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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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keine Ahnung, dass er beobachtet wird.«
    »So läuft das nicht, Peter. Sie können nicht mit ein paar halb-ausgegorenen Vorstellungen herumlaufen, die Sie sich bei Magnum abgeguckt haben. Die Sonderkommission arbeitet als Team. Sie müssen Ihre Pläne mit den anderen Teammitgliedern abstimmen, bevor Sie etwas unternehmen.
    Was noch schlimmer ist, Sie kennen noch nicht einmal die grundlegenden Richtlinien für eine Observation. Überlegen Sie einmal, wie einfach Sie von den Nachbarn entdeckt wurden. Wenn Waters Sie gesehen und Verdacht geschöpft hätte, dann wäre er untergetaucht, und wir hätten seine Spur endgültig verloren. Und wenn er wirklich der Mörder ist, dann haben Sie sich in Gefahr begeben. Wer immer Ihre Frau und Ihre Tochter umgebracht hat, hat kein Gewissen und auch keine Skrupel, wieder zu morden. Denken Sie daran!«
    »Vermutlich habe ich eine Dummheit begangen.«
    »Da gibt es nichts zu vermuten .«
    »Sie haben recht. Entschuldigung. Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich die Sache vermasseln könnte, oder an die Gefahr. Alles, woran ich denken konnte, war...«
    Lake verstummte und starrte auf die Tischplatte.
    »Ich weiß, dass Sie ihn zur Strecke bringen wollen. Das wollen wir alle, aber wenn Sie es nicht richtig machen, dann ruinieren Sie die ganze Sache.«
    Lake nickte nachdenklich. »Sie haben viel getan, um mir zu helfen, Nancy. Ich bin Ihnen dankbar dafür. Langsam komm' ich damit zurecht, dass ich Sandy und Melody verloren habe, und vor allem Sie haben mir dabei geholfen.«
    Lake lächelte sie an. Nancy gab das Lächeln nicht zurück, sondern beobachtete Lake genau.
    »Ich habe beschlossen, wieder an meine Arbeit zu gehen. Der kleine Zwischenfall heute Nacht hat mir gezeigt, dass ich keine Hilfe bei den Ermittlungen bin. Ich dachte wirklich, dass ich helfen könnte, doch das war selbstsüchtig und aus der Verzweiflung geboren. Ich bin kein Polizist, und ich war so verrückt zu glauben, dass ich mehr als Sie ausrichten könnte.«
    »Prima. Ich freue mich, das zu hören. Es ist ein Zeichen, dass Sie wieder in Ordnung kommen.«
    »Das heißt nicht, dass ich die Arbeit an dem Fall ganz aufgebe. Ich hätte gerne Kopien von allen Berichten. Es kann immer noch sein, dass mir etwas auffällt, was Ihnen entgangen ist, oder dass ich eine andere Einschätzung anbieten kann. Doch ich werde nicht mehr in der Polizeistation auftauchen.«
    »Ich werde Ihnen die Berichte schicken, wenn O'Malley sein Okay gibt. Aber Sie müssen sie streng vertraulich behandeln. Niemand sonst darf einen Blick darauf werfen.«
    »Natürlich. Sie haben mich gut erzogen«, gab Lake mit einem Lächeln zurück. »Können wir irgendwann einmal zusammen essen gehen? Nur wir beide? Ohne dass dies etwas mit dem Fall zu tun hat.«
    »Mal sehen«, antwortete Nancy verunsichert.
    Lake sah auf seine Uhr. »Besser, wir gehen jetzt. Morgen früh werden wir beide todmüde sein. Diesmal bezahle ich. Keine Widerrede.«
    Nancy glitt aus der Nische und verabschiedete sich. Es war spät, und sie hatte wenig geschlafen, war aber trotzdem hellwach. Es stand jetzt außer Frage: Lakes Frau war weniger als drei Wochen tot, und er unternahm bei ihr Annäherungsversuche. Das war aber nicht das einzige, was ihr Sorgen machte. Nancy wollte den wahren Grund dafür wissen, dass Peter Lake hinter Henry Waters her war.
9
    »Dr. Escalante«, stellte sich Wayne Turner einem schwer gebauten Mann mit traurigen Augen, der den Anschein erweckte, alle Hoffnungen aufgegeben zu haben, vor, »ich bin einer der Beamten, die mit dem Verschwinden Ihrer Frau befasst sind.«
    »Ist Gloria tot?« wollte Escalante wissen und befürchtete das Schlimmste.
    Sie saßen im Büro des Arztes im Wayside Ärztezentrum, einem modernen zweistöckigen Gebäude am Ende der Wayside Mall. Escalante war einer von mehreren Ärzten, Physiotherapeuten und Ernährungsspezialisten, die in diesem Zentrum beschäftigt waren. Sein Spezialgebiet war die Kardiologie. Er besaß einige Privilegien am Krankenhaus in Hunters Point. Jedermann lobte Dr. Escalantes Fähigkeiten. Gleichzeitig stand er im Ruf, ein netter Kerl und sehr umgänglich zu sein. Oder zumindest war das bis vor eineinhalb Monaten der Fall gewesen, bis er in sein Haus im Tudorstil im Westen von Hunters Point gekommen war und einen Zettel und eine schwarze Rose vorgefunden hatte.
    »Es tut mir leid, aber wir haben keine neuen Informationen über Ihre Frau. Wir gehen davon aus, dass sie lebt, solange wir nichts

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