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Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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behalten würde.
    „Und wenn er erst hier raus ist, wirst du dich von ihm fernhalten“, sagte er barsch.
    Das würde sie ganz sicher nicht tun!
    Joshua machte ganz eindeutig sie für den Streit zwischen den Verlobten verantwortlich. Alyssa dachte an ihr Gespräch mit der Moderatorin der Talkshow, die sie nach der Ausstrahlung der Sendung getroffen hatte. Sie hatte ihr kichernd erzählt, was für ein großartiger Liebhaber Roland war, und bedauert, dass er bereits vergeben war. Was für ihn allerdings kein echter Hinderungsgrund war, wie die Blondine mit einem vielsagenden Blick hinzugefügt hatte.
    Vielleicht war es bei dem Streit um diese Frau gegangen, doch Alyssa stand es nicht zu, Joshua einen solchen Skandal zu enthüllen. Auch wenn sie entsetzlich darunter litt, dass er sie für die heimliche Geliebte seines Bruders hielt: Außer ihr selbst kannten nur Kay und Phillip Saxon die Wahrheit, und so sollte es auch bleiben.
    „Denk von mir, was du willst – mich kümmert es nicht“, versetzte sie.
    Kühl und herablassend sah er sie an und fragte: „Kümmert dich überhaupt irgendetwas oder irgendwer – außer dir selbst?“, bevor er den Flur entlang zum Zimmer seines Bruders ging.
    Über Joshuas Vorwürfe konnte sie sich genauso gut in der Krankenhaus-Cafeteria ärgern, wo sie sich eine Tasse lauwarmen Kaffee kaufte. Doch schon bald verrauchte ihr Zorn, und die Sorge um Roland gewann wieder die Oberhand.
    Innerlich leer stand Joshua vor dem Eingang zur Cafeteria der Klinik. Seit fast vierundzwanzig Stunden hatte er nicht geschlafen, seine Augen brannten, und er sehnte sich nach einer heißen Dusche und frischer Kleidung.
    Aber zunächst musste er Ordnung in seine Gedanken bringen, um die Probleme, mit denen er sich konfrontiert sah, angehen zu können. Tief atmete er ein.
    Da wartete auch schon das erste dieser Probleme auf ihn: An einem kleinen Tischchen, den Blick sorgenvoll auf die Kaffeetasse gesenkt, saß Alice. Offenbar hatte sie sein Kommen bemerkt, denn sie blickte auf und zerknüllte unruhig die Papierserviette in ihrer Hand. Ihr Blick wirkte vorsichtig, als Alyssa ihn ansah.
    Was er ihr zu sagen hatte, würde nicht einfach werden. Aber aufschieben ließ es sich nicht. „Alice …“, begann er und verbesserte sich sofort: „Alyssa.“ Alice hatte er geküsst. Alyssa dagegen würde er niemals anrühren. „Meine Mutter schickt mich. Ich soll dir sagen …“ Er schluckte.
    Sofort sprang sie auf. „Ist Roland bei Bewusstsein? Kann ich zu ihm?“
    Joshua schüttelte den Kopf. Es war zum Verzweifeln.
    „Warum denn nicht? Nur für ein paar Minuten. Bitte!“
    Eindringlich sah sie ihn an. Auch wenn er Alyssa Blake nicht mochte, eines war klar: Sie liebte seinen Bruder so sehr, dass sie ihn sogar anflehte, nur um zu ihm zu dürfen. Verd… Es wurde noch schwieriger, als er gedacht hatte. Wie im Traum ging er auf sie zu. Verlegen räusperte er sich. „Alyssa …“
    Als sie ihn am Ärmel berührte, zuckte Joshua leicht zusammen, und sie zog schnell ihre Hand zurück.
    „Ich verspreche dir, dass ich keinen Ärger mache. Amy hat nichts zu befürchten. Ich möchte nur meinen … Roland sehen.“ Ohne es zu merken, hatte sie die zerknüllte Papierserviette völlig zerrissen.
    Joshua hielt ihre Hände fest und nahm ihr die Überreste der Serviette ab. Traurig sagte er: „Alyssa, so versteh doch: Roland ist tot.“
    Einen Augenblick schien es, als würde sie ohnmächtig werden, und vorsichtshalber stützte Joshua sie. In ihren großen dunklen Augen lag ein Ausdruck unendlichen Schmerzes.
    Im nächsten Moment machte sie sich von ihm los und legte wie schützend die Arme um den Oberkörper. Zweifellos war sie sehr erschüttert. Unvermittelt fragte Joshua sich, ob sein Bruder Alyssas Liebe überhaupt zu schätzen gewusst hatte. Wahrscheinlich nicht.
    Allerdings konnte er sich sein Mitgefühl im Augenblick nicht leisten, denn nun standen die Belange seiner Familie im Vordergrund. Und Alyssa würde gut allein zurechtkommen, das hoffte er jedenfalls. Außerdem stellte diese Frau für ihn eine ständige Versuchung dar. „Dann fährst du sicher bald, oder?“
    Ihre Augen glänzten, als sie widersprach. „Nein, erst nach der Beerdigung. Ich wäre dir dankbar, wenn du mich bis dahin allein lassen würdest.“
    Als er sah, dass sie mit den Tränen kämpfte, kehrte sein Mitgefühl für sie zurück, und sein Beschützerinstinkt erwachte. Wie gern hätte Joshua sie in die Arme genommen und getröstet.
    Alyssa blieb im

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