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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Wohnzimmer, das auch nach hinten liegt. Danach habe ich bei geschlossenen Jalousien am Computer gearbeitet.«
    »Gut«, meinte Grimsbo. Er war schon bereit, die Befragung abzubrechen und wieder nach draußen in die Hitze zurückzukehren, als Solomon sagte: »Eine Sache habe ich vergessen zu sagen, als der Beamte am Abend des Mordes kam. Es herrschte eine solche Aufregung, und meine Frau war völlig durchgedreht. Ich habe Peter Lake nach Hause kommen sehen.«
    »Ach ja. Wann war das?«
    »Das kann ich ziemlich genau sagen. Die Yankees spielten an diesem Tag, und ich habe mich über das Ergebnis in den Sportschlagzeilen bei CNN informiert. CNN bringt Sportergebnisse immer zwanzig nach. Ich ging direkt nach den Schlagzeilen in das Zimmer hier. Es muss so zweiundzwanzig nach sieben gewesen sein. Ich habe Peters Ferrari gesehen, als ich die Jalousie herunterließ.«
    »Und er kam nach Hause?“
    »Genau.«
    »Sind Sie sich bei der Zeit ganz sicher?«
    »Sie bringen die Ergebnisse immer zwanzig nach, jede Stunde. Also muss es um diese Zeit herum gewesen sein. Plus minus eine Minute.«
    »Haben Sie an diesem Abend den Lieferwagen eines Blumengeschäfts in The Meadows oder in der Nähe bemerkt?«
    Solomon dachte einen Augenblick nach. »Bei den Osgoods war ein Fernsehreparaturservice. Das war das einzige ungewöhnliche Fahrzeug, das ich gesehen habe.«
    Grimsbo erhob sich aus dem Sessel und streckte seine Hand aus.
    »Danke für das Bier.«
    Wayne Turner lehnte am Wagen. Er machte in seinem beigen Anzug mit der dunkelbraunen Krawatte einen so gelangweilten Eindruck, dass Grimsbo die Galle hochkam.
    »Was gefunden?« fragte Turner, als er einen Schritt vom Wagen wegtrat.
    »Nichts. Halt, Solomon, der letzte Kerl, mit dem ich gesprochen habe, sah, wie Lake an seinem Haus vorbei nach Hause fuhr, so gegen zwanzig nach sieben. Sonst habe ich nichts, was nicht schon in den Berichten der Streifenbeamten steht.«
    »Ich habe auch nichts, doch das wundert mich nicht. In einer Wohngegend wie hier haben die Leute Platz genug, sie hängen nicht aufeinander. Kaum jemand sieht, was sein Nachbar treibt, und bei einer solchen Hitze hält sich jeder im klimatisierten Haus auf oder ist draußen im Country Club.«
    »Also, was machen wir jetzt?«
    »Wieder von vorne anfangen.«
    »Hast du einen Hinweis auf den Blumenwagen?« wollte Grimsbo wissen, als er den Wagen anließ.
    »Bei den Osgoods war ein Fernsehreparaturservice, aber kein Blumenwagen.«
    »Ja, den Fernsehtypen habe ich auch. Was denkst du über Waters?«
    »Ich denke gar nichts, Frank. Hast du ihn schon mal gesehen?“
    Grimsbo schüttelte den Kopf.
    »Unser Mörder muss sehr intelligent sein, stimmt's? Waters ist das nicht. Ein dürres, pickelgesichtiges Bürschchen mit ein bisschen Flaum im Gesicht. Wenn der nicht geistig zurückgeblieben ist, dann weiß ich's nicht. Es fehlt jedenfalls nicht viel dran. Nach zehn Jahren von der Schule geflogen, als er achtzehn war. Hat als Tankwart und als Packer bei einem Supermarkt gearbeitet. Den Job hat er verloren, als er verhaftet wurde, weil er sich vor dem Fenster einer Sechzehnjährigen aus der Nachbarschaft ausgezogen hat. Der Vater des Mädchens hat ihn fürchterlich verprügelt.«
    »Das klingt ja ziemlich rührselig«, warf Grimsbo ein.
    »Der Kerl führt gar kein richtiges Leben oder was man so unter Leben versteht. Er wohnt mit seiner Mutter zusammen. Sie ist Ende sechzig und bei schlechter Gesundheit. Ich habe ihn ein paar Tage beobachtet. Er ist wie ein Roboter, jeden Tag der gleiche Ablauf. Wenn er von der Arbeit kommt, geht er in das One Way Inn, eine Bar auf dem halben Weg zu seiner Wohnung. Dort trinkt er zwei Bier und spricht mit niemandem außer dem Barkeeper. Fünfundvierzig Minuten, nachdem er die Bar betreten hat, geht er wieder, läuft direkt nach Hause und verbringt den Abend zusammen mit seiner Mutter vor dem Fernsehapparat. Ich habe mit seinem Chef und seinen Nachbarn gesprochen. Wenn er Freunde haben sollte, dann kennt sie keiner. Seine Arbeit als Auslieferungsfahrer bei Evergreen Florist hat er jetzt schon länger als jeden anderen Job.«
    »Du streichst ihn von der Liste?«
    »Er ist ein komischer Kauz. Sicherlich nicht ganz richtig im Kopf, aber das macht ihn noch nicht zu einem Mörder. Er ist einfach nicht clever genug, um unser Mann zu sein. Wir haben nichts gegen ihn in der Hand.«
    »Wir haben überhaupt nichts in der Hand.«
    Glen Michaels betrat das Büro der Sonderkommission genau in dem Moment, als

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