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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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hervorrufen. Clay werde in Kürze bei ihm vorbeischauen, um zu sehen, was da vor sich geht. Natürlich will der Alte wissen, warum er sich so für diese Gestalten interessiert. Clay verspricht ihm, später alles zu erklären.

    Da Kid wieder irgendwohin verschwunden ist, macht sich Clay einige Tage später auf, den alten Schürfer zu besuchen. Sein Claim liegt am Bonanza Creek. Dort in der Nähe sind die ersten großen Goldfunde entdeckt worden. Seitdem ist das Gelände an dem Bach bevölkert von Tausenden von Goldsuchern. Alles wird durchwühlt und durchgeackert. Diese einst so einsame und menschenleere Wildnis ist jetzt zum Schauplatz des größten Goldrausches geworden, den die Welt je gesehen hat. Und inmitten der schwitzenden, fluchenden und schuftenden Männer fließt der einst klare und saubere Bach wie eine dunkelbraune Kloake dahin.
    Clay steigt die letzten Meter zum Claim des Alten hoch. Oben am Hang steht seine einfache Bretterhütte. Davor allerlei Geräte und Ausrüstung. Neben der Hütte ein scheinbar vor Kurzem errichteter Anbau, wie an dem frischen Holz zu erkennen ist. Der dient dem Alten wahrscheinlich als Werkstatt. Unten am Bach entdeckt er den Besitzer des Goldclaims. Er hat einen Schacht in die Erde gebuddelt, aus der mit einer hölzernen Winde und einem großen Eimer der goldhaltige Boden herausgeholt wird. Anschließend wird das Ganze unten am Bach durchgewaschen. Was dann in der Goldpfanne liegen bleibt, ist der Traum eines jeden Mannes hier. Ab und an werden sogar Gold Nuggets gefördert. Doch das ist selten geworden. Die ersten und größten Funde haben seinerzeit George Washington Carmack, Skookum Jim und Dawson Charlie gemacht. Sie waren die Ersten, die am – damals noch „Rabbit Creek“ genannten Bach – ihr Glück fanden. Doch das ist lange vorbei.
    Clay und der Alte, der sich als Jacob Miller vorstellt, begrüßen sich herzlich. Jacob ist froh, einen Gast zu haben. Die Einsamkeit hier oben macht ihm zu schaffen. Und so oft kommt er nicht in die Stadt. Er ist nicht mehr der Jüngste und auch die Goldwäscherei im kalten Wasser setzt seinen Knochen zu. Er erklärt Clay seine Arbeit und erzählt ihm einiges über das Goldwaschen, als sie bei einem Kaffee in der Hütte sitzen. Er meint, er rieche es förmlich, dass da unten im Schacht eine Goldader liege. Er müsse nur noch tiefer graben. Das Grundgestein deute jedenfalls darauf hin. Nach einer Weile zeigt er in Richtung Süden, wo der Claim seiner Nachbarn liegt. „Bin noch nicht dazu gekommen, die Kerle mal zu besuchen“, grinst er. „Doch ich wette einen Nugget darauf, dass die nicht ganz astrein sind. Gestern habe ich beobachtet, wie einer von denen sich misstrauisch umblickte und dann etwas in der Tasche verschwinden ließ. Es sah aus wie ein Beutel. Weiß der Teufel, was die da treiben. Und richtig nach Gold buddeln sieht man sie auch nicht. Es sind vier Männer. Drei sind heute Morgen verschwunden.“ Er beschreibt das Aussehen der Männer genau.
    Bei der Beschreibung des letzten Mannes horcht Clay auf. Das sieht doch ganz nach Jack aus. Die Beobachtung des Alten passt genau auf ihn. Clays Herz rast. Hat er seinen Stiefbruder endlich gefunden? Jetzt will er sich selbst überzeugen und sehen, was diese Kerle da oben treiben. Obwohl Jacob ihm davon abrät, kann er nicht anders. Er geht das Stück hinauf zu dem gesagten Claim. Er will es jetzt genau wissen. Seine Winchester lässt er bei Jacob. Es soll im Moment kein falscher Eindruck entstehen. Langsam näher er sich dem Grundstück. Auch hier eine Holzhütte und allerlei Gerätschaften davor. Dort scheint niemand anwesend zu sein. So blickt sich Clay um. Vielleicht entdeckt er etwas, das ihm Gewissheit gibt, dass auch Jack hier ist. Langsam geht er runter zum Bach, als er von hinten angesprochen wird. „Das ist nahe genug Mister. Was suchen sie hier?“ Als Clay sich umdreht und ein wenig die Hände hebt, steht ein Mann vor ihm, das Gewehr in Hüfthöhe auf ihn gerichtet. Ein hagerer Typ mit schmutzigen langen Haaren und einem schwarzen Oberlippenbart. Seine dicht beieinanderstehenden Augen blicken Clay drohend und irgendwie hinterhältig an.
    „ Ohh, Entschuldigung. Ich hatte niemanden gesehen. Ich will mich nur mal umsehen. Habe weiter unten meinen Claim“, gibt er mit unschuldiger Miene zu verstehen und deutet mit dem Daumen hinter sich. „Ich hab dich hier noch nie gesehen. Hier wird nicht herumgeschnüffelt. Das sollte dir eigentlich bekannt sein.“ „Jaaa ...ich

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