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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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nervös von Grimsbo zu Turner, dann zu den beiden Uniformierten. »Sprechen Sie mit Miss Cummings! Sie ist meine Bewährungshelferin. Sie weiß Bescheid.«
    »Wir haben schon mit Ihrer Bewährungshelferin gesprochen. Sie hat eine gute Meinung von Ihnen. Sie sagt, dass die Zusammenarbeit mit Ihnen sehr gut ist. Wir möchten, dass Sie jetzt auch mit uns zusammenarbeiten. Sie wollen doch nicht, dass wir hier warten, bis einer der Beamten mit einem Durchsuchungsbefehl kommt, oder?«
    »Warum wollen Sie mein Haus durchsuchen?« fragte Waters plötzlich wütend. Die Streifenbeamten spannten die Muskeln. »Warum, zum Teufel, lasst ihr mich nicht in Ruhe? Ich kümmere mich nicht mehr um das Mädchen. Ich habe eine Arbeit. Miss Cummings weiß das.«
    »Kein Grund, sich aufzuregen«, beschwichtigte Nancy ihn. »Je eher wir uns umsehen können, desto schneller haben Sie Ihre Ruhe wieder.«
    Waters dachte nach. »Was wollen Sie sehen?« wollte er wissen.
    »Den Keller.«
    »Da ist nichts im Keller«, erklärte Waters und blickte völlig verwirrt drein.
    »Dann werden wir auch nicht lange bleiben«, versicherte ihm Nancy.
    Waters schnaufte. »Der Keller. Sie können alle Keller sehen, die Sie wollen. Da gibt es nichts außer Spinnen im Keller.«
    Waters deutete in den dunklen Flur an der Treppe vorbei in den hinteren Teil des Hauses.
    »Warum kommen Sie nicht mit uns, Mr. Waters? Sie können uns dann alles zeigen.«
    Der Flur lag im Dunkeln, nur in der Küche brannte Licht Nancy sah eine mit dreckigem Geschirr gefüllte Spüle und die Reste von zwei Schnellgerichten auf dem Tisch. Der Küchenboden war fleckig und voller Schmutz. Gegenüber der Küche unter der Treppe befand sich eine massive Holztür. Waters öffnete sie, dann weiteten sich seine Augen, und er trat zurück. Nancy drängte sich an ihm vorbei. Der Geruch war so intensiv, dass sie einen Schritt zurücktaumelte.
    »Bleiben Sie bei Waters«, befahl Nancy den Polizisten. Sie holte tief Luft und betätigte den Lichtschalter neben der Tür. Am Fuß der hölzernen Stufen war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Nancy hatte ihre Waffe in der einen Hand, die andere lag auf dem wackligen Treppengeländer. Der Leichengeruch wurde intensiver, als sie die Treppe hinunterstieg. Grimsbo und Turner folgten ihr; keiner sprach ein Wort.
    Auf halbem Weg die Treppe hinunter bückte sich Nancy und sah in den Keller. Die einzige Lichtquelle war eine nackte Glühbirne, die von der Decke hing. In einer Ecke konnte sie einen Heizkessel erkennen. Seltsame Möbelstücke, die alle irgendwie zerbrochen schienen, standen an der Wand, umgeben von Kartons mit Zeitungen und alten Zeitschriften. In der Wand, die zu der kleinen Seitenstraße hinter dem Haus zu lag, befand sich eine Tür. Ein Großteil des Bereichs neben der Tür lag im Dunkeln, dennoch konnte Nancy einen menschlichen Fuß in einer riesigen Blutlache erkennen.
    »Scheiße!« flüsterte sie und schnappte nach Luft.
    Grimsbo schob sich an ihr vorbei. Nancy folgte direkt hinter ihm. Sie war sich klar darüber, dass es im Keller nichts gab, was eine Bedrohung darstellte, trotzdem hielt sie die Luft an. Turner richtete eine Taschenlampe in die Ecke und schaltete sie an.
    »Mein Gott!« stammelte er mit gebrochener Stimme.
    Die nackte Frau lag in einem See von Blut auf dem kalten Beton. Ein bestialischer Verwesungsgeruch ging von ihr aus. Sie war nicht einfach »getötet« oder »ermordet« worden. Sie war regelrecht geschlachtet worden wie ein Vieh. Nancy konnte Stellen verkohlten Fleisches erkennen, dort wo die Haut nicht voller Blut oder Kot war. Die Gedärme der Frau hingen aus einer großen Öffnung im Bauch. Sie erinnerten Nancy an eine Kette von Würsten in einem Metzgerladen. Sie wandte sich ab.
    »Bringt Waters hier herunter!« bellte Grimsbo. Nancy sah, wie die Sehnen in seinem Nacken hervortraten und seine Augen sich weiteten.
    »Du lässt ihn in Ruhe, Frank«, warnte Turner ihn zwischen zwei tiefen Atemzügen.
    Nancy griff nach Grimsbos muskulösem Arm. »Wayne hat recht. Ich nehme das in die Hand. Geh zur Seite!«
    Einer der Streifenpolizisten schob Waters die Stufen hinunter. Als Waters die Leiche sah, wurde er bleich und fiel auf die Knie. Er versuchte zu sprechen, brachte aber keinen Ton heraus.
    Nancy schloss die Augen und sammelte sich. Es gab keine Leiche; es gab keinen Verwesungsgeruch; dann kniete sie sich neben Waters hin.
    »Warum, Henry?« fragte sie leise.
    Waters blickte sie mit verzerrtem Gesicht an wie ein

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