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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Patricia Cross im Keller von Henry Waters' Haus gefunden worden.
4
    Sobald Rick und Kathy außer Sicht waren, ging Betsy zurück in die Küche und machte sich etwas zu essen. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, eine Freundin anzurufen und mit ihr zum Essen zu gehen, doch die Vorstellung, einen ruhigen Abend zu Hause zu verleben, war zu faszinierend gewesen.
    Nach dem Essen ging Betsy ins Wohnzimmer und schaute ins Fernsehprogramm. Nichts erweckte ihr Interesse, und so setzte sie sich in einen gemütlichen Sessel und las in einem Roman von John Updike. Sie war gerade dabei, sich in die Handlung des Buches zu verlieren, als das Telefon klingelte. Betsy seufzte und ging in die Küche, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Mrs. Tanenbaum?«
    »Ja.«
    »Hier spricht Alan Page.« Er klang wütend. »Ich bin im Haus von Martin Darius. Wir haben ihn gerade wieder verhaftet.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Er hat seine Frau umgebracht.«
    »Mein Gott. Was ist passiert?«
    »Ihr Klient hat Lisa Darius im Keller den Bauch aufgeschlitzt.«
    »Nein.«
    »Sie haben ihr wirklich einen Gefallen getan, als Sie Norwood dazu brachten, Darius gegen Kaution freizulassen«, bemerkte Page bitter. »Ihr Klient will mit Ihnen sprechen.«
    »Glauben Sie mir jetzt, Mrs. Tanenbaum?« fragte Darius. »Merken Sie, was hier vorgeht?«
    »Sagen Sie nichts! Die Polizei hört zu, Martin. Ich treffe Sie morgen früh.«
    »Dann bleiben Sie also mein Anwalt?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Sie müssen! Fragen Sie sich doch mal, wie die Polizei das mit Lisa herausgefunden hat, dann wissen Sie, dass ich unschuldig bin.«
    War Darius wirklich unschuldig? Es ergab keinen Sinn, dass er seine Frau umbrachte und die Leiche dann in seinen Keller legte. Betsy dachte an das, was sie von Hunters Point wusste. Sie stellte sich Henry Waters vor, wie er die Tür aufmachte, Nancy Gordon, wie sie die Treppe in Waters' Keller hinunterstieg, der entsetzte Ausdruck auf Waters' Gesicht, als er Patricia Cross aufgeschlitzt in ihrem eigenen Blut sah. Es war wieder wie bei Patricia Cross. Darius hatte ihr gesagt, sie solle nachfragen, wie die Polizei die Information über Lisas Leiche im Keller erhalten hatte. Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wie es damals bei Patricia Cross gewesen war.
    »Geben Sie mir noch mal Page«, wies sie Darius an.
    »Ich möchte nicht, dass irgendjemand mit Darius spricht«, erklärte sie dem Staatsanwalt.
    »Daran wurde ich nicht im entferntesten denken«, gab Page grob zurück.
    »Sie verschwenden Ihren Ärger an mir, Alan. Ich kannte Lisa Darius besser als Sie. Es tut weh, glauben Sie mir!«
    Page war einen Moment still; als er wieder zu sprechen ansetzte, klang er kleinlaut.
    »Sie haben recht. Es hat keinen Zweck, Ihnen den Kopf abzureißen. Ich ärgere mich genauso über mich, dass ich die Kautionsanhörung versaut habe, wie über Sie, dass Sie so gut waren. Aber diesmal bleibt er drin. Norwood wird nicht noch mal einen Fehler begehen.«
    »Alan, wie haben Sie davon erfahren, dass Lisas Leiche dort im Keller liegt?«
    Betsy hielt die Luft an, während Page überlegte, ob er antworten sollte.
    »Nun, Sie werden es ja sowieso erfahren. Wir bekamen einen Tipp.«
    »Von wem?«
    »Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen.«
    Einen Tipp, genauso wie der anonyme Anrufer die Polizei in Hunters Point auf die Spur von Waters gebracht hatte. Betsy legte auf. Ihre Zweifel an Darius' Schuld wuchsen. Martin Darius hatte die Frauen in Hunter Point ermordet, aber hatte er auch die Frauen in Portland umgebracht?

Kapitel Vierundzwanzig
1
    Die Tür zum Verhörzimmer des Gefängnisses ging auf, und Darius trat ein. Er war mit dem Hemd und der Anzughose bekleidet, die er bei seiner Verhaftung getragen hatte. Seine Augen waren blutunterlaufen. Er schien weniger selbstsicher zu sein als bei ihren vorherigen Treffen.
    »Ich wusste, dass Sie kommen, Mrs. Tanenbaum«, sagte Darius. Er versuchte, ganz ruhig zu erscheinen, klang aber etwas verzweifelt.
    »Ich wollte nicht, aber man hat mich gebeten, Sie noch so lange zu vertreten, bis sie einen anderen Anwalt haben.«
    »Sie können mich doch nicht sitzenlassen.«
    »Ich habe meine Ansicht nicht geändert, Martin. Ich stehe noch zu dem, was ich gesagt habe.«
    »Selbst, da Sie wissen, dass ich unschuldig bin?«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Und selbst wenn Sie unschuldig sind, ändert das nichts an dem, was Sie in Hunters Point getan haben.«
    Darius beugte sich etwas vor und schaute Betsy tief in die

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