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Auf fremdem Land - Roman

Auf fremdem Land - Roman

Titel: Auf fremdem Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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weniger einheitliche Größen und Proportionen – rechteckige, eingeschossige Einheiten von 4,25 m Breite auf 11 m Länge und 2,80 m Höhe. Der Fußboden liegt auf einem Stahlskelett, etwa achtzig Zentimeter über der Erde. Die Wände enthalten eine 4 – 6 cm dicke Isolierschicht zwischen einer grauen Betonwand und hellen Holzplatten mit PVC-Abschluss oder vergipst, ohne Abschluss. Das Dach hat eine Schutzschicht aus Aluminium. Vier Eisenstufen führen zur Tür auf einer der Längsseiten hinauf, die auch mit französischen Fenstern, mit verschiebbaren Glasscheiben, versehen sein können. Die Wohnwagen werden im Allgemeinen so aufgestellt, dass die Eingangstür zur Siedlung und die Fenster zur Landschaft ausgerichtet sind. Die 54900 israelische Schekel, die eine solche Einheit kostet, werden normalerweise vom Ministerium für Wohnraumbeschaffung und Bauwesen für die Organisation Amana übernommen. Die Miete, die an Amana bezahlt wird, und die Grundabgabe an die Kommunalverwaltung belaufen sich auf wenige Hunderter pro Monat.
    Es gab natürlich Variationen dieses Standardmodells. Der Hersteller, englisch, deutsch oder israelisch, konnte sich je nach Ministerium, das damit befasst war, oder der Windrichtung ändern, und es war möglich, dass Konstruktionen in diversen Kombinationen, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden waren, ihren Weg in die Siedlungen fanden. Die beiden Wohnwagen zum Beispiel, die Uzi Schimoni in den ersten Tagen nach Ma’aleh Chermesch 3 transportiert hatte, von denen einer immer noch die Basis des Hauses der Familie Asis bildete, besaßen 22 Quadratmeter – sie wurden »Barone« genannt, ursprünglich bar-onim , die Kraftkerle – und entstammten den Arbeitscamps der Amerikaner, die die Flughäfen im Negev nach der Räumung des Sinais gebaut hatten.
    Der Wohnwagen, der an jenem feierlichen Spätwintertag so überraschend nach Ma’aleh Chermesch 3 gelangt war, stand im Frühling immer noch am selben Platz, an dem er abgestellt worden war, und nun sollte er zum ersten Mal bezogen werden. Nachdem er irrtümlich nach Ma’aleh Chermesch 3 transportiert worden war und der Sicherheitsminister keine Genehmigung erteilt hatte, ihn zu seinem ursprünglichen Ziel weiterzubefördern, befahl Otniel dem Eingliederungskomitee – Vorsitzende war seine Frau Rachel, Chilik die rechte Hand – zusammenzutreten, die Warteliste zu begutachten und eine neue Familie aufzufordern, sich in dem Wohnwagen einzurichten.
    Es verstrichen etliche Wochen, bis es dem Eingliederungskomitee gelang, sich zu versammeln, und währenddessen blieb der neue Wohnwagen so gut wie neu – mehr oder weniger. Schon am Abend des ersten Schabbats nach seinem Eintreffen entdeckte irgendjemand einen Weg, das Schloss zu öffnen, und bald fanden sich, eins ums andere, Lösungen für Notlagen und Mängel in anderen Wohnwagen überall in der Siedlung: Die klapprige Tür einer Duschkabine wurde ausgewechselt. Fensterläden. Ein Wasserhahn am Spülbecken. Ein Duschkopf. Sogar ein Quadrat grünlichen Linoleumbelags aus dem Küchenboden in der Größe von einem Meter auf einen Meter wurde mit einem scharfen japanischen Messer herausgesäbelt und mit Hilfe eines kraftvollen Superklebers in die Küche eines anderen Wohnwagens umgesiedelt, um dort ein Stück Boden zu ersetzen, das bereits verdreckt und modrig von Sickerwasser war. Nichtsdestotrotz, auch ohne diese vitalen Einbaukomponenten, die innerhalb kürzester Zeit bereits ausgebaut waren, fanden sich nicht wenige Interessenten für den Wohnwagen. Noch bevor Rachel die gedruckte Seite mit der Warteliste herausgezogen hatte, begannen verschiedene Personen, in wie außerhalb der Siedlung, an ihren Rockzipfeln zu zupfen, den Mund an ihr Ohr zu legen und ihr allerlei einzuflüstern.
    Einige Leute am Hügel schlugen vor, den Wohnwagen in einen Kindergarten zu verwandeln, damit die Synagoge ein Gebäude für sich hätte und die Doppelfunktion der Frauenabteilung dort ein Ende fände; bisher wurde beim Gebet zur Abtrennung ein Laken gespannt und in der restlichen Zeit zur Seite geschlagen. Das war ein Diskussionsthema der Komitees seit Anbeginn der Siedlung: Was war wichtiger, wer hatte mehr Anrecht auf ein eigenes Heim, Kinder oder Gott? In der Anfangszeit gab es nicht viele Kinder, und die Synagoge wurde zuerst eingerichtet, doch jetzt waren die Anzahl und das Alter der Kinder gestiegen, und ein eigenes Gebäude war notwendig geworden.
    Andere waren dafür, neue Siedler aufzunehmen. Manche davon

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