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Auf ewig und einen Tag - Roman

Titel: Auf ewig und einen Tag - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Joy Arnold Angelika Felenda
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Erdnussbutter heraus, holte einen Löffel aus der Schublade und wandte sich dann an mich. »Bei dem ganzen Alkohol kann ich mich kaum erinnern, worüber wir gesprochen
haben. Ich erinnere mich, dass ich nach oben ging, um dir mein Fußkettchen zu zeigen, aber danach ist alles wie ausradiert.«
    Und ehe ich mich’s versah, versuchte ich mir einzureden, dass das tatsächlich wahr sein könnte. Sie hatte zu viel getrunken, das große Wort geführt und nach Justin gegrapscht, damit sie nichts mehr über Mr. Maclean sagen musste. Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann mich jetzt nicht damit beschäftigen.«
    »Womit beschäftigen?« Ihre Stimme klang übertrieben aufgekratzt.
    »Mit dir, Eve.« Ich ging in Richtung Tür. »Ich verschwinde.«
    »Kerry …«
    Aber ich ließ sie nicht aussprechen und war schon zur Tür hinaus, bevor sie mich zurückhalten konnte.
    Halb hinter der Veranda verborgen, stand ich draußen auf unserem Gehweg und sah durchs Küchenfenster hinein. Justin redete, blickte zuerst auf sein Sandwich und dann zur Decke. Ich beugte mich näher und lauschte. »Ich weiß das«, sagte Justin, und dann etwas, das wie willst du sie etwa umbringen? klang , worauf Eve den Kopf schüttelte und etwas erwiderte, was ich nicht verstehen konnte. Justin umarmte Eve kurz, nahm die Sandwiches und hob die Hand zum Abschied. Ich lief über den Rasen zu den Caines hinüber und knallte die Tür hinter mir zu. Einen Moment lang blieb ich in dem dunklen Gang stehen, beobachtete durchs Fenster, wie Justin auf der Straße nach mir Ausschau hielt und dann zu seinem Haus zurückging.
    Er öffnete die Tür. »Da bist du ja«, sagte er.
    Ich zuckte die Achseln, ohne ihm das Gesicht zuzuwenden.
    »Ihr beide kriegt das schon wieder hin, ihr müsst euch bloß mal richtig aussprechen.«

    Er streckte mir ein Sandwich hin, aber ich schüttelte den Kopf. »Hat sie dir angeboten, dir einen runterzuholen?«
    »Kerry …«
    »Du weißt, dass alles gelogen ist, was sie dir gesagt hat. Sie wusste letzte Nacht genau, was sie tat.«
    »Sie hat mir nichts gesagt, und ich hab sie nichts gefragt. Aber wenn sie sich in Schwierigkeiten bringt, bist du es ihr schuldig, ihr zu helfen.«
    »Ich bin es ihr schuldig? Sie hatte die Hand in deinem Schoß.«
    Justin wurde rot. »Sie war betrunken.«
    »Von wegen.«
    Er zog mich an sich und legte das Kinn auf meinen Kopf, aber ich schüttelte ihn ab und konzentrierte mich auf die Schatten der Äste, die auf den Boden fielen.
    »Mein Gott«, sagte er plötzlich. Ich sah ihn an, aber er starrte mit bleichem Gesicht aus dem Fenster. Als ich mich umdrehte, blieb mir die Luft weg.
    Es war Ryan Maclean. Geduckt und dicht an den Büschen entlang schlich er die Einfahrt hinauf, als wiche er einem Kugelhagel aus, und warf immer wieder einen Blick auf die Straße zurück.
    »Verdammter Mist«, sagte Justin.
    Ich hielt den Atem an. Mr. Maclean trommelte mit der Faust an die Tür, drehte sich um und beobachtete wieder die Straße. Er drückte auf die Klingel und zog die Lippen zwischen die Zähne, was schrecklich kindisch aussah, wie der Ausdruck eines kleinen Mädchens. Eve hatte den Kongressabgeordneten Maclean zu einem Mädchen gemacht.
    »Warum?«, flüsterte ich.
    Wir beobachteten, wie die Tür aufging, Eve dort stand und
mit ihm redete. Sie neigte den Kopf zur Seite und lächelte, und er strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
    »Warum?«, fragte ich noch einmal. »Er ist verheiratet, Justin, schon seit Langem. Was hat sie mit ihm gemacht?«
    »Dieser Mistkerl! Sie ist erst sechzehn Jahre alt!«
    Eve stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Ryan Maclean schnell einen Kuss auf die Lippen. Sie sagte etwas, dann ging die Tür zu, und Mr. Maclean stand bewegungslos auf der Veranda und sah mit hängenden Schultern auf die geschlossene Tür. Kurz darauf drehte er sich um und ging die Einfahrt hinunter.
    Ich beobachtete Justins Gesicht und versuchte seinen Ausdruck zu deuten. »Wer nutzt hier wen aus?«, fragte ich. »Sie muss sich wahnsinnig mächtig vorkommen, oder? In eine zehnjährige Ehe einzubrechen.«
    »Was hast du denn?«
    In mir rumorte etwas, so laut, dass er es sicher hören konnte. »Willst du sie auch, Justin? Verteidigst du sie deswegen?«
    Er packte mich an der Schulter, und unsere Blicke trafen sich. Dann zog er mich an sich und drückte mich an seine Brust. »Was tun wir uns eigentlich an?«, fragte er heiser. »Ich schwöre bei Gott, Kerry, ich werde nicht zulassen, dass sie uns das noch einmal

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