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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Ewig Unvergessen
Kapitel Dreiundzwanzig
1
    Betsy hörte, wie ein Wagen vorfuhr, und schaute aus dem Küchenfenster.
    »Das ist Papi!« rief Kathy begeistert. Sie hatte schon den ganzen Nachmittag im Wohnzimmer gewartet und wollte nicht einmal fernsehen, seit ihr Betsy gesagt hatte, dass sie das Wochenende bei Rick verbringen durfte.
    »Hol deine Sachen!« sagte Betsy zu Kathy, als sie die Tür öffnete.
    »Alle schon da, Mama«, antwortete Kathy und deutete auf ihren Rucksack, die Tasche mit den Büchern, die kleine Handtasche und auf Oliver, den Stoffskunk.
    Die Tür ging auf, und Kathy sprang Rick in die Arme.
    »Wie geht's, mein Tiger?« erkundigte sich Rick lachend.
    »Das habe ich alles selbst gepackt«, sagte Kathy und deutete auf ihre Sachen.
    »Hast du auch an die Zahnbürste gedacht?« fragte Betsy plötzlich.
    »Hm, nö«, antwortete Kathy.
    »Das dachte ich mir. Lauf und hol sie sofort her, kleine Lady!«
    Rick setzte Kathy ab, die sofort den Hur zum Badezimmer entlanglief.
    »Sie ist ganz aufgeregt«, erzählte Betsy Rick. Irgendwie schien er sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.
    »Ich habe mir überlegt, mit ihr in die Spaghetti Factory zu gehen.«
    »Das wird ihr gefallen.«
    Einen Moment standen sie sich stumm gegenüber.
    »Du siehst gut aus, Bets.«
    »Du solltest mich einmal sehen, wenn ich nicht den ganzen Tag bei einer Gerichtsverhandlung mit Richter Spencer war«, gab Betsy selbstbewusst zur Antwort, damit das Kompliment zur Seite wischend. Puck wollte noch etwas sagen, aber da kam Kathy schon mit ihrer Zahnbürste zurück, und so ging die Gelegenheit vorbei.
    »Bis Montag«, verabschiedete Betsy ihre Tochter und gab ihr einen dicken Kuss. Rick nahm Kathys Sachen, nur den Stoffskunk trug sie selbst Betsy beobachtete von der Tür, wie sie wegfuhren.
2
    Alan Page sah von seinem Schreibtisch auf. Randy Highsmith und Ross Barrow standen in der Tür. Er warf einen Blick auf seine Uhr, es war knapp halb sieben.
    »Ich habe gerade mit Richter Ryder telefoniert. Sie ist immer noch nicht zurück«, berichtete Barrow.
    Page legte den Stift aus der Hand.
    »Was sollen wir tun? Es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt, der auf Darius hindeutet«, entgegnete Page. Er war bleich, und seine Stimme klang erschöpft und niedergeschlagen.
    »Wir haben ein Motiv, AI«, gab Barrow zu bedenken. »Lisa Darius ist die einzige Person, über die eine Verbindung zwischen Martin und Sam Oberhurst herzustellen ist. Während er im Gefängnis war, kam er nicht an sie heran. Ich behaupte, wir haben zumindest einen begründeten Verdacht. Kaum ist er draußen, verschwindet sie.«
    »Und da gab es den Telefonanruf«, fügte Highsmith hinzu.
    »Ryder ist nicht sicher, dass seine Tochter bedroht wurde. Der Anruf kann sogar als Warnung an Lisa vor jemand anderem angesehen werden.« Page schüttelte den Kopf. »Ich begehe nicht zweimal den gleichen Fehler. Bevor wir nicht klare Beweise haben, werde ich keinen Durchsuchungsbefehl beantragen.«
    »Jetzt werde nicht übervorsichtig, AI!« warnte ihn Highsmith. »Jemand schwebt in Lebensgefahr.«
    »Das weiß ich«, gab Page wütend zurück. »Aber wo sollen wir suchen? In seinem Haus? Er wird bestimmt nicht so dumm sein, sie dort zu haben. In Häusern, die er besitzt? In welchem? Ich bin genauso frustriert wie ihr, aber wir müssen uns in Geduld fassen.«
    Highsmith wollte gerade etwas sagen, als die Sprechanlage sich meldete.
    »Ich weiß, dass sie nicht gestört werden wollten«, entschuldigte sich seine Sekretärin, »aber Nancy Gordon ist am Telefon.«
    Page lief es kalt den Rücken hinunter. Highsmith und Barrow richteten sich auf. Page stellte den Apparat auf mithören.
    »Detective Gordon?«
    »Es tut mir leid, dass ich mich abgesetzt habe, Mr. Page«, sagte eine Frauenstimme. Page versuchte sich zu erinnern, wie Nancy Gordons Stimme geklungen hatte. Er erinnerte sich an einen kehligen Klang, doch die Verbindung war schlecht, und die Stimme der Frau klang aufgeregt.
    »Wo sind Sie?«
    »Das kann ich Ihnen jetzt noch nicht sagen«, meinte Nancy. Page hatte den Eindruck, dass ihre Stimme irgendwie schleppend und unsicher klang.
    »Haben Sie die Nachrichten verfolgt? Wissen Sie, dass Darius draußen ist, weil wir bei der Kautionsanhörung Ihre Zeugenaussage nicht hatten?«
    »Das ging nicht anders. Über kurz oder lang werden Sie alles verstehen.«
    »Ich will es aber jetzt verstehen, Detective. Wir haben hier ein Problem. Darius' Frau ist verschwunden.«
    »Ich weiß.

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