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Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
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und will sich umdrehen. Doch da hat Clay schon mit seinem Gewehrkolben ausgeholt. Ein wuchtiger Schlag trifft sein Gegenüber am Kopf. Ein dumpfes Geräusch und der Kerl sackt wie von einem Hammer getroffen zu Boden. Seine schmutzigen langen Haare färben sich rot. Seufzend stützt sich der Ladenbesitzer auf die Theke. Jacob steht schwer atmend und wie ein begossener Pudel da und stöhnt. „Diese verdammte Ratte!“ Clay fragt ihn, was der Kerl denn von ihm wollte. Jacob erzählt ihm, dass die ganze Bande schon lange hinter ihm her sei. Sie glaubten wohl, er hätte jede Menge Gold gefunden. Na ja, ein paar Mal hätten sie ihn beobachtet, wie er Leinensäckchen einpackte und in die Stadt brachte. In ihrer Geldgier nahmen sie an, er hätte Unmengen davon. Die wollten sie sich natürlich unter den Nagel reißen. Schon oft wurde er bedroht. Doch in aller Öffentlichkeit konnten sie nichts machen. Denn die Mounties passten sehr genau auf. Kopfschüttelnd grinst Clay. „Na, der wird erst mal eine Weile träumen.“ Und deutet auf den am Boden Liegenden. „Am besten, wir holen die Polizei. Die können sich um den kümmern.“ „Ach, lass mal mein Junge“, erwidert Jacob ärgerlich. „Ist ja nichts weiter passiert. Der hat jedenfalls sein Fett weg.“ Clay nimmt sich vor, in Zukunft ein Auge auf den Alten haben. Immer mehr brennt der Hass in ihm. Er kann es nicht unterdrücken. Er will jetzt unbedingt diese Dreckskerle fassen. Und seinen Stiefbruder dazu.

    Nachdem er Jacob in dessen Hütte gebracht hat, ist er auf dem Rückweg in die Stadt. Ganz überraschend springt ihm urplötzlich der Kerl vor die Nase. Clay hat ihn nicht kommen sehen. Er ist auf einem dieser schmalen Pfade unterwegs, die zur Stadt führen und die eine Abkürzung des üblichen Weges bedeuten. Clay war so in Gedanken versunken, dass er den Angreifer zu spät bemerkt. Er musste ihm aufgelauert haben. Drohend steht der jetzt mit dem Gewehr im Anschlag vor Clay. Es ist der Kerl, den er vor Kurzem erst im Laden zu Boden schickte. Clay ärgert sich wegen seiner Unvorsichtigkeit. Sein Gegenüber hat immer noch blutiges Haar. Obwohl er einen Hut aufhat, kann man es erkennen. Clay hat sein Gewehr in beiden Händen, den Lauf zu Boden gerichtet. Kann aber nicht reagieren. Der Kerl steht nur etwa fünf Meter vor ihm. Selbst der schlechteste Schütze würde auf die Entfernung nicht daneben schießen. Lauernd steht er vor Clay. Seine Augen sind nur schmale Schlitze. „Jetzt mach ich dich fertig“, quetscht er mit hasserfüllter Stimme hervor. „Ich schieße dir deinen dämlichen Schädel weg, du Bastard.“
    Clay blickt ihn kalt und ausdruckslos an. Jederzeit bereit, zu reagieren. Er merkt instinktiv, dass der Kerl jetzt abdrückt, und wirft sich geistesgegenwärtig zur Seite. Der Schuss kracht. Eine Kugel ratscht Clay den linken Oberarm auf. Im Fallen reißt er seine Winchester hoch und sein Zeigefinger krümmt sich. Seine Kugel trifft den anderen in den Bauch. Im gleichen Augenblick zerreißt noch ein anderer Schuss die Stille. Clay sieht, wie der Kerl sich an den Hals fasst. Blut quillt zwischen seinen Fingern hervor. Er röchelt und hustet. Auch sein Hemd am Bauch färbt sich rot. Dann sinkt er auf die Knie und fällt wie in Zeitlupe vornüber. Seine Beine zucken in wilden Verrenkungen. Noch ein letztes Zucken, dann liegt er still.
    Überrascht dreht Clay sich um. Aus dem Gebüsch kommt Kid hervor. In seinen Händen das Gewehr, aus dessen Lauf sich eine kleine Rauchfahne kräuselt. „Na, da kam ich ja gerade richtig“, meint er ausdruckslos. Dann dreht er den Toten mit dem Fuß auf den Rücken und betrachtet ihn lange. „Yeeaah ... Das ist einer der Kerle, die wir suchen“, murmelt er. „Jetzt sind sie nur noch zu dritt. Ich glaube, wir machen sie am besten gleich fertig, wenn wir schon mal dabei sind. Dann spare ich mir die Mühe, sie nach drüben zu bringen.“ Mit „drüben“ meint er die Staaten. Clay ist verwundert über die plötzliche Härte von Kid und blickt ihn schief von der Seite an. Der merkt Clays Verwunderung und verzieht angewidert das Gesicht. „Diese Bastarde haben damals meinen Cousin ermordet“, murmelt er wie zu sich selbst und deutet mit dem Kopf auf den Toten. „Da habe ich mir geschworen, diese Sorte zu fassen und zu erledigen. Ob mit oder ohne Stern.“ Clay lächelt dünn. „Na, für so eine Aktion wie eben brauchst du auch nicht unbedingt einen Stern.“ „Pack mal mit an“, sagt Kid. „Wir werfen den Kerl ins

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