Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Auf ewig und einen Tag - Roman

Titel: Auf ewig und einen Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Joy Arnold Angelika Felenda
Vom Netzwerk:
Das dient doch bloß dazu, dich flachzulegen, die einfachste Art und Weise,
die Schlampe dazu zu kriegen, mit ihnen zu vögeln.« Wir saßen einen Moment da, die Blicke ineinander verschlungen, wie damals als kleine Mädchen. Wer schaut zuerst weg?
    »Das Geld?«, sagte sie heiser. »Das Geld der Caines? Ja, ich hab’s aus der Werkstatt genommen, jeden Monat ein bisschen, weil wir es brauchten, und ich wollte es zurückzahlen, sobald ich’s konnte. Aber dann hat Justin gesehen, wie ich’s genommen habe. Damals, als ich noch mit Brad zusammen war, ist er zu mir gekommen. Mit diesem typischen kleinen Lächeln ist er rübergekommen und hat gesagt, dass er mich liebt, und dann hat er mich geküsst. Auf den Mund. Und ich hatte das Geld in der Hand und seine Lippen auf meinem Mund, also was sollte ich machen?«
    Ich starrte sie an, und sie hob das Kinn. »Also hab ich seinen Kuss erwidert.« Ihre Worte klangen roh und hohl. Ich konnte den Schmerz auf ihrem Gesicht erkennen und schlimmer noch, eine Art Mitgefühl. Sie sagte die Wahrheit.
    »Dann hat er angefangen, mir weiterhin Geld zu geben, Hunderte von Dollars. Vielleicht bloß, um uns auszuhelfen, vielleicht, damit ich den Mund hielt, ich weiß nicht, aber ich glaube, dass es immer um mich ging. Ich glaube, er wollte dich, weil er dich küssen und sich dabei vorstellen konnte, er würde mich küssen.«
    »Du Miststück!« Ich holte mit dem Arm aus, aber Eve erwischte mein Handgelenk und kniff die Augen zusammen.
    »Du weißt, wie er fühlt, nicht wahr? Tief in deinem Innern hast du es immer gewusst. Was wohl der Grund dafür ist, warum du mich vergiften willst. Ich wäre keine so große Konkurrenz mehr, wenn ich tot wäre.«
    Ich erstarrte, Angst stieß mir in den Magen wie eine Faust. »Was?«

    Sie ließ mein Handgelenk fallen und grinste höhnisch. »Ach komm, Kerry, ich bin ja nicht blöd. Ich sehe doch, wie du mich jedes Mal anstarrst, wenn ich die Schublade aufmache. Dein Gesicht wird kreidebleich, du hältst den Atem an und holst erst wieder Luft, wenn ich sie zumache. Was hast du getan? Den Wodka vergiftet? Alkohol ist tödlich, heißt es nicht immer so?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf, öffnete den Mund, brachte aber nichts heraus. Ich suchte nach einem Wort, wollte leugnen, fand aber die Silben nicht, um es zu bilden.
    »Ich wusste, dass etwas im Gang war, und jetzt sieh dir den Behälter in deinem Schuhkarton an. Es ist ja nicht schwer, zwei und zwei zusammenzuzählen, Ker. Also tu nicht so, als wüsstest du nicht, dass Justin in mich verliebt ist.«
    Ich spürte, wie mir jede einzelne Rippe schmerzhaft gegen die Lungen drückte. »Du bist verrückt.«
    »Wirklich?« Eve griff unter mein Bett und zog den schwarz verfärbten Behälter heraus. Sie ließ den Deckel aufspringen, roch daran und verzog das Gesicht. »Würdest du mich das tatsächlich trinken lassen? Im Ernst? Was würdest du tun, wenn ich ansetzte? Einfach zusehen?«
    Eine seltsame Röte schwirrte vor meinen Augen.
    »Das würdest du nicht, da bin ich mir ziemlich sicher. Dafür bist du nicht stark genug. Es hat dir einfach gutgetan, dir vorzumachen, du hättest den Mumm dafür.«
    Ich starrte sie an, dann schlug ich mit der Faust gegen die Wand. »Du spinnst ja! Wenn ich Justin wollte, müsste ich es ihm bloß sagen. Alles, was ich tun müsste, wäre, ihm das zu sagen und ihm zu vergeben.«
    »Glaubst du das wirklich? Warum hat er dann mit mir geschlafen?«

    »Das war Sex, Eve, nicht Liebe. Den Unterschied hast du ja nie begriffen.«
    Eve nickte langsam. »Nun, vielleicht gebe ich dir die Gelegenheit, das ein für alle Mal zu beweisen.« Sie schubste den Tupperware-Behälter über den Boden, sodass er gegen meine Absätze stieß. »Lass uns was ausprobieren.«
    Ich kickte den Behälter weg.
    »Ach komm, Ker, möchtest du’s nicht wissen? Sehen wir einfach mal, für wen er sich entscheidet, wenn die Voraussetzungen gleich sind? Wir stellen ihn vor die Wahl und warten ab, was passiert.« Sie beobachtete mich genau. »Ein kleines Spiel. Wir schreiben Briefe. Du kannst ihm schreiben, wie sehr du ihn liebst, dass du ihm vergibst und ihn zurückhaben willst, was auch immer. Und ich schreib ihm, was ich fühle. Diejenige, die er wählt, hat gewonnen.«
    Ich grub die Fingernägel in meine Schenkel. »Hat was gewonnen?«
    »Justin, natürlich. Das ist doch fair? Wenn er dich wählt, geh ich fort. Ich lass das Baby wegmachen und geh fort. Und wenn er mich wählt …« Sie strich mit einem Fetzen

Weitere Kostenlose Bücher