Auf ewig und einen Tag - Roman
erhält?
Normalerweise brauche ich fast ein Jahr, um einen Roman fertigzustellen. Der erste Entwurf ist so etwas wie eine Schwangerschaft, ich arbeite etwa neun Monate daran. Tatsächlich ist der »erste Entwurf« alles andere als ein »erster« Entwurf, denn die erste Manuskriptversion durchläuft viele Veränderungen, während ich daran schreibe. Wenn ich den vorerst letzten Buchstaben tippe, habe ich diese Textversion an die hundert Mal gelesen und überarbeitet.
Danach lege ich das Manuskript zunächst zur Seite und arbeite an etwas ganz anderem, um wieder einen frischen Blick auf meine Geschichte zu bekommen. Nur dann kann ich die Geschichte noch einmal analytischer angehen und sehen,
ob die Elemente der Geschichte wirklich so funktionieren, wie ich es mir vorgestellt hatte. Auf diese Weise gelingt es mir auch, die Schlüsselstellen der Story zu erkennen und sie gegebenenfalls noch klarer herauszuarbeiten.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Autorin aus? Schreiben Sie Vollzeit oder haben Sie noch einen Brotberuf?
Ich hatte das große Glück, nach Abschluss meines Vertrages mit Bantam meinen bisherigen Brotberuf aufgeben zu können. Zuvor kämpfte ich ständig damit, Vollzeit zu arbeiten und gleichzeitig irgendwie auch das Schreiben unterzubringen: früh am Morgen, während der Mittagspausen und an den Wochenenden. Jetzt kann ich den ganzen Tag schreiben, wenn mir danach ist.
Normalerweise stehe ich relativ früh auf, lese ein wenig zur Inspiration, während ich mein Gehirn unter Koffein setze, und beginne mit dem Schreiben. Je nachdem, wie gut es mit der Geschichte läuft, arbeite ich mal nur vier Stunden, bevor ich aufgebe, oder ich arbeite zwölf Stunden oder mehr am Stück.
Ich schreibe mit der Hand auf Papier, nicht mit dem Computer. Die Worte scheinen dann irgendwie organischer aufs Papier zu fließen. (Abgesehen davon gibt es nichts Einschüchternderes als einen blinkenden Cursor.) Ich beende den Tag, indem ich abtippe, was ich geschrieben habe und die fertigen Seiten ausdrucke. Am nächsten Morgen lese und überarbeite ich alles noch einmal.
Was ist schwerer zu schreiben: der erste oder der letzte Satz eines Buches?
Meiner Meinung nach ist der letzte Satz fast immer schwerer. Die einzige Aufgabe eines ersten Satzes ist es, die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen und ihn dazu zu bringen, weiter zu lesen.
Der letzte Satz dagegen (beziehungsweise die letzten Absätze) sollte idealerweise die Themen des gesamten Romans zusammenfassen und dem Leser Denkanstöße geben, wie sich diese Themen in seinem Leben wiederfinden. Für mich ist das eine weit schwierigere Aufgabe und kostet deutlich mehr Überlegung.
Die Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel Pieces of My Sister’s Life bei Bantam Dell, a division of Random House Inc., New York
Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-100 Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier Holmen Book Cream liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden.
Deutsche Erstausgabe 08/2009
Copyright © 2007 by Elizabeth Joy Arnold
This translation is published by arrangement with The Bantam Dell Publishing Group, a division of Random House, Inc. Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009 by Diana Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH Redaktion | Angelika Lieke Herstellung | Helga Schörnig Umschlagmotiv | Getty Images/esthAlto/Matthieu Spohn Umschlaggestaltung | Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, München - Zürich, Teresa Mutzenbach Satz | Leingärtner, Nabburg Druck und Bindung | GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany 2009 978-3-453 -35260 -5
eISBN : 978-3-641-03153-4
www.diana-verlag.de
www.randomhouse.de
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