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Auf ein prima Klimakterium

Auf ein prima Klimakterium

Titel: Auf ein prima Klimakterium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne Saegebrecht
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Mangos von meinem Mixer pürieren lassen.
    Ca. 90 g braunen Zucker ließ ich in einem Topf karamellisieren, gab eine kräftige Prise Zimt dazu und löschte alles mit dem Saft einer halben Zitrone und 20 ml braunem Rum ab. Der Duft, der dabei in die Nase stieg, war zum Hineinlegen. Ich atmete ihn ganz tief ein und gab dann, unter vorsichtigem Umrühren, etwa 1 l Milch, die pürierten und geschnittenen Früchte dazu, ließ alles bei kleiner Flamme kurz köcheln und zog zuletzt etwa 60 g Crème fraîche darunter.
    Probiert und als gelungen empfunden! Da kam wieder meine Sehnsucht nach Surinam auf den Tageskalender und ich verschmolz kurzerhand die auftauchenden Surinam-Visionen mit der unbändigen Freude über meinen morgigen Besuch, das war ein Wohlgefühl, sage ich Ihnen! Kurz vor dem Servieren werde ich ein paar frische Blätter meiner Zitronenminze und ein Stück Walnuss in die Mitte platzieren, um den Geschmacksbogen noch fein abzurunden.
    Mein Duftreis »Paramaribo« wird morgen mit Kokosmilch, Korinthen, Orangenfilets und Bananenstückchen untermischt, in ein selbst gefaltetes Bananenblatt-Körbchen, mit Zahnstochern zusammengesteckt, gehievt und auf einem Tablett, mit frischen, mit Zitrone beträufelten Apfelschnitzen, angerichtet.
    Karibische Fischsuppe à la Maria Sybilla Merian
    Für diese werde ich ebenfalls heute schon den Sud ankochen, damit sich die verschiedenen Geschmacksausströmungen der Gewürze bis morgen vermählen können.
    400 g Seeteufel-Fischfilet und 500 g gemischte Meeresfrüchte habe ich über Nacht mit Limettensaft, 1 klein gehackten Schalotte und 1 Stückchen Chilischote, 1 geschälten Stück Ingwer und 1 kleinen Portion geschnittenem Koriander in ein geschlossenes Gefäß zum Marinieren eingelegt.
    Jetzt erhitze ich für den Sud feinstes Sonnenblumenöl und gebe 1 geschnittene Schalotte, 1 Chilischote und eine Knoblauchzehe zum Anschmoren dazu, bestäube alles mit ½ TL Kurkumapulver, ½ TL Korianderpulver, je 1 Prise Pfeffer und Salz, gieße mit 400 ml Fischfond, 400 ml Kokosmilch und ½ l Wasser auf und lasse alles langsam etwa 10 Minuten köcheln.
    250 g Okraschoten, 1 rote Paprika, 250 g Maiskörner werde ich morgen schneiden, kurz in Öl mit 1 kleinen Schalotte andünsten und zusammen mit 1 geschnittenen Mango zu meinem schmackhaften Sud geben, der über Nacht gezogen haben sollte.
    Zum Finale werde ich den marinierten Fisch und die Meeresfrüchte samt Marinade darunterheben und nochmals etwa 5 Minuten köcheln lassen. Mein Koriandergrün wird das Gericht aus fernem Lande krönen und auch Poseidon wird’s nicht mehr in seinem Fische-Haus halten.
    Herzlich willkommen! Denn unsere Portionen werden gut bemessen sein und unser Gastrecht ist heilig.

    Der aufsteigende Duft, der jetzt von dem Sud durch meine Küche zieht und von meinem Lieblingsgewürz Kurkuma domestiziert wird, macht mich glücklich, lässt meine Seele schweben und mich wieder einmal von Surinam träumen.
    Kurkuma, das leuchtende Sonnenpulver, wird auch in der ayurvedischen Medizin zum Reinigen der Chakren und Ankurbeln des persönlichen Wohlbefindens angewandt. Auch bei Arthritis, Thrombosen und Krebserkrankungen hat der Wirkstoff Curcumin wahre Wunder vollbracht. Schon beginne ich in Gedanken meine Reisevorbereitungen für die Winterzeit zu treffen, um auf dem Sehnsuchtspfad meiner Jugendtage und auf den Spuren meiner verehrten Biologin und Malerin Maria Sybilla Merian meine seit Langem geplante große Reise anzutreten.
    »Meine Mutter baut schon wieder Luftschlösser, und das auf ihre alten Tage, wo sie in den letzten Jahren nun endlich zur Ruhe gekommen wäre«, bemerkte meine Tochter, als sie vor Monaten von meinem unsterblichen Plan erfuhr, meinem Seelenland Surinam in nächsten Jahr einen Besuch abzustatten.
    »Wir alten Seelen müssen Luftschlösser bauen, damit ihr später darin wohnen könnt, aber alles hat seine Zeit«, beruhigte ich Daniela mit meiner Antwort nicht wirklich. Mein Ansinnen, mich doch zu begleiten, wie es Maria Sybillas Tochter Dorothea am Ende des 17. Jahrhundert mutig vollzogen hatte, stieß auf keine Gegenliebe.
    »Du hast die Hummeln im Hintern, Marihuanna, ich werde so lange hier die Stellung halten«, prostete mein surinamisches Mädchen mit der bronzefarbenen Haut ihres Vaters und der Sehnsucht nach dem großen, weiten Weltenmeer, dabei lachend zu mir herüber.
    Kommt die salomonische Zeit, kommt Rat und Tat, lächele ich verschmitzt in mich hinein und schalte die Hitzestufe meines Herds

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