Kavarria …!«
    »Und wie kannst du den Besuch von Waikar Re Kratt vergessen? Er ist an ihr interessiert! Er wird sie bald zu seiner Ebani nehmen …!«
    »Das ist nicht gewiss. Er ist nicht zurückgekehrt, hat sie nicht einmal zu sich gerufen. Was auch kein Wunder ist, so wie sie ihn behandelt hat!«
    »So etwas braucht Zeit …«
    »Er wird sie nicht erwählen, Weib! Und wir müssen jetzt unsere Bäuche füllen!«
    »Hol sie zurück! Ich lasse dir keine Wahl, verstanden? Nimm mir Waisi weg, und ich schwöre dir … ich schwöre …«, sie brach in Schluchzen aus.
    Plötzlich wurde ich an Mutters Busen gerissen.
    »Bring sie mir zurück«, flüsterte sie an meiner Stirn. »Bitte, bitte, bring sie zurück.«
    In meiner Verwirrung und Furcht dachte ich, sie würde das von mir erbitten, nicht von Vater.
    Und erst eine Weile später sollte mir klar werden, dass ich recht hatte. Sie tat genau das.

7
    B ei Tagesanbruch machten wir uns auf die Suche nach Waisi.
    Die Feiern, die angefangen hatten, als die ersten Tempelkarren in den Korikapku gerollt waren, den Hof des Glasspinnerclans, waren mittlerweile zu Ende. Der ganze Ort strahlte die Befriedigung eines kürzlich gesättigten Python aus.
    Die wenigen Frauen der Korikapku , die wach und im Hof waren, beobachteten uns träge unter gesenkten Lidern. Unsere Anwesenheit beunruhigte sie nicht im Geringsten. Wenn ich es wagte, den Blick vom Boden zu heben, sah ich, dass alle gerötete Augen hatten von zu wenig Schlaf und rote Wangen von zu viel Essen.
    Ich wurde kühner, schaute länger hin.
    Eine Gruppe von Frauen saß auf dem Boden auf einem Haufen luxuriöser Kissen. Sie kämmten sich mit lackierten Ebenholzkämmen lasziv Öl in ihr offenes Haar. Ein wenig abseits hoben zwei Frauen ein langes Tuch aus Gaze von einem Tisch, der aus umgestülpten Paak-Fässern bestand; Honigkuchen schimmerten auf den Fässern wie Dutzende klebriger Miniatursonnen.
    Mein Magen verkrampfte sich, während mir das Wasser im Mund zusammenlief.
    Mutter näherte sich einer der jungen Frauen, die sich auf den Kissen rekelten. Sie nährte ein Baby, das frisch mit Öl eingerieben war und zufrieden an ihrer Brust gluckste.
    »Ich warte auf die Bullenschwingen, dass sie die Herde Res segnen«, murmelte Mutter höflich zur Begrüßung.
    »Möge dein Warten ein Ende haben. Mögen Bullenschwingen schlüpfen«, antwortete die Frau und entblößte dabei einen schrecklich gelben Vorderzahn. Er erinnerte mich an den Schnabel eines Tukans. Und gleichzeitig war ich unbändig froh darüber, dass eine, die kürzlich so gesegnet worden war, ihr ganzes Leben lang mit einer solchen Hässlichkeit geschlagen war. Gewiss kein sonderlich edler Gedanke, aber vielleicht angesichts meines Alters verzeihlich.
    »Ich bin gekommen, weil ich mit einer jungen Frau sprechen will, die mir als Danku Re Darquels Waivia bekannt ist«, fuhr Mutter fort. Der übliche Djimbi-Singsang in ihrer Stimme wurde von den straffen Zügeln der Höflichkeit in Zaum gehalten. »Sie wurde gestern Abend mit dem Privileg geehrt, dem Korikapku Roidan beizutreten. Besitzt sie die Freiheit, mit ihrer Blutmutter zu sprechen?«
    Die Tukan-Frau schwieg und sog an ihrer Unterlippe, was angesichts ihres steilen Zahns recht unvorteilhaft aussah. Eine alte Frau, die auf den Stufen des Frauenhauses saß und eine Pfeife rauchte, mischte sich ein.
    »Ein reifes Kiyu-Mädchen!«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus. Kiyu! Die alte Vettel hatte meine Schwester eine Sex-Sklavin genannt! Ich wartete darauf, dass Mutter es richtigstellte; meine Schwester war keine gemeine, niedere, versklavte Kreatur, sondern stattdessen eine freie Clansfrau, welche die ehrenvolle Pflicht auferlegt bekommen hatte, den Männern ihres neuen Clans Vergnügen zu bereiten. Doch Mutter lief einfach nur rot an und hob das Kinn. »Bitte, wo kann ich sie finden?«
    Die

Weitere Kostenlose Bücher